ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem leichten Minus hat der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag den Handel beendet. Zur Wochenmitte fand aufgrund des Feiertages 1. Mai kein Handel statt. Teilnehmer sprachen von einer kleinen Konsolidierung nach den jüngsten Anstiegen. Erst am Dienstag hatte der SMI bei 9.786 Punkten wiederum ein Allzeithoch markiert. Leicht belastend wirkten auch die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Anschluss an die Sitzung am Vorabend. Er hatte die Zinssenkungsspekulationen etwas gedämpft.
Dazu kamen schwache Konjunkturdaten aus der Schweiz. Hier ist der Einkaufsmanagerindex für die Industrie im April zum ersten Mal seit Anfang unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gerutscht. Während der Grund vor vier Jahren in der Franken-Stärke begründet lag, sei es diesmal die schwache Nachfrage aus der Eurozone, so ein Analyst. Als Lichtblick wurde dagegen der Anstieg des Einkaufsmanager für den Servicebereich gewertet, der sich um 7,4 auf 61,8 Punkte erhöhte.
Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 9.746 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und 3 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 54,71 (zuvor: 56,22) Millionen Aktien.
Daneben gab es eine Reihe von Quartalszahlen. Hier vermeldete Geberit überraschend positive Ergebnisse. Analysten wie Davy Research und Berenberg hoben die Unterstützung durch geringe Rohstoffkosten hervor. Der Umsatz des Sanitär-Hersteller stieg währungsbereinigt um 3,6 Prozent, der operative Cashflow legte um 6,8 Prozent zu auf 262 Millionen Franken. Die Geberit-Aktie war mit einem Plus von 7,4 Prozent größter Gewinner im SMI.
Dagegen gaben die Aktien von Swisscom um 0,6 Prozent nach. Vontobel stufte die Ergebnisse als solide ein. Sie deckten sich laut den Analysten weitgehend mit den Erwartungen, wobei der Umsatzrückgang in der Schweiz von 1,9 Prozent durch anhaltendes Wachstum bei Fastweb mit einem Plus von 4,5 Prozent kompensiert werden konnte. Insgesamt habe sich ein währungsbereinigter Umsatzrückgang von nur 0,2 Prozent ergeben. Vorwiegend aufgrund der Anwendung von IFRS 16 habe das EBITDA über den Erwartungen gelegen. Laut Vontobel habe sich Swisscom in einem schwierigen Umfeld gut behauptet.
Für die AMS-Aktie ging es um weitere 10,4 Prozent auf 47,45 Franken aufwärts. Schon am Dienstag hatten die Papiere nach den überzeugenden Zahlen für das erste Quartal gut 21 Prozent gewonnen. Am Berichtstag sorgten positive Analysten-Kommentare für erneute Gewinne. So hat die Deutsche Bank das Kursziel auf 50 von zuvor 40 Franken angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt. Die UBS hob das Kursziel auf 39 von 28 Franken, das Rating wurde bei "Neutral" belassen. AMS habe einen Schritt in die richtige Richtung getan, kommentierte die UBS den Quartalsbericht. Umsatz und Bruttomarge hätten die Sorgen bezüglich der Ertragslage des Unternehmens etwas gelindert.
Die Titel von Lafargeholcim gewannen 0,6 Prozent. Der Baustoffkonzern steigt zwecks Schuldenabbau und Bilanzstärkung aus dem Geschäft in Malaysia und Singapur aus. Der Anteil von 51 Prozent an Lafarge Malaysia Berhad mit drei integrierten Zementwerken und zwei Mahlwerken geht für 396 Millionen US-Dollar in bar an die YTL Cement Berhad, wie das Unternehmen mitteilte.
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May 02, 2019 11:42 ET (15:42 GMT)
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