BONN (Dow Jones)--Die Fondsgesellschaft von Volks- und Raiffeisenbanken, Union Investment, will der Bayer-Führung die Entlastung verweigern. Analyst Janne Werning sagte laut Redetext, "aufgrund der anhaltenden negativen Entwicklungen bei Bayer, der hohen rechtlichen Risiken und der massiven Kursverluste verweigern wir dem Vorstand und dem Aufsichtsrat die Entlastung für das Geschäftsjahr 2018".
"Zweifel sind angebracht, ob daraus noch eine Erfolgsgeschichte werden kann", sagte Werning. "Denn während die industrielle Logik der Transaktion sich erst noch bewahrheiten muss, haben sich Reputations- und Klagerisiken bereits materialisiert."
Union Investment gehört zu den größten Einzelaktionären von Bayer. Die Fondsgesellschaft Deka hatte bereits im Vorfeld erklärt, sie werde Vorstand und Aufsichtsrat nicht entlasten.
Die Fondsgesellschaft DWS will sich dagegen bei der Abstimmung enthalten. "Die Übernahme von Monsanto und die damit verbundene Klagewelle bezüglich des Herbizids Glyphosat belasten das Unternehmen schwer", sagte ihr Vertreter Nicolas Huber laut Redetext.
Auch die Vertreter der Aktionärsvereinigungen Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz und Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger äußerten sich kritisch.
DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler sprach mit Blick auf die Glyphosat-Risiken von einem Alptraum und einer Katastrophe für das Unternehmen. "Und das einzige, was sie uns sagen ist, dass sie alles richtig bzw. nichts falsch gemacht haben. Da passt irgendwas nicht zusammen", sagte Tüngler laut Redetext.
Während die SdK die Entlastung verweigern will, hat sich Tüngler bereits im Vorfeld der Hauptversammlung dafür ausgesprochen, die Entlastung der Konzernführung zu verschieben. "Eine Beschlussfassung in der aktuellen Phase wird das Verhältnis zwischen Ihnen auf der Bühne und uns hier unten im Saal langfristig, zusätzlich und schwer belasten", sagte er.
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April 26, 2019 04:58 ET (08:58 GMT)
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