"Süddeutsche Zeitung" zu Venezuela:
"Maduros Lager wird zwar schwächer, ist aber nach wie vor stark. Wer die Bilder der regierungstreuen Demonstranten anschaut, sieht viele ältere oder älter werdende Menschen aus den barrios, wie in Venezuela die Armenvierteln heißen. Diese Menschen wollen an der chavistischen Revolution festhalten, auch wenn die längst zur ranzigen Diktatur geworden ist. In Maduros Netz von Abhängigkeiten, Patronage und Opportunismus, diesem in Tausenden Komitees und Milizen organisierten Apparat nach dem Modell Kubas und Nicaraguas, finden manche immer noch den Halt, den sie in Guaidós liberalem Versprechen eines freien Marktes nicht spüren. Es ist ein Modell ohne Nachhaltigkeit, aber wer im Armenviertel wohnt, denkt nur daran, wie er den nächsten Tag übersteht. So wie Nicolás Maduro."/be/DP/he
AXC0008 2019-05-02/05:35