Deutschlands Arbeitnehmer liegen mit ihrem mittleren Einkommen über dem Durchschnitt der Europäischen Union, aber in neun anderen EU-Ländern verdienen die Arbeitnehmer im Mittel mehr. Das geht aus einer Erhebung des europäischen Statistikamts Eurostat hervor, auf die die Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann anlässlich der Europawahl im Mai aufmerksam machte.
Demnach lag das mittlere Nettoeinkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach den jüngsten Zahlen 2017 im EU-Schnitt bei 20 276 Euro. In Deutschland waren es 24 045 Euro. Spitzenreiter war Luxemburg mit 39 374, Schlusslicht Rumänien mit 3730 Euro. Mehr als in Deutschland verdienten die Arbeitnehmer im Mittel auch in Dänemark, Schweden, Finnland, Belgien, den Niederlanden, in Österreich, Irland und Großbritannien. Hinzugezählt werden alle Einkünfte aus Arbeit, Anlageerträgen und Sozialleistungen.
Zimmermann sagte: "Die Einkommensunterschiede innerhalb der EU sind enorm, ungleiche Lebensverhältnisse an der Tagesordnung." Ein soziales Europa werde die zentrale Frage bei der Wahl zum Europäischen Parlament sein, so die Arbeitsmarktexpertin ihrer Fraktion. Zimmermann sprach sich unter anderem für einen europaeinheitlichen Mindestlohn oberhalb von 60 Prozent des mittleren Entgelts im jeweiligen Mitgliedsland und für eine Stärkung der Tarifbindung aus./bw/DP/zb
AXC0014 2019-04-24/05:24