
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Auch Scholz weist Kühnerts Kollektivierungs-Forderung zurück
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die umstrittene Forderung von Juso-Chef Kevin Kühnert nach der Kollektivierung von Großunternehmen als nicht sinnvoll bewertet. "Ach, Gott sei Dank liegt meine Juso-Zeit schon über 30 Jahre zurück, da war er noch gar nicht geboren", sagte Scholz bei einer Veranstaltung des International Bankers Forum in Berlin. "Ich könnte ihm deshalb eine längere Liste von Vorschlägen machen, die sich auch nicht als sinnvoll erwiesen haben", fügte der SPD-Vize Scholz an.
Regierungsberater fordern CO2-Preis von mindestens 50 Euro - Bericht
Der Klimaberater der Bundesregierung hält eine Steuer auf den Kohlendioxidausstoß von 50 bis 60 Euro pro Tonne für notwendig, damit Deutschland die europäischen Klimaschutzziele einhalten kann. Im Gegenzug sollten Mittelschichtsfamilien und Geringverdiener entlastet werden. Das berechneten Ottmar Edenhofer und Matthias Kalkuhl vom Mercator-Forschungsinstitut MCC für die Wirtschaftswoche.
Kritische Reaktionen auf Grundsteuer-Streit der Koalition
Der anhaltende Koalitionsstreit über die Reform der Grundsteuer hat deutliche Kritik der Opposition und Bedenken bei Ökonomen provoziert. Politiker von Grünen, Linken und FDP monierten die zunehmende Verwirrung um die vom Verfassungsgericht angeordnete Reform, nachdem das Finanzministerium zwar die Darstellung zurückwies, der Gesetzentwurf zur Grundsteuer sei gestoppt worden - gleichzeitig aber angesichts einer Blockade Bayerns eine Expertenanhörung zu einer möglichen Öffnungsklausel am Freitag kommender Woche ankündigte.
Grüne mahnen auf Fraktionsklausur zu Handeln bei Klima- und Artenschutz
Die Grünen haben auf ihrer Fraktionsklausur von der Bundesregierung konkretes Handeln beim Klima- und beim Artenschutz verlangt. Nötig sei eine Regierung von der "die Klimakrise auf allen Ebenen angegangen wird, mit allen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen", sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am Donnerstag in Potsdam. Im Kampf gegen Mietwucher forderte sie Mietobergrenzen in Ballungsräumen.
Oddo BHF: Deutsche Autoindustrie auf Jahre kein Wachstumstreiber
Die Autoindustrie, normalerweise das Glanzlicht der deutschen Industrie, könnte nach Einschätzung von Oddo BHF auf Jahre als Wachstumstreiber ausfallen. Grund sind nach Aussage von Chefvolkswirt Bruno Cavalier Regeln, die die Hersteller dazu zwingen sollen, den Co2-Ausstoß ihrer Autos weiter deutlich zu verringern und das außerdem unter realen Bedingungen nachzuweisen.
Bank of England hält Leitzins stabil bei 0,75 Prozent
Die Bank of England (BoE) hat angesichts der Brexit-Wirren ihren Leitzins auf dem aktuellen Niveau belassen. Er verharrte bei 0,75 Prozent. Der Beschluss der Währungshüter fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer waren davon ausgegangen, dass die BoE wegen der unsicheren Entwicklung des Brexits untätig bleiben würde. In dem begleitenden Statement der Zentralbank hieß es, dass in den nächsten Jahren mit einer Straffung der Geldpolitik zu rechnen sei. Die BoE dürfte ihren Leitzins in den kommenden Jahren schneller anheben als von Investoren erwartet, sagte BOE-Gouverneur Mark Carney bei seiner Pressekonferenz.
Tschechiens Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte
Die tschechische Zentralbank hat entgegen dem globalen Trend ihre Geldpolitik gestrafft. Der zweiwöchige Reposatz wurde um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent erhöht. Der Lombardsatