BERLIN (Dow Jones)--Mitte Juni wollen Deutschland und Frankreich erste Aufträge für das künftige gemeinsame Kampfflugzeug-System vergeben. Das bestätigte Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly dem Handelsblatt. "Wir wollen in den nächsten Wochen die ersten industriellen Verträge für ein Demonstrationsmodell des neuen Kampfflugzeugs abschließen."
Insgesamt sollen nach Aussagen aus Industriekreisen in Le Bourget vier Verträge unterzeichnet werden: einer mit Dassault über das Flugzeug, einer mit Airbus für die unbemannten Begleitflieger. MTU und Safran sollen die Motoren entwickeln, berichtet das Handelsblatt. Und zudem sollen Airbus sowie voraussichtlich Thales mit der Entwicklung des "System of Systems", also der Gesamtintegration des Waffensystems, beauftragt werden, berichtet die Zeitung am Mittwoch.
Beim geplanten gemeinsamen Kampfpanzer gibt es dagegen Hindernisse. So bestünden Meinungsverschiedenheiten über das Konsortium von Nexter, Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall. "Die Architektur für das Projekt steht noch nicht, wir arbeiten aber daran", sagte Parly. Außerdem fehlen gemeinsame Regeln für den Export. Die Ministerin forderte daher eine rasche Lösung, denn es sei verantwortungslos, Milliarden Euro ohne die Klärung von Exportvorschriften auszugeben.
Im Juni 2017 hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verabredet, technologisch komplett neue Waffensysteme für Luftwaffe und Heer beider Länder gemeinsam zu entwickeln und später weitere europäische Länder einzubeziehen. Die geplante Unterzeichnung der Aufträge mit der Industrie in Le Bourget würde es der Industrie ermöglichen, mit den Entwicklungsarbeiten zu beginnen.
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April 24, 2019 03:12 ET (07:12 GMT)
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