Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
US-Präsident Donald Trump geht vor Gericht gegen das Bestreben der Opposition nach Einsicht in seine Finanzverhältnisse vor. Mit der bei einem Bundesgericht in Washington eingereichten Klage wollen Trump und der von seinen Söhnen geleitete Trump-Konzern eine verbindliche Aufforderung aus dem Repräsentantenhaus abschmettern lassen, Geschäfts- und Finanzdokumente für die parlamentarische Prüfung vorzulegen. Die Anwälte Trumps und des Trump-Konzerns werfen den oppositionellen Demokraten vor, einen "umfassenden politischen Krieg" gegen den Präsidenten zu führen. Dabei seien sogenannte Subpoenas - die Vorladung von Zeugen und Anforderung von Dokumenten in rechtlich verbindlicher Form - die Waffe ihrer Wahl. Diesen Subpoenas fehle aber der erforderliche Bezug zur gesetzgeberischen Aufgabe des Kongresses.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:55 Coca-Cola Co, Ergebnis 1Q
12:55 United Technologies Corp, Ergebnis 1Q
13:00 Procter & Gamble Co, Ergebnis 3Q
13:00 Twitter Inc, Ergebnis 1Q
13:00 Verizon Communications Inc, Ergebnis 1Q
22:01 Texas Instruments Inc, Ergebnis 1Q
22:15 Ebay Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Neubauverkäufe März PROGNOSE: -2,5% gg Vm zuvor: +4,9% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.913,00 +0,01% Nikkei-225 22.230,68 +0,06% Hang-Seng-Index 29.974,64 +0,04% Kospi 2.217,65 +0,05% Schanghai-Composite 3.212,70 -0,07% S&P/ASX 200 6.317,30 +0,92%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen tut sich wenig. Nach den kräftigen Vortagesverlusten in Schanghai fällt die chinesische Leitbörse erneut mit Verlusten auf. Nach der Feiertagspause zeigt sich der australische Aktienmarkt gegen den regionalen Trend dagegen freundlich. Hier stützen Energiewerte nach der Ölpreisrally auf frische Sechsmonatshochs im Zuge verschärfter Iransanktionen der USA vom Vortag, Anleger können darauf erst jetzt handeln in Sydney. Insgesamt ist das Sentiment von gespannter Zurückhaltung geprägt, denn im Wochenverlauf berichten vor allem in den USA viele Schwergewichte aus dem Technologiesektor gepaart von Geschäftsberichten europäischer Großbanken. Daher gebe es kaum Kaufbereitschaft, heißt es. In Schanghai verliert der Composite weiter. Die Börse leidet weiter unter den verschärften Sanktionen der USA gegen den Iran. Zukünftig soll es keine Ausnahmen mehr bei den Ölexporten des Landes geben. Bislang war China von dieser restriktiven Regelung ausgenommen. Sollte sich das Reich der Mitte den Forderungen der US-Regierung widersetzen, drohen neue Sanktionen. Vor dem Hintergrund des noch immer nicht unter Dach und Fach befindlichen Handelsabkommens mit den USA seien das keine guten Nachrichten, heißt es. Im Handel fragt man sich zudem, wie es mit den Wirtschaftsstimuli weitergehe. Berichten zufolge steht die Geldpolitik in China auf dem Ürüfstand. Wegen der neuen Iransanktionen steigt der Yen als vermeintlich sicherer Hafen. Händler sprechen von einer verspäteten Marktreaktion, weil in vielen christlich geprägten Ländern nicht gehandelt worden sei. Allerdings kommt der Yen von seinen Tageshochs schon wieder zurück. China Life Insurance steigen in Hongkong um 2,7 Prozent. Die Versicherungsgesellschaft hatte einen positiven Gewinnausblick geliefert.
