
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Rohöllagerbestände steigen viel stärker als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 19. April viel stärker als ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,479 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um nur 0,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,396 Millionen Barrel reduziert.
Belgiens Geschäftsklima sinkt weitaus deutlicher als erwartet
Das belgische Geschäftsklima hat sich im April weitaus deutlicher als erwartet eingetrübt. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, sank der Index auf minus 3,2 (März: minus 0,7) Punkte. Das war der niedrigste Stand seit 19 Monaten. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf minus 0,7 prognostiziert. Das Vertrauen der Unternehmen in der Industrie und in der Bauindustrie sank besonders deutlich, stieg aber bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen leicht und im Handel deutlich.
Saudi-Arabien will Ölproduktion vorerst nicht erhöhen
Saudi-Arabien plant nach Angaben der Regierung vorerst keine höhere Ölproduktion, um etwaige Engpässe wegen der Iran-Sanktionen zu kompensieren. Die globalen Vorräte stiegen trotz der Vorkommnisse in Venezuela und der verschärften Sanktionen gegen den Iran immer weiter an, sagte Energieminister Chalid al-Falih. Er sehe deshalb "keine Notwendigkeit" für eine unmittelbare Anpassung der eigenen Produktion.
Unicredit: Euroraum-Inflation steigt im April auf 1,7%
Unicredit erwartet, dass der Inflationsdruck im Euroraum im Euroraum spürbar zugenommen hat, und zwar aufgrund einer höheren Kernteuerung. Die Volkswirte der Bank prognostizieren, dass die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 1,7 (März: 1,4) Prozent gestiegen sind und die Kernverbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel um 1,2 (0,8) Prozent. Ursache ist, dass Ostern in diesem Jahr auf den April gefallen ist, im vergangenen Jahr dagegen auf dem März.
Schottische Regierungschefin plant zweites Unabhängigkeitsreferendum
Neuer Anlauf für ein historisches Votum: Die schottische Regierung will ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit von Großbritannien auf den Weg bringen. Regierungschefin Nicola Sturgeon kündigte an, "in Kürze" einen entsprechenden Gesetzentwurf für ein neues Referendum vor 2021 vorzulegen. Durch das Brexit-Votum hätten sich die Voraussetzungen für die Schotten geändert, weshalb erneut über die Unabhängigkeit abgestimmt werden müsse. 2014 hatte noch eine Mehrheit für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt.
Bundesregierung hält trotz Webers Drohung an Nord Stream 2 fest
Die Bundesregierung hält trotz der Forderung von EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber nach einem Stopp von Nord Stream 2 am deutsch-russischen Gaspipelineprojekt fest. "Die Position der Bundesregierung zu Nord Stream 2 hat sich nicht geändert", stellte Regierungssprecherin Ulrike Demmer klar.
Moskau erleichtert Zugang zu russischem Pass für Bewohner der Ost-Ukraine
Russland hat die Regeln zur Erlangung der russischen Staatsbürgerschaft für Bewohner der Ostukraine erleichtert. Ein von Präsident Wladimir Putin unterzeichnetes Dekret sieht vor, dass Menschen in den selbsterklärten Republiken Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine künftig in einem vereinfachten Verfahren russische Pässe erhalten können. Demnach soll die Entscheidung der russischen Behörden über einen entsprechenden Antrag nicht länger als drei Monate dauern.
Trump kündigt Entsendung "bewaffneter Soldaten" an Südgrenze an
Nach einem Zwischenfall zwischen Militärs der USA und Mexikos hat US-Präsident Donald Trump die Entsendung von bewaffneten Soldaten an die Südgrenze angekündigt. Trump erhob den Vorwurf, dass mexikanische Soldaten gegenüber US-Nationalgardisten die "Waffen gezogen" hätten. Dabei habe es sich "wahrscheinlich um eine Ablenkungstaktik" gehandelt, um Drogenschmugglern das Geschäft zu erleichtern.
Rund 150 Steuerstrafverfahren im Zusammenhang mit Panama Papers
Im Zuge der Ermittlungen zu den sogenannten Panama Papers sind bislang bundesweit in rund 150 Fällen Steuerstrafverfahren eingeleitet oder bereits laufende Verfahren unterstützt worden. Die Steuermehreinnahmen betragen rund 4,2 Millionen Euro, wie Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) sagte. Bei diesen Zahlen handele es sich nur um eine Momentaufnahme - die Mehreinnahmen für den Fiskus könnten noch steigen.
Merkel und Macron treffen am Montag Vertreter von Balkan-Staaten in Berlin
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron empfangen am Montag in Berlin die Staats- und Regierungschefs von sechs Balkanländern. Für die Einladenden Merkel und Macron seien die Stabilität und die gute Entwicklung der Region "von großer Bedeutung", sagte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Thema der Konferenz werde insbesondere die Beziehung zwischen Serbien und dem Kosovo sein.
