DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Australien findet wegen des Feiertags Anzac Day kein Handel statt.
TAGESTHEMA
Die US-Regierung hat erneut eine Frist der Demokraten im Repräsentantenhaus für eine Übergabe der Steuererklärungen von Präsident Donald Trump verstreichen lassen. Finanzminister Steven Mnuchin erklärte, eine "endgültige Entscheidung" solle bis zum 6. Mai getroffen werden. Bis dahin seien Abstimmungen mit dem Justizministerium nötig. Der für Steuerfragen zuständige Ausschuss im Repräsentantenhaus hat Trumps Steuererklärungen der letzten sechs Jahre angefordert. Eine erste Frist am 10. April ließ die US-Regierung verstreichen. Die zweite Frist lief nun am Dienstag aus. Trump hält in einer für US-Präsidenten höchst ungewöhnlichen Weise seine Finanzverhältnisse unter dem Deckel.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:50 AT&T Inc, Ergebnis 1Q
13:30 Boeing Co, Ergebnis 1Q
13:30 Caterpillar Inc, Ergebnis 1Q
22:02 Microsoft Corp, Ergebnis 3Q
22:05 Facebook Inc, Ergebnis 1Q
22:08 Visa Inc, Ergebnis 2Q
22:20 Tesla Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.934,00 -0,14% Nikkei-225 22.191,36 -0,31% Hang-Seng-Index 29.827,30 -0,45% Kospi 2.201,72 -0,85% Schanghai-Composite 3.196,70 -0,06% S&P/ASX 200 6.381,40 +0,98%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Auffallend ist, dass wichtige Börsenplätze wie die in Tokio, Schanghai und Hongkong alle im Minus notieren, nachdem dort im Verlauf noch Gewinne verbucht wurden waren. Die mehrheitlich überzeugenden Quartalszahlen in den USA, die die Wall Street auf neue Allzeithochs getrieben hatten, stützen somit nicht nachhaltig. Händler tun sich schwer mit unmittelbaren Erklärungen, sie verweisen aber auf einen wichtigen Unterschied gegenüber den USA: "Es mangelt an Geschäftszahlen über Markterwartung", sagt ein Händler. Belastet wird der japanische Aktienmarkt einmal mehr vom am Morgen anziehenden Yen. Getragen wurde der vorherige Anstieg des Marktes von defensiven Pharmawerten - ein Zeichen für eine mangelnde Risikobereitschaft unter Anlegern. Insofern verwundere der Dreh ins Minus nicht, heißt es. Automobilaktien präsentieren sich schwach, Nissan geben 3,2 Prozent ab. Laut Berichten soll der Konzern kurz vor einer Senkung des Ausblicks stehen. Nach schwachen Geschäftszahlen des Beleuchtungsspezialisten Koito büßt die Aktie 3,2 Prozent ein. Auch die chinesischen Börsen in Hongkong und Schanghai drehen ins Minus und zeigen sich mit Abgaben von jeweils rund 0,9 Prozent. Damit setzt sich die Schwäche der vergangenen Tage in China fort. Die Börsen hier leiden weiter unter den verschärften Sanktionen der USA gegen den Iran, diese könnten auch China treffen. Der australische Leitindex klettert indes in die Nähe eines Zehnjahreshochs. Ein moderater Anstieg der Verbraucherpreise unter Markterwartung belastet den australischen Dollar. Die Abwertung der Währung hilft auch dem Aktienmarkt. In Südkorea plant die Regierung mit einem Konjunkturprogramm, das geringer ausfällt als vom IWF empfohlen, der Kospi zeigt sich schwach.
