BERLIN (Dow Jones)--Der Erweiterungskommissar der EU befürwortet eine zügige Aufnahme der Balkanländer in die Union. "Ich werde nicht müde, für eine EU-Erweiterung zu werben. Es geht nicht nur um die Menschen in Südosteuropa, es geht auch um unsere ureigensten Interessen. Entweder wir exportieren Stabilität oder wir importieren Instabilität", sagte Johannes Hahn dem Handelsblatt. "Die Balkanländer sind unsere Nachbarn. Ihre politische und wirtschaftliche Situation kann und darf uns nicht egal sein."
Der langjährige EU-Kommissar plädiert für eine sukzessive Aufnahme der Länder des Westbalkans in die EU. "Wer als Land schneller in seiner Annäherung zur EU vorankommt, soll nicht darunter leiden müssen, dass andere Staaten langsamer sind. Wettbewerb auch unter Staaten ist gut und spornt an", sagte Hahn.
Am Montag treffen in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron mit den Balkan-Ländern zusammen. Serbien, Montenegro, Nord-Mazedonien, Kosovo, Albanien und Bosnien-Herzegowina wollen in die EU. Mit Serbien und Montenegro werden bereits Beitrittsverhandlungen geführt.
"Im neuen Beitrittsvertrag wird auch künftig festgelegt, dass das neue EU-Land über kein Veto bei der Aufnahme weiterer Mitglieder auf dem Balkan verfügt", sagte Hahn dem Handelsblatt. Serbien erkennt sein Nachbarland Kosovo bislang nicht als Staat an.
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April 29, 2019 01:58 ET (05:58 GMT)
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