Schwere Vorwürfe gegen Regierung wegen geplanten Abschiebeflugs nach Afghanistan
Flüchtlingshelfer und Oppositionspolitiker haben der Bundesregierung wegen der geplanten Sammelabschiebung von Afghanen in ihre Heimat schwere Vorwürfe gemacht. "Nach Afghanistan abzuschieben bedeutet, die Betroffenen vorsätzlich in Lebensgefahr zu bringen", kritisierte die Linken-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke. Sie forderte die Behörden auf, den für Mittwochabend geplanten Abschiebeflug abzusagen.
Iran kündigt "Reaktionen" auf Verschärfung von US-Sanktionen an
Nach der Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran hat dessen geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei "Reaktionen" angekündigt. Es handele sich um "eine feindliche Maßnahmen", die "nicht ohne Reaktion" bleiben werde, schrieb Chamenei im Online-Dienst Twitter. Der Boykott der iranischen Ölexporte werde die USA "nirgendwohin bringen", und der Iran werde so viel Öl exportieren, wie er brauche und wolle.
EU-Kommission legt verbindliche Obergrenze für Transfette fest
Die EU-Kommission hat eine verbindliche Obergrenze für sogenannte Transfettsäuren beschlossen. Künftig dürften nur noch Lebensmittel in den Handel gelangen, deren Fettgehalt zu weniger als 2 Prozent aus industriell hergestellten Transfetten besteht, erklärte die Brüsseler Behörde. Die Verordnung tritt demnach am 2. April 2021 in Kraft. Transfette finden sich etwa in Chips, Pommes, Margarine, Blätterteig und vielen Fertigprodukten.
China plant für kommendes Jahrzehnt bemannte Mondmission und Mondstation
China will auch in der Raumfahrt eine Großmacht werden und binnen eines Jahrzehnts bemannte Missionen auf den Mond sowie eine Raumstation auf dem Erdtrabanten auf die Beine stellen. Die Forschungsstation solle in den kommenden zehn Jahren am Südpol des Mondes entstehen, sagte laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua der Chef der chinesischen Raumfahrtbehörde, Zhang Kejian, in einer Rede anlässlich des Weltraumtages. Darüber hinaus hat die Volksrepublik noch eine Reihe anderer Pläne in der Raumfahrt, wie Zhang ausführte. So wolle China bis 2020 eine Mars-Mission absolvieren.
Erdogan attackiert Frankreich wegen "Gedenktags für Völkermord an den Armeniern"
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Frankreich wegen der Einführung eines "Gedenktags für den Völkermord an den Armeniern" scharf attackiert. "Wenn wir jene betrachten, die bei der Armenier-Frage und dem Kampf gegen den Terrorismus versuchen, der Türkei Lehren zu den Menschenrechten und der Demokratie zu erteilen, sehen wir, dass sie alle eine blutige Vergangenheit haben", sagte Erdogan.
Sri Lankas Regierung räumt "große Fehler" der Geheimdienste vor Anschlägen ein
Nach den Anschlägen mit mehr als 350 Toten hat die Regierung Sri Lankas schwerwiegende Versäumnisse der Sicherheitsbehörden eingeräumt. Vize-Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene bezeichnete es als "großen Fehler", dass wichtige Informationen über islamistische Attentatspläne nicht weitergegeben worden seien. 58 Verdächtige wurden mittlerweile im Zusammenhang mit der Anschlagsserie vom Ostersonntag festgenommen, zu der sich die IS-Miliz bekannte.
Verschwundener chinesischer Ex-Interpol-Chef formell festgenommen
Der in China seit Monaten verschwundene ehemalige Interpol-Chef Meng Hongwei ist formell festgenommen worden. Meng wurde "wegen des Verdachts auf Annahme von Bestechungsgeldern" festgenommen, wie die chinesische Staatsanwaltschaft erklärte. Der Fall werde "weiter bearbeitet", hieß es. Dies deutet in China meist auf eine bevorstehende Anklage hin.
Rumänisches Parlament verabschiedet umstrittene Justizreform
Das rumänische Parlament hat eine umstrittene Justizreform verabschiedet, mit der es auf Konfrontationskurs zur EU-Kommission geht. Kritiker sehen in den beschlossenen Änderungen des Strafrechts vor allem den Versuch, Straffreiheit für korrupte Politiker zu schaffen. Die Opposition kündigte an, die von den regierenden Sozialdemokraten durchgesetzte Reform vor dem Verfassungsgericht anzufechten.
Sudans Opposition plant riesigen Protestmarsch gegen Militärrat
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April 24, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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