US-NACHBÖRSE
Positiv kam der Geschäftsbericht von Ebay an, die Titel legten um 4,9 Prozent zu. Die besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen im ersten Quartal veranlassten den Konzern zu einer Anhebung der Jahresprognose. Texas Instruments hatte im ersten Quartal zwar einen Umsatzrückgang verzeichnet, dennoch aber besser abgeschnitten als erwartet. Die Papiere drehten 1,7 Prozent ins Minus. Der Technologiekonzern hatte den zweiten Umsatzrückgang in Folge verbucht. IRobot brachen um 14,8 Prozent ein. Der Technologiekonzern hatte Erlöse und Ergebnis in der ersten Periode gesteigert, beim Umsatz aber die Markterwartung deutlicher verfehlt. AbbVie kletterten indes um 0,4 Prozent. Der Pharmakonzern hatte von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassung erhalten.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.656,39 0,55 145,34 14,27 S&P-500 2.933,68 0,88 25,71 17,03 Nasdaq-Comp. 8.120,82 1,32 105,56 22,39 Nasdaq-100 7.810,71 1,26 97,21 23,39 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 820 Mio 722 Mio Gewinner 2.198 1.200 Verlierer 741 1.731 Unverändert 96 95
Fester - Eine Vielzahl überzeugender Quartalsausweise trieb die Kurse. Stützend wirkten daneben überraschend gute Daten zu den Neubauverkäufen. Nasdaq-Composite und S&P-500 erreichten auf Schlusskursbasis neue Rekordhochs. Angeführt wurden die Gewinner vom Sektor Konsumgüter des gehobenen Bedarfs, der um 1,6 Prozent zulegte. Dicht dahinter folgten Aktien der Gesundheitsbranche, die im Schnitt um 1,59 Prozent stiegen. Sie hatten in den zurückliegenden Wochen unter der Debatte um "Medicare for all" - eine allgemeine staatliche Krankenversicherung mit niedrigeren Erstattungssätzen für medizinische Leistungen - gelitten. Analysten zweifeln aber daran, dass ein solches Modell die notwendige Mehrheit im US-Kongress erhalten würde. Das habe einige Gelegenheitskäufer angelockt, sagten Marktbeobachter. Bei den Quartalsausweisen überzeugte unter anderem der von Twitter; die Aktie stieg um 15,6 Prozent. Überraschend gute Zahlen und ein bestätigter Ausblick verhalfen Coca-Cola zu einem Plus von 1,7 Prozent. Hasbro haussierten um 14,2 Prozent. Der Spielzeughersteller hat es im ersten Quartal überraschend in die schwarzen Zahlen geschafft. Analysten hatten dagegen einen Verlust erwartet. United Technologies (+2,3 Prozent) hat im ersten Quartal mehr verdient als erwartet und den Jahresausblick leicht angehoben. Procter & Gamble (-2,7 Prozent) überzeugte zwar mit den Erstquartalszahlen, doch blieb der Ausblick unter den Erwartungen. Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin (+5,7 Prozent) hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr aufgrund voller Auftragsbücher angehoben.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,35 -3,7 2,39 115,1 5 Jahre 2,36 -3,2 2,39 43,2 7 Jahre 2,46 -3,0 2,49 21,2 10 Jahre 2,57 -2,0 2,59 12,5 30 Jahre 2,98 -1,1 2,99 -8,8
Die US-Anleihen legten leicht zu. Anleger hätten die zuletzt gesunkenen Notierungen zum Einstieg genutzt, berichteten Händler. Anstehende Neuemissionen hätten aber verhindert, dass die Investoren stärker zugriffen. Am Dienstag verkaufte das US-Finanzministerium zweijährige Anleihen im Volumen von 40 Milliarden Dollar. Am Mittwoch und Donnerstag folgen Auktionen fünf- und siebenjähriger Schuldtitel.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 10:11 Uhr % YTD EUR/USD 1,1214 -0,1% 1,1223 1,1247 -2,2% EUR/JPY 125,39 -0,1% 125,56 125,82 -0,3% EUR/GBP 0,8672 -0,1% 0,8678 0,8657 -3,6% GBP/USD 1,2931 -0,0% 1,2933 1,2992 +1,5% USD/JPY 111,83 -0,0% 111,88 111,87 +2,0% USD/KRW 1148,77 +0,5% 1143,04 1142,95 +3,1% USD/CNY 6,7216 -0,1% 6,7259 6,7185 -2,3% USD/CNH 6,7259 -0,0% 6,7285 6,7214 -2,1% USD/HKD 7,8411 -0,0% 7,8420 7,8449 +0,1% AUD/USD 0,7037 -0,9% 0,7100 0,7113 -0,1% NZD/USD 0,6623 -0,5% 0,6655 0,6659 -1,3% Bitcoin BTC/USD 5.600,01 +0,5% 5.569,76 5.546,51 +50,6%
Der Euro kam leicht unter Druck und fiel zeitweise unter 1,12 Dollar. Im späten US-Handel erholte sich die Gemeinschaftswährung auf rund 1,1220 Dollar. Einen nachrichtlichen Grund für die Schwäche des Euro konnten Händler nicht ausmachen. Die überraschend guten Daten zu den US-Neubauverkäufen hätten dem Dollar nur etwas zusätzlichen Rückenwind gegeben. Ein Beobachter vermutete jedoch einen Zusammenhang mit der geringen Volatilität am Devisenmarkt. Sie treibe Anleger in renditestärkere Währungen. Niedrigzinswährungen wie der Euro, der Yen oder der Franken blieben dabei außen vor.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,03 66,30 -0,4% -0,27 +40,7% Brent/ICE 74,25 74,51 -0,3% -0,26 +35,2%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 24, 2019 02:08 ET (06:08 GMT)
