Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Öffentliches Defizit des Euroraums sinkt 2018 auf 0,5% des BIP
Defizit und Schuldenstand der öffentlichen Hände des Euroraums haben sich 2018 erneut verringert. Nach Mitteilung von Eurostat sank das Defizit auf 0,5 (2017: 1,0) Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Währungsraums. Die Verschuldung ging auf 85,1 (87,1) Prozent zurück. Deutschland verzeichnete demnach einen Haushaltsüberschuss von 1,7 (1,0) Prozent und eine Verschuldung von 60,9 (64,5) Prozent. Frankreich kommt auf eine Defizit von 2,5 (2,8) Prozent und eine Schuldenquote von 98,4 (98,4) Prozent. In Italien sind es 2,1 (2,4) Prozent bzw. 132,2 (131,4) Prozent.
Banken fragen 0,556 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft zugenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 5,959 Milliarden Euro nach 5,403 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0,00 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 29 (Vorwoche: 28) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,556 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität. Das neue Geschäft wird am 24. April valutiert und ist am 2. Mai fällig.
Ehemaliger Berater Trumps soll vor Kongress aussagen
Nach der Veröffentlichung des Ermittlungsberichts zur Russland-Affäre hat der Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses den ehemaligen Rechtsberater von Präsident Donald Trump vorgeladen. Der Ausschussvorsitzende Jerry Nadler stellte die Vorladung von Don McGahn am Montag aus. McGahn war ein wichtiger Zeuge in der Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller und wird wahrscheinlich zum Verdacht der Justizbehinderung durch Trump befragt werden. Für diesen Verdacht lieferte Mueller diverse konkrete Anhaltspunkte.
57-Jährige nach Tötung von Journalistin in Nordirland festgenommen
Im Zusammenhang mit der Tötung der Journalistin Lyra McKee im nordirischen Derry ist eine 57-jährige Frau festgenommen worden. Zwei am Samstag festgenommene junge Männer seien dagegen freigelassen worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. McKee hatte am Donnerstagabend am Rande von schweren Ausschreitungen in Derry einen tödlichen Kopfschuss erlitten, die paramilitärische Gruppe New IRA bekannte sich zu der Tat.
Islamischer Staat reklamiert Anschläge in Sri Lanka für sich
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die Anschlagsserie in Sri Lanka mit mehr als 320 Toten am Ostersonntag für sich reklamiert. "Diejenigen, die den Angriff ausgeübt haben, der vorgestern Mitglieder der US-geführten Koalition und Christen in Sri Lanka zum Ziel hatte, sind Kämpfer des Islamischen Staates", hieß es in einer am Dienstag von dem IS-Propaganda-Sprachrohr Amaq veröffentlichten Mitteilung. Die Anschläge hatten sich gegen drei Hotels und drei Kirchen gerichtet.
Zwei muslimische Brüder sprengten sich in Hotels in Sri Lanka in die Luft
Zwei der Selbstmordanschläge auf Hotels in Colombo sind von einem muslimischen Bruderpaar aus Sri Lanka verübt worden. Die Söhne eines wohlhabenden Gewürzhändlers hätten sich als Gäste ausgegeben und sich in den Hotels Shangri-La und Cinnamon Grand in die Luft gesprengt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Polizeikreisen.
Ein Ermittler sagte, die Brüder seien beide Ende zwanzig gewesen und hätten innerhalb ihrer Familie eine "Terrorzelle" gebildet. Sie seien führende Mitglieder der Islamistengruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ), die von der Regierung für die Anschläge verantwortlich gemacht wird.
Regierung: Nach Anschlägen in Sri Lanka Hinweise auf "Vergeltung" für Christchurch
Erste Ermittlungsergebnisse zu den verheerenden Anschlägen in Sri Lanka mit mindestens 310 Toten deuten laut Regierung auf eine "Vergeltung" für den Angriff auf zwei Moscheen in Neuseeland hin. "Die vorläufigen Untersuchungen haben enthüllt, dass das, was in Sri Lanka passiert ist, Vergeltung für den Angriff auf Muslime in Christchurch war", sagte Vize-Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene am Dienstag im Parlament. Ein australischer Rechtsextremist hatte in Christchurch Mitte März 50 Menschen getötet.
Kasachstans Regierungspartei nominiert Tokajew als Präsidentschaftskandidaten
Kasachstans Regierungspartei Nur Otan hat den amtierenden Übergangspräsidenten Kassim-Jomart Tokajew zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im Juni nominiert. Tokajew bekam bei einem Sonderparteitag am Dienstag in der Hauptstadt Nur-Sultan die einstimmige Unterstützung der 600 Delegierten. Vorgeschlagen hatte ihn sein Vorgänger und Staatsgründer Nursultan Nasarbajew.
Barley fordert mehr EU-Gelder für sozialen Wohnungsbau
Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) fordert mehr finanzielle Mittel für den sozialen Wohnungsbau auf europäischer Ebene. "Wenn die Städte Bauprojekte mit mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen planen, soll es Fördermittel aus EU-Fonds geben", sagte die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl der Passauer Neuen Presse.
Kinderärzte-Sprecher: Nationales Impfregister "mittel- bis langfristiges Ziel"
In der Debatte über eine Impfpflicht gegen Masern und andere Krankheiten tritt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) für die Schaffung eines nationalen Impfregisters ein. Bis zur Einführung eines solchen Registers fordere der Verband eine generelle Impfpflicht, sagte der BVKJ-Sprecher Hermann Josef Kahl am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
Politiker in Deutschland besorgt über wachsende Gewalt gegen Christen
Politiker von Union, FDP und Grünen haben nach den Anschlägen in Sri Lanka einen stärkeren Schutz christlicher Minderheiten im Ausland gefordert. "Der Terror in Sri Lanka reiht sich ein in verschiedene Anschläge gegen Christen weltweit", sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), der Tageszeitung Welt.
Studie: Jedes dritte neugeborene Mädchen wird seinen 100. Geburtstag erleben
Vor allem weibliche 100-Jährige werden in Deutschland künftig keine Seltenheit mehr sein. Sofern die aktuellen medizinischen und gesellschaftlichen Trends anhalten, dürfte im Schnitt mehr als jedes dritte neugeborene Mädchen seinen 100. Geburtstag erleben, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Prognose von Forschern im Auftrag des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht.
Weiteres schweres Erdbeben erschüttert die Philippinen
Nach dem folgenschweren Erdbeben vom Ostermontag hat sich auf den Philippinen ein noch schwereres Beben ereignet. Das Beben der Stärke 6,4 wurde am Dienstag auf der zentralen Insel Samar in einer Tiefe von 70 Kilometern registriert, wie die US-Erdbebenwarte (USGS) mitteilte. Die philippinischen Behörden prüften noch, welche Schäden dabei entstanden. Sie warnten die Einwohner vor Nachbeben.
Algerischer Milliardär Rebrab wegen Korruptionsvorwürfen inhaftiert
Der Chef des algerischen Mischkonzerns Cevital und reichste Mann des Landes, Issad Rebrab, ist wegen Korruptionsvorwürfen inhaftiert worden. Wie die Nachrichtenagentur APS am Dienstag berichtete, wurde Rebrab in der Nacht auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft genommen, nachdem er am Montag festgenommen worden war. Cevital ist in den Bereichen Elektronik und Haushaltstechnik sowie in der Eisenindustrie und im Bau tätig und das größte Privatunternehmen Algeriens.
Französische Justiz ordnet Prozess gegen Ex-Premier Fillon an
Der frühere französische Premierminister François Fillon muss sich in einer Scheinbeschäftigungsaffäre vor Gericht verantworten: Richter ordneten einen Prozess gegen Fillon und seine Frau Penelope an, wie es am Dienstag von Seiten der Justiz hieß. Dem konservativen Präsidentschaftskandidaten von 2017 wird vorgeworfen, seine Frau und seine Kinder jahrelang aus öffentlichen Mitteln als parlamentarische Mitarbeiter bezahlt zu haben - ohne, dass diese dafür wirklich arbeiteten.
Luxemburgs Großherzog Jean im Alter von 98 Jahren gestorben
Der Großherzog Jean von Luxemburg ist im Alter von 98 Jahren gestorben. "Mit großer Trauer teile ich Ihnen den Tod meines geliebten Vaters mit", teilte Jeans Sohn Henri, der amtierende Großherzog von Luxemburg, am Dienstag in einer Erklärung mit. Jean war 36 Jahre lang das Staatsoberhaupt des Großherzogtums, bevor er im Jahr 2000 zugunsten seines Sohnes Henri abdankte.
DJG/DJN/AFP/hab
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April 23, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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