Zahlreiche Einwohner der venezolanischen Hauptstadt Caracas sind am Dienstagmorgen dem Aufruf der Opposition gefolgt und haben sich auf einer Autobahn am Rand des Luftwaffenstützpunktes La Carlota versammelt. Mehrere Soldaten der Nationalgarde schlossen sich ihnen an. Ihren Wechsel von der Unterstützung der Regierung zur Opposition kennzeichneten sie teils mit dem Tragen blauer Tücher. Videoaufnahmen zeigten Menschen, die auf dem Weg zu dem Stützpunkt die venezolanische Flaggen schwenkend über eine Brücke liefen. Dabei waren Schüsse zu hören und Rauch zu sehen. Unklar war, von wo und wem die Schüsse abgegeben wurden.
Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident Juan Guaidó hatte zuvor erklärt, dass die "Operation Freiheit", mit der der sozialistische Staatschef Nicolás Maduro aus dem Amt gedrängt werden soll, jetzt in die entscheidende Phase gehe. Er und der aus dem Hausarrest befreite Regierungsgegner Leopoldo López hatten die Bürger und das Militär des Landes aufgerufen, sich ihnen auf der Straße anzuschließen.
Ein Militärkommandeur in der Militärbasis widersprach den "in sozialen Netzwerken kursierenden Kommentaren", dass La Carlota von Putschisten eingenommen worden sei. Dies sei nicht der Fall. Die dort anwesenden Truppen seien Maduro treu ergeben, sagte er einer Reporterin des regierungsnahen Senders TeleSur./juw/DP/jha
AXC0303 2019-04-30/15:52