Die Ölpreise setzten ihre Aufwärtstendenz fort, wenn auch nicht mehr so deutlich wie am Vortag. Immerhin markierten Brent und WTI neue Jahreshochs. Kurzfristig dürften die Preise weiter steigen, so die Commerzbank. Die USA setzten offenbar darauf, dass Saudi-Arabien und andere Anbieter in die Bresche sprängen. Eine weitere Frage sei, ob China den USA Folge leisten und die Käufe von iranischem Öl einstellen werde. In einer ersten Reaktion habe China das Ansinnen der USA zurückgewiesen. Ob die USA tatsächlich so weit gehen und Sanktionen gegen China verhängen würden, sei auch im Hinblick auf die laufenden Handelsgespräche eine spannende Frage, hieß es weiter. WTI stieg um 1,1 Prozent auf 66,30 Dollar. Brent erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 74,51 Dollar. Laut API deutlich gestiegene US-Rohöllagerbestände drücken am Morgen die Ölpreise ins Minus.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.270,30 1.272,40 -0,2% -2,11 -1,0% Silber (Spot) 14,81 14,83 -0,1% -0,02 -4,4% Platin (Spot) 887,78 887,00 +0,1% +0,78 +11,5% Kupfer-Future 2,90 2,89 +0,1% +0,00 +9,9%
Der Goldpreis war mit 1.268 Dollar auf den tiefsten Stand seit vier Monaten gefallen. Im späten US-Handel notierte das Edelmetall bei 1.271 Dollar, ein Minus von 0,1 Prozent. "Gold könnte nun die 200-Tage-Linie testen", sagte ein Teilnehmer. Sie verläuft bei 1.251 Dollar. Vor allem der festere Dollar habe belastet, hieß es. Zudem habe es eine größere Verkaufsorder bei Gold-Futures gegeben.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
INNENPOLITIK ÄGYPTEN
Die Ägypter haben mit großer Mehrheit den Weg für eine Verlängerung der Amtszeit von Präsident Abdel Fattah al-Sisi frei gemacht. Knapp 89 Prozent der Wahlberechtigten stimmten nach Angaben der nationalen Wahlbehörde bei dem dreitägigen Referendum dafür, die Amtszeit des Staatsoberhaupts bis zum Jahr 2030 auszuweiten.
INNENPOLITIK BRASILIEN
Brasiliens Oberster Gerichtshof hat die Haftstrafe des wegen Korruption verurteilten früheren Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva abgesenkt. Die Richter in der Hauptstadt Brasília verminderten die Haftstrafe von zwölf Jahren und einem Monat auf acht Jahre und zehn Monate.
ERDBEBEN INDIEN
Der Nordosten Indiens ist in der Nacht von einem Erdbeben der Stärke 6,1 erschüttert worden. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS befand sich das Epizentrum des Bebens rund 40 Kilometer entfernt von der Stadt Along im Bundesstaat Arunachal Pradesh. Die Wahrscheinlich sei gering, dass Menschen verletzt worden seien oder es größere Schäden gebe.
IRANKRISE
Russland hat das verschärfte Vorgehen der USA gegen iranische Ölexporte heftig kritisiert. Das russische Außenministerium erklärte, die US-Politik werde immer "aggressiver und rücksichtsloser".
KOREAKRISE
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist vor seinem ersten Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Russland eingetroffen. Kims gepanzerter Sonderzug erreichte die russische Grenzstadt Chassan.
TERROR SRI LANKA
Die Zahl der Anschlagsopfer in Sri Lanka ist erneut deutlich angestiegen. Nach Angaben der Polizei wurden bei den Bombenanschlägen insgesamt 359 Menschen getötet. Demnach erlagen weitere Menschen ihren schweren Verletzungen.
SUDANKRISE
Bei einem Krisengipfel in Kairo haben sieben afrikanische Staatschefs dem im Sudan regierenden Militärrat drei Monate Zeit für einen demokratischen Machtwechsel gegeben. Bis dahin solle die sudanesische Armee "Maßnahmen" für einen friedlichen und demokratischen Übergang ergreifen.
INFLATION AUSTRALIEN
1Q Verbraucherpreise unverändert gg Vorquartal (PROGNOSE: +0,2%)
Australien 1Q Verbraucherpreise +1,3% gg Vorjahr (PROGNOSE: +1,5%)
INFLATION MALAYSIA
Verbraucherpreise März +0,2% (PROG: +0,4%) gg Vorjahr
Verbraucherpreise März +0,2% gg Vormonat
ÖLMARKT
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 6,9 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 3,1 Millionen Barrel berichtet worden.
EBAY
Ein Wachstum der aktiven Nutzer hat dem Online-Marktplatz einen guten Jahresauftakt beschert. Nach Erstquartalszahlen über Markterwartung hob der Konzern den Ausblick an.
SOFTBANK
Die Wirecard AG bekommt mit dem japanischen Technologiekonzern Softbank einen neuen Großinvestor. Mit Softbank wurde eine verbindliche Grundsatzvereinbarung vereinbart, wonach die Japaner über eine Wandelschuldverschreibung rund 900 Millionen Euro in Wirecard investieren.
TEXAS INSTRUMENTS
hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnet, dennoch aber besser abgeschnitten als erwartet. Im Auftaktquartal sank der Umsatz im Zuge der allgemeinen Schwäche des Halbleitermarkts um 5 Prozent.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 24, 2019 02:08 ET (06:08 GMT)
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