Nach den ad acta gelegten Fusionsplänen mit
der Commerzbank
Die Ratlosigkeit von Investoren, wie es nach dem Aus der Fusion weitergehen könnte, ist angesichts der Konzernzahlen und des trüben Ausblicks des einst hoch angesehenen Branchenprimus noch etwas größer geworden. Nachdem die Erträge im ersten Quartal einbrachen, rechnet Konzernchef Christian Sewing 2019 im Jahresvergleich nicht mehr mit Zuwächsen. Anfang Februar noch hatte er eine leichte Steigerung in Aussicht gestellt.
Kritisch äußerten sich daher die Analysten der US-Bank JPMorgan sowie der kanadischen Bank RBC. JPMorgan-Experte Kian Abouhossein monierte vor allem die Qualität der Ergebnisse. Zwar seien die Erwartungen auf bereinigter Basis weitgehend erfüllt worden, "allerdings ist die Qualität geringer". Nahezu ausnahmslos alle Sparten seien hinter den durchschnittlichen Analystenerwartungen zurückgeblieben.
Dass der Vorstand sein Ertragsziel gesenkt hat, überrascht Abouhossein indes nicht. Er habe bereits deutlich geringere Erwartungen gehabt, schrieb er. Die Aussagen Sewings, dass die Bank auf einem sehr guten Weg sei, ihr Kostenziel von 21,8 Milliarden Euro für das Jahr 2019 zu erreichen, beurteilt er zugleich als dringlich: "Um die konzerneigenen Ziele für die Eigenkapitalrendite zu erreichen, sind weitere Kostensenkungen vonnöten."
Auch Analystin Anke Reingen von RBC Capital Markets blieb kritisch. Zwar mache die Deutsche Bank Fortschritte, ihre Erträge zu verbessern, doch nur sehr langsam. Grund dafür sei die Strategie, rückläufige Erträge durch geringere Kosten aufzufangen. Daher wolle sich das Management noch stärker auf die Kosten konzentrieren, falls die Erträge hinter den gesenkten Jahreszielen zurückblieben. "Das aber haben wir bereits einbezogen und eine Kostenbasis von 21,5 Milliarden Euro im Vergleich zu den 21,8-Milliarden-Ziel der Deutschen Bank zugrunde gelegt." Es gebe also keinen Grund zu irgendeiner Art von Begeisterung./ck/stw/fba
ISIN DE0005140008
AXC0141 2019-04-26/11:57