ZÜRICH (Dow Jones)--Die Rekordjagd hat sich auch am Dienstag am Schweizer Aktienmarkt fortgesetzt. Doch im Vorfeld des Feiertages am Mittwoch und der Zinsentscheidung der US-Notenbank sei der Handel in einem ruhigen Rahmen verlaufen, hieß es. Gestützt wurde das Sentiment dabei von den Gewinnen der Index-Schwergewichte Novartis, Nestle und Roche, die zwischen 0,6 und 0,8 Prozent zulegten.
Die Konjunkturdaten des Tages gaben dagegen ein gemischtes Bild ab. Während die Konjunkturdaten aus der Eurozone vergleichsweise gut ausfielen, dämpften schwache Einkaufsmanager-Daten aus China und ein klar unter der Erwartung gebliebener Einkaufsmanager aus Chicago die Stimmung etwas. Gleichwohl stieg die Stimmung der US-Verbraucher im April stärker als erwartet.
Der SMI gewann 0,3 Prozent auf 9.770 Punkte. Das neue Rekordhoch des Index liegt bei 9.786 Punkten. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursverlierer und 10 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 56,22 (zuvor: 43,24) Millionen Aktien.
Die US-Notenbank dürfte ihre Geldpolitik bei den am Mittwoch endenden Beratungen des Offenmarktausschusses FOMC unverändert lassen. Volkswirte erwarten, dass die Fed ihren Leitzins in der Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent halten wird. Zudem dürfte die Notenbank ihren Bilanzabbau im geplanten Rahmen fortgesetzt haben. Die Fed hatte bei ihrer vorherigen Sitzung gesagt, dass sie sich mit weiteren Zinsänderungen Zeit nehmen werde. Der Median ihrer Prognosen zeigte, dass die Mehrheit der FOMC-Mitglieder für dieses Jahr unveränderte Zinsen erwartete und für das Jahr 2020 eine Zinserhöhung. Die Fed-Funds-Futures preisen dagegen für 2019 mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung ein.
Bei den Einzelwerten verlor die Logitech-Aktie trotz guter Quartalszahlen 6,1 Prozent. Das Unternehmen hat nach Auffassung von Vontobel solide Quartalszahlen geliefert, auch wenn der Umsatzzuwachs im Schlussquartal weniger spektakulär ausgefallen sei. Die starke Margenentwicklung des Computerzubehöranbieters spiegele einmal mehr die überzeugende Durchsetzung der Geschäfte wider. Für Verunsicherung sorgte dagegen der überraschende Abgang von Finanzvorstand Vincent Pilette.
Die Aktie des Chipherstellers AMS schoss um 21,2 Prozent nach oben. Zwar wurde im ersten Quartal ein Verlust verbucht, belastet von Umsatzeinbußen und gestiegenen Kosten. Allerdings wurden die Prognosen der Analysten dennoch übertroffen. Für das zweite Quartal ist das Unternehmen zudem zurückhaltend optimistisch und rechnet mit einer "positiven" Geschäftsentwicklung, da der Konsumentenmarkt Zeichen der Stabilisierung zeige und geringere saisonale Effekten bei der Smartphone-Nachfrage erwartet werden.
Die Clariant-Aktie reduzierte sich um 2,8 Prozent. Der Spezialchemiekonzern hat im ersten Quartal wegen einer schwächeren Profitabilität in der Sparte Plastics & Coatings und höheren Restrukturierungskosten weniger verdient. Zudem belastete die anhaltend schwächere Nachfrage in China den Konzernumsatz.
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April 30, 2019 11:43 ET (15:43 GMT)
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