(neu: Aussagen von Chef Elmar Degenhart, Details)
HANNOVER (dpa-AFX) - Der Automobilzulieferer und Reifenhersteller
Continental
Vor den Aktionären nannte er dies ein hohes Risiko. Für kleine,
leichte Fahrzeuge sei der Batterie-Antrieb "wahrscheinlich" die
beste Wahl - vor allem beim Einsatz in der Stadt. Bei größeren und
schweren Fahrzeugen auf der Langstrecke komme die Brennstoffzelle
ins Spiel, die Technologie werde einen Platz im Markt finden.
Kürzlich hatte VW
Continental will die Mehrheit an der Sparte Vitesco behalten, die
auch Elektroantriebe umfasst. Vitesco habe 2018 Aufträge über rund
11 Milliarden Euro erhalten - davon rund zwei Milliarden Euro rund
um E-Mobilität. Bis zu 25 Prozent der Anteile sollten abgegeben
werden, sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. Ob die
Marktbedingungen für Autowerte 2020 besser sind und es zum
Teilbörsengang kommt, muss sich aber erst noch zeigen. Volkswagen
Nach Degenharts Einschätzung dürfte nach 2030 die letzte Generation von Benzin- und Dieselmotoren an den Start gehen, nach 2040 dürfe deren Verkauf enden und ab 2050 seien "Straßen und Städte idealerweise frei von CO2-Emissionen". Der Continental-Chef betonte auch: "Mit heutigem Strom retten wir das Klima nicht."
Künftig trieben Systeme für assistiertes und teilautomatisiertes Fahren das Wachstum an, dafür habe Continental in den vergangenen beiden Jahren Aufträge von durchschnittlich rund 3 Milliarden Euro erhalten. In der komplett beim Konzern bleibenden Autozuliefersparte konzentriert sich Continental auf Elektronik, Sensorik und Software - die schon heute mehr als 60 Prozent des Umsatzes der Sparte ausmachten.
Degenhart zufolge hat die Autoindustrie zu wenig Erfahrung mit Software: Heute bestehe die Software im Auto aus über 100 Millionen Code-Zeilen - in den nächsten Jahren werde sich die Zahl verzehnfachen. Continental setze auf strategische Partner und wolle bis Ende 2022 rund 6000 Software-Experten einstellen - dann wären es rund 25 000 Menschen.
Im ersten Quartal erwirtschaftete Continental operativ deutlich weniger als vor einem Jahr. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern brach um 17,1 Prozent auf 884,2 Millionen Euro ein. Analysten hatten mit knapp über 800 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz lag mit rund 11,0 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Degenhart sprach von einem "soliden" Ergebnis - die weltweite Autoproduktion sei zu Jahresbeginn um über 6 Prozent gesunken. Die Continental-Aktie legte zwischenzeitlich um mehr als zwei Prozent zu.
Continental geht weiter davon aus, dass sich die Stimmung auf den weltweiten Automärkten in der zweiten Jahreshälfte aufhellen wird. Allerdings waren die Vergleichsquartale 2018 schwach ausgefallen. Das Unternehmen bestätigte seinen Ausblick vom Jahresbeginn. Erwartet werden 45 bis 47 Milliarden Euro Umsatz und eine bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern - also der Anteil des operativen Ergebnisses am Umsatz - zwischen 8 und 9 Prozent./tst/DP/fba
ISIN DE0005439004 DE0007664039
AXC0218 2019-04-26/15:35