US-NACHBÖRSE
Whirlpool hat im ersten Quartal zwar weniger Geräte verkauft. Maßnahmen zur Verringerung der Kosten und Preiserhöhungen ließen den Gewinn jedoch unerwartet stark steigen. Die Aktie legte daraufhin um 8,2 Prozent zu. Guess gaben dagegen um 2,0 Prozent nach. Der Modekonzern kürzt seine Dividende um die Hälfte und gibt zudem eine Wandelanleihe von 250 Millionen Dollar aus, um Aktienrückkäufe zu finanzieren. Rambus büßten 4,0 Prozent ein - hatten sich aber auch 12 Prozent im Minus gezeigt. Der Halbleiterkonzern hatte in der ersten Periode trotz steigender Umsätze Verluste geschrieben. Cadence Design Systems kletterten indes um 5,9 Prozent. Der Softwarekonzern hatte Geschäftszahlen über Markterwartungen veröffentlicht.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.511,05 -0,18 -48,49 13,65 S&P-500 2.907,97 0,10 2,94 16,00 Nasdaq-Comp. 8.015,27 0,22 17,21 20,80 Nasdaq-100 7.713,50 0,31 23,78 21,86 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 722 Mio 834 Mio Gewinner 1.200 1.430 Verlierer 1.731 1.493 Unverändert 95 111
Kaum verändert - Vor der Veröffentlichung zahlreicher Unternehmensbilanzen in den kommenden Tagen hielten sich die Anleger zurück. Energiewerte führten mit einem Plus von durchschnittlich 2,1 Prozent die Gewinner mit großem Abstand an. Der Sektor profitierte vom stark gestiegenen Ölpreis. Unter den Einzelwerten rückten Exxon Mobil um 2,2 Prozent vor und Chevron um 1,7 Prozent. Chesapeake Energy verbesserten sich um 6,5 Prozent. Überraschend deutlich gesunkene März-Verkaufszahlen bestehender Eigenheime belasteten die Aktie von Bauunternehmen. Unter anderem fielen D.R. Horton und Lennar jeweils um 1,6 Prozent. Toll Brothers büßten 2,6 Prozent ein. Tesla verbilligten sich um 3,8 Prozent. Der Elektroautokonzern untersucht Filmaufnahmen aus Schanghai, auf denen offenbar ein Tesla-Wagen Feuer fängt. Überdies hatten die Analysten von Evercore die Tesla-Aktie auf Underperform von In-Line abgestuft und das Kursziel auf 240 von 330 Dollar gesenkt. Evercore glaubt, dass der Markt die Absatz- und Ertragsaussichten Teslas zu optimistisch sieht.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,39 0,5 2,39 118,9 5 Jahre 2,38 1,2 2,37 45,7 7 Jahre 2,49 2,3 2,46 23,8 10 Jahre 2,59 2,3 2,56 14,2 30 Jahre 2,99 2,8 2,96 -7,9
Inflationssorgen als Folge der steigenden Ölpreise drückten die Notierungen. Eine anziehende Teuerung würde die Anleiherendite unter Umständen mehr als auffressen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:35 % YTD EUR/USD 1,1248 -0,1% 1,1259 1,1268 -1,9% EUR/JPY 125,85 -0,1% 126,01 126,07 +0,1% EUR/GBP 0,8665 -0,1% 0,8672 0,8651 -3,7% GBP/USD 1,2981 -0,0% 1,2983 1,3025 +1,9% USD/JPY 111,90 -0,0% 111,92 111,91 +2,0% USD/KRW 1137,11 +0,4% 1137,11 1136,86 +2,0% USD/CNY 6,7153 +0,2% 6,7042 6,6993 -2,4% USD/CNH 6,7170 +0,1% 6,7120 6,6967 -2,2% USD/HKD 7,8453 +0,0% 7,8447 7,8450 +0,2% AUD/USD 0,7119 -0,3% 0,7138 0,7175 +1,0% NZD/USD 0,6665 -0,2% 0,6681 0,6716 -0,7% Bitcoin BTC/USD 5.542,51 +3,0% 5.380,26 5.267,26 +49,0%
Vom kräftigen Anstieg der Ölpreise profitierten die Währungen von Ölländern wie Kanada, Norwegen oder Russland, die zum US-Dollar etwa 0,3 bis 0,4 Prozent zulegten. Der Euro stabilisierte sich derweil nach einer schwachen Vorwoche. Er ging mit rund 1,1260 Dollar und damit minimal befestigt um.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,92 65,55 +0,6% 0,37 +40,5% Brent/ICE 74,36 74,04 +0,4% 0,32 +35,4%
Die Ölpreise zogen deutlich an, nachdem die US-Regierung die Ausweitung ihrer Sanktionen gegen Iran angekündigt hatte. Ab Anfang Mai soll es keine Ausnahmen mehr für das Verbot von iranischen Ölexporten geben. Bislang hatten die USA acht Ländern eine solche Ausnahme eingeräumt, darunter China, Indien und der Türkei, die zu den Hauptabnehmern iranischen Öls gehören. WTI stieg daraufhin um 2,7 Prozent auf 65,70 Dollar, Brent legte um 2,9 Prozent auf 74,04 Dollar zu.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.273,53 1.273,20 +0,0% +0,33 -0,7% Silber (Spot) 15,00 15,01 -0,1% -0,01 -3,2% Platin (Spot) 899,10 898,50 +0,1% +0,60 +12,9% Kupfer-Future 2,91 2,90 +0,4% +0,01 +10,2%
Der Goldpreis zeigte sich wenig verändert, nachdem er an den vergangenen Wochen unter dem festen Aktienmarkt gelitten hatte. Nun milderten steigende Ölpreise den Verkaufsdruck auf das auch als Inflationsschutz gesehene Edelmetall. Die Feinunze kostete im späten US-Handel 1.275 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
TERROR SRI LANKA
Nach den Anschlägen in Sri Lanka ist die Zahl der Todesopfer auf 310 gestiegen. In der Nacht seien mehrere Menschen ihren Verletzungen erlegen, teilte ein Polizeisprecher mit. Demnach wurden inzwischen im Zusammenhang mit den Anschlägen 40 Menschen festgenommen.
INNENPOLITIK MYANMAR
Der Oberste Gerichtshof Myanmars hat die Berufung von zwei zu sieben Jahren Gefängnis verurteilten Reuters-Journalisten abgewiesen. Die beiden Reuters-Mitarbeiter Wa Lone und Kyaw Soe Oo waren im vergangenen September zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Basierend auf einem Gesetz aus der Kolonialzeit wurden die Reporter für schuldig befunden, "Staatsgeheimnisse" verraten zu haben.
KOREAKRISE
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April 23, 2019 01:53 ET (05:53 GMT)
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