Mainz (ots) - Die Wahrheit ist das erste Opfer des Krieges, sagt man. Und die Frauen sind die häufigsten, müsste man ergänzen. Denn das Bild aus den Kriegen des 20. Jahrhunderts, als die Männer ins Feld zogen und die Frauen die Gefallenen beweinten, stimmt schon lange nicht mehr. Die meisten Kriege auf der Welt sind heute Bürgerkriege und terroristische Kriege. Sie werden asymmetrisch geführt. Zu dieser technokratischen Formel gehört nur zu häufig die Demütigung des Gegners durch Missbrauch, Vergewaltigung und Tötung der Frauen. Und in den riesigen Flüchtlingsströmen, die diese Konflikte auslösen, setzt sich die sexuelle Gewalt gegen die Frauen - auf der Flucht und auch noch in den Lagern - ungehemmt fort. Genauso wie in der Herrschaft vieler Sieger nach Ende der Kampfhandlungen. Es ist also ein gutes Zeichen, wenn Außenminister Heiko Maas den Schutz der Frauen in allen kriegerischen Konflikten an den Beginn des 30-tägigen deutschen Vorsitzes im UN-Sicherheitsrat setzt. Auch an der medienwirksamen Unterstützung durch Angelina Jolie ist nichts auszusetzen. Erreicht ist damit allerdings noch nichts. Vor allem nicht, wenn schon beim Einbringen der Initiative klar ist, dass die Vetomächte China, Russland und USA die Resolution nicht mittragen werden. Die Bundesregierung sollte sich also Gedanken machen, wie sie ihrem Anspruch auch ohne internationale Übereinkunft Geltung verschaffen kann. Das wird nur über konkrete Bedingungen gehen, die man zum Beispiel an Hilfen für Flüchtlingslager und Nachkriegsmächte knüpft.
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