Von Hans-Joachim Koch
FRANKFURT (Dow Jones)--SAP ist im ersten Quartal bei der angekündigten Margenerholung deutlich schneller vorangekommen als erwartet und hat bei den Umsatz- und Gewinnzahlen durchgängig die Analystenprognosen übertroffen. Mit diesem starken Rückenwind hat der Walldorfer Softwarekonzern die Ziele für das Betriebsergebnis 2019 und 2020 angehoben. Bis 2023 hat sich der Vorstand zudem das ehrgeizige Ziel gesetzt, die operative Marge jährlich um durchschnittlich 1 Prozentpunkt und somit insgesamt um 500 Basispunkte zu erhöhen. Die Cloud-Bruttomarge soll auf bis zu 75 (2018: 63,1) Prozent hochgehen.
Die diversen Initiativen zu Wachstumsbeschleunigung und operativen Verbesserungen will SAP auf einem Sonder-Kapitalmarkttag am 12. November detailliert vorstellen.
Die operative Marge zu Jahresbeginn verbesserte sich um 0,5 Punkte auf 24,0 Prozent. Analysten hatten lediglich 23,7 Prozent geschätzt. Dabei kletterte das Betriebsergebnis mit 19 Prozent auf 1,467 Milliarden Euro stärker als der Umsatz mit 16 Prozent auf 6,118 Milliarden. Aus Sicht von CEO Bill McDermott verdeutlichen die Ergebnisse die "einzigartige Stellung von SAP im Markt für Unternehmenssoftware". Ziel bleibe, die Marge in den kommenden Quartalen weiter deutlich zu steigern.
Im Gesamtjahr soll das operative Ergebnis jetzt auf 7,85 bis 8,05 (bislang: 7,7 bis 8,0) Milliarden Euro steigen von 7,16 Milliarden 2018. Für 2020 ist ein weiterer Sprung auf 8,8 bis 9,1 (zuvor 8,5 bis 9,0) Milliarden Euro angepeilt. Bestätigt hat SAP die Prognosen für beide Jahre bei Cloud- und Cloud/Software-Umsatz.
Erneut kräftig legte der Cloudumsatz mit 48 Prozent auf 1,581 Milliarden Euro zu, wobei das Neugeschäft (New Bookings) mit 324 Millionen Euro ein Plus von 32 Prozent verbuchte.
Insgesamt setzte der Softwarekonzern 6,118 Milliarden Euro um, wozu auch ein überraschender Zuwachs im traditionellen Lizenzgeschäft beitrug. Unter dem Strich verbesserte sich das Ergebnis um 25 Prozent auf 1,080 Milliarden Euro, der Konsens hatte auf plus 16 Prozent und 1,010 Milliarden Euro gelautet. Alle Zahlen beziehen sich - wie in der Softwarebranche üblich - auf die Non-IFRS-Angaben.
Das im Januar angekündigte Restrukturierungsprogramm schlägt mit Einmalkosten von 886 Millionen Euro zu Buche, die in der IFRS-Rechnung enthalten sind. Damit soll die Belegschaft durch den Abgang altgedienter Mitarbeiter und kräftigen Neueinstellungen in Wachstumsbereichen zukunftsorientiert umgebaut werden. Nach früheren Angaben sollen so ab 2020 die Kosten um 750 bis 850 Millionen Euro gedrückt werden. Unter dem Strich erhöhte sich die Beschäftigtenzahl per Ende März um gut 7.500 zum Vorjahr und knapp 2.200 zum Jahresende 2018 auf 98.659.
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April 24, 2019 01:01 ET (05:01 GMT)
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