Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - EZB-Direktor Benoit Coeure bringt sich trotz juristischer Hürden als Nachfolger von Mario Draghi ins Gespräch. Im Gespräch mit der FAZ zeigt sich der Franzose zudem skeptisch, ob ein gestaffelter negativer Einlagenzins richtig wäre. Er sehe keine geldpolitische Begründung dafür, so Coeure, der neben Chefvolkswirt Peter Praet zu den engsten Beratern von EZB-Chef Draghi zählt. (FAZ S. 20)
GESUNDHEITSPOLITIK - Spätestens 2020 soll das E-Rezept kommen, so der Plan von Gesundheitsminister Jens Spahn. Der CDU-Politiker schafft in seinem "Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung" die Grundlagen dafür, dass Patienten die Verschreibungen für ihre Medikamente künftig per Smartphone einlösen können. Laut einer dem Handelsblatt vorliegenden Studie könnte die Neuregelung Versandapotheken stärken, während die Zahl der Vor-Ort-Apotheken zurückgehen dürfte. (Handelsblatt S. 9)
KOHLEAUSSTIEG - Bund und Länder haben sich laut FAZ im Kern darauf verständigt, wofür die 40 Milliarden Euro für den Kohleausstieg ausgegeben werden sollen. Die ersten "Leuchtturmprojekte" reichten vom Bahn- und Straßenausbau über 5G-Modellregionen bis zu neuartigen Konzepten der Gesundheitsversorgung. Anders als bisher geplant sollen die ostdeutschen Länder die Bundeshilfe teils zur freien Verfügung und nicht ausschließlich für Investitionen bekommen. (FAZ S. 19)
WETTBEWERBSFÄHIGKEIT - Die österreichische Wirtschaft fordert Deutschland dazu auf, mehr in Innovationen und in die Infrastruktur zu investieren. Die größte Volkswirtschaft Europas agiere zu zögerlich und verliere zunehmend den Anschluss an die Wachstumstreiber der Zukunft. Dadurch falle die ganze EU im Wettbewerb zurück, vor allem gegenüber Asien, kritisierte der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Mahrer, im Gespräch mit der FAZ. (FAZ S. 19)
AUTOMATISIERUNG - Der Internethändler Amazon werde immer Menschen in seinen Logistikzentren brauchen, beteuert Personalchef Robert Marhan im Handelsblatt. Die Beschäftigten müssten sich trotz der stetig steigenden Zahl von Maschinen keine Sorgen um ihre Jobs machen. (Handelsblatt S. 18 - 19)
SPD - Die Auseinandersetzung innerhalb der SPD über die Beteiligung an der Großen Koalition hält trotz deutlich besserer Zusammenarbeit im Regierungsbündnis an. Während der Vizekanzler und stellvertretende Parteichef Olaf Scholz erklärte, dass die SPD Schwarz-Rot unter einer Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bis 2021 fortsetzen werde, folgt nun der Fingerzeig vom linken Flügel. "Ich glaube, dass wir als SPD nicht sklavisch dran festhalten dürfen, es geht um unsere Glaubwürdigkeit, die schon stark strapaziert ist", sagte die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis. (Augsburger Allgemeine)
GLOBALISIERUNG - Die Chancen des internationalen Austauschs werden bei Weitem nicht genutzt, meint John Pearson, CEO von DHL Express in einem Gastkommentar. "Wir sollten uns angesichts der Diskussion über globale Lieferketten bewusst machen, dass die meisten dieser Lieferketten in Wirklichkeit auf regionaler Basis verlaufen." (Handelsblatt S. 48)
UNGLEICHEIT - Der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager (CDU), warnt davor, dass durch das Verhalten der Länder in der Regierungskommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" die Kluft zwischen starken und schwachen Kommunen steigen werde. (FAZ S.4)
ZEITARBEIT - Der Deutschland-Chef des weltgrößten Zeitarbeitsunternehmens Adecco, Peter Blersch, spricht im Interview über den schlechten Ruf seiner Branche, die Bedeutung von Geld für junge Leute und die schwindende Angst vor Arbeitslosigkeit. (Süddeutsche Zeitung S. 18)
KOHLENDIOXID-STEUER - In der Debatte um eine Steuer auf den Ausstoß von Kohlendioxid hat Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) kritisiert. "Die SPD hat für alles immer nur eine Antwort: Steuererhöhungen", erklärte Füracker. Die Menschen erwarteten mit Recht mehr Kreativität als den bloßen Ruf nach Steuererhöhungen, wenn es darum geht, Lösungen für eines der drängendsten Anliegen unserer Zeit zu entwickeln, so der CSU-Politiker. (Süddeutsche Zeitung S. 5)
ANONYMITÄT IM INTERNET - Im Kampf gegen Hetz-Nachrichten will die österreichische Regierung anonyme Kommentare im Internet verbieten. Die Regierungskoalition aus ÖVP und FPO arbeite daran, eine Art "Vermummungsverbot im Internet" durchzusetzen. Ein erster Gesetzentwurf liege vor, der weitgehende Regelungen für Internetriesen wie Facebook, Google und Twitter, aber auch für kleine Forenbetreiber wie Tageszeitungen vorsieht. (Die Welt S. 11)
CANNABIS-ANBAU - Die kanadischen Firmen Aurora und Aphria haben vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte einen Zuschlag für den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke in Deutschland erhalten. Die Pflanzen sollen in Leuna und Neumünster gezüchtet werden. (Handelsblatt S. 20 -22)
BIERKONSUM - Verbraucher in Deutschland gaben im vergangenen Jahr im Durchschnitt rund 100 Euro pro Kopf für Bier und Biermixgetränke aus, wie aus einer Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervorgeht. Insgesamt seien rund 6,1 Milliarden Liter Bier und Biermixgetränke über den Ladentisch gegangen, 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. (Die Welt, S. 9)
LEGAL TECHS - Streitfälle wegen Flugverspätungen oder Mietminderungen lassen sich mit digitalen Rechtsberatern klären. Noch agierten viele dieser "Legal Techs" in einer Grauzone. Die FDP wolle dies durch einen Gesetzentwurf ändern. (Die Welt, S. 13)
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April 23, 2019 00:47 ET (04:47 GMT)
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