Nach den neuerlichen Rekordhochs am Vortag dürfte die Luft an der Wall Street am Dienstag recht dünn werden. Die Futures auf die Aktienindizes zeigen noch keine einheitliche Tendenz an. An den Märkten geht die Frage um, ob die Rally noch lange fortdauern kann. Ein Thema dabei ist der steigende Ölpreis, der die Inflation nach oben treiben und damit den Notenbanken Anlass für eine straffere Geldpolitik liefern könnte. Derweil spricht Stratege Daniel Morris von BNP Paribas das aktuelle "Goldilocks"-Szenario an: Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten sind weder zu stark noch zu schwach, das Wachstum liegt über dem Trend, die Teuerung ist niedrig und stabil und die Volatilität an den Märkten gering. In Europa und den USA gebe es indes einen Hauptgrund für die günstige Lage: die Unterstützung von den Zentralbanken.
Ob die lockere Geldpolitik ihre Berechtigung hat, wird am Dienstag eine Fülle an Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen anzeigen, die auf die Anleger niederprasseln, darunter der Index der Einkaufsmanager aus Chicago und das Verbrauchervertrauen. Vorbörsliche Unternehmenszahlen werden General Electric, Merck & Co, Pfizer, General Motors und McDonald's vorlegen.
Am Vorabend hat bereits ein Schwergewicht enttäuscht. Mit deutlichen Kursverlusten von gut 7 Prozent reagiert denn auch die Aktie der Google-Mutter Alphabet im vorbörslichen Handel auf Quartalszahlen. Der Umsatz ist im ersten Geschäftsquartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Google machte für die Umsatzenttäuschung eine Milliardenstrafe der EU-Kommission wegen der Online-Werbepraxis des Unternehmens verantwortlich. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf dagegen die Konsensschätzung der Analysten.
Enttäuscht reagieren Anleger auch auf die Zahlen zum dritten Geschäftsquartal von Western Digital. Der Kurs fällt um 4,3 Prozent. Der Hersteller von Festplatten und Speicherlösungen war in die Verlustzone gerutscht und hatte dabei noch schwächer abgeschnitten als befürchtet.
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April 30, 2019 06:27 ET (10:27 GMT)
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