Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaftsstimmung im Euroraum sinkt im April kräftig
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im April stärker eingetrübt als erwartet. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 104,0 Punkte von 105,6 im Vormonat. Volkswirte hatten nur mit einem Indexrückgang auf 105,0 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator ging ebenfalls kräftig zurück auf 103,7 Punkte von 105,2.
Eurozone-Geschäftsklima fällt im April
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im April im Vergleich zum Vormonat spürbar eingetrübt. Wie die Europäische Kommission berichtete, fiel der entsprechende Index auf plus 0,42 Punkte von revidiert plus 0,54 (vorläufig: plus 0,53) Punkte im März. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von plus 0,50 Zähler erwartet.
EZB: Kreditvergabe an Unternehmen wächst im März langsamer
Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im März abgeschwächt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 3,5 (Vormonat: 3,8) Prozent.
Deutschland bei Arbeitskosten EU-weit auf dem sechsten Platz
Unternehmen des produzierenden Gewerbes und wirtschaftlicher Dienstleistungen in Deutschland haben 2018 durchschnittlich 35,00 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde bezahlt. Damit lag das Arbeitskostenniveau in Deutschland innerhalb der Europäischen Union (EU) wie im Jahr zuvor auf Rang sechs, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Höher waren die Arbeitskosten in Dänemark und Schweden, Luxemburg und Belgien sowie in Frankreich.
BA: Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt im April leicht
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat auf einem hohen Niveau einen leichten Rückgang verzeichnet. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) sank im April um 1 Punkt auf 252 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. "Trotz des aktuell leichten Rückgangs befindet sich der BA-X weiterhin auf hohem Niveau und signalisiert einen großen Personalbedarf von Betrieben und Verwaltungen", erklärte die BA.
Oettinger mahnt Deutschland zu größerem Engagement für Europa
EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) hat Deutschland zu einem stärkeren europapolitischen Engagement aufgefordert. "Wir haben eine deutsche Debatte, die sehr deutsch ist. Wir haben eine Tagesordnung in Berlin, die sich sehr national beschränkt", monierte Oettinger im ARD-Morgenmagazin. "Wir brauchen dringend eine öffentliche Debatte über die Zukunft Europas, in der Deutschland etwas mehr mitwirken muss", forderte der CDU-Politiker.
BDI und BDA benennen "zehn Ziele für ein starkes Europa"
Die deutsche Wirtschaft hat vor der Europawahl europapolitische Forderungen aufgestellt. "Europa steht vor der wichtigsten Wahl zum Europäischen Parlament seit Langem", erklärten die Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Kempf und Ingo Kramer, in einer gemeinsamen Broschüre der beiden Wirtschaftsverbände.
Spanien: Gute Chance auf Ende der Hängepartie
Die Commerzbank sieht gute Chancen, dass die seit mehr als drei Jahren dauernde Phase mit kaum handlungsfähigen Regierungen in Spanien zu Ende geht. Zwar verfügten die Sozialisten als klare Wahlgewinner im Parlament auch mit ihrem wahrscheinlichen Bündnispartner Podemos über keine Mehrheit, schreibt Ökonom Ralph Solveen in einer Analyse. Allerdings bestehe für sie eine gute Chance, auch ohne die Stimmen der katalanischen Parteien den amtierenden sozialistischen Regierungschef Pedro Sanchez wiederzuwählen und den Haushalt für dieses Jahr zu verabschieden.
Laschet nennt CO2-Steuer "undenkbar in dieser Wahlperiode"
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Diskussion um eine CO2-Steuer generell begrüßt, eine schnelle Umsetzung aber ausgeschlossen. "Das ist undenkbar in dieser Wahlperiode", sagte Laschet der Bild-Zeitung. "Es braucht viele Ideen, das umzusetzen." Laschet nannte es nach Angaben des Blattes "berechtigt", dass "CO2 auch einen Preis" bekomme. Man müsse mit marktwirtschaftlichen Instrumenten, nicht mit Verboten arbeiten.
Minus bei Riester-Versicherungsverträgen und Plus bei Wohn-Riester
Die Zahl der riestergeförderten Versicherungs- und Banksparverträge ist seit 2014 gesunken, die Zahl der Investmentfonds- und Wohn-Riester-Verträge hingegen gestiegen. Von den insgesamt knapp 16,6 Millionen Riester-Verträgen Ende 2018 waren gut 10,8 Millionen Versicherungsverträge, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag.
Verbraucherzentrale will "Extrarente"-Modell zur Altersvorsorge
Unter dem Begriff "Extrarente" hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) ein neues öffentlich-rechtlich organisiertes Standardprodukt für die private Altersvorsorge vorgeschlagen. Verbraucher sollen demnach über ihren Arbeitgeber in die Extrarente einbezogen werden und ab dem Renteneintritt frei über ihr Geld verfügen können. Die Versicherungswirtschaft reagierte jedoch ablehnend.
+++ Konjunkturdaten +++
Belgien Apr Verbraucherpreise +2,1% (März: +2,3%) gg Vorjahr
Schweden März Handelsbilanz Überschuss 7,0 Mrd SEK
Schweden März Exporte 132,9 Mrd SEK
Schweden März Importe 125,9 Mrd SEK
Hongkong März Exporte -1,2% gg Vorjahr
Hongkong März Importe -0,1% gg Vorjahr
Hongkong Handelsbilanz März Defizit 59,2 Mrd HKD
DJG/DJN/AFP/apo
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April 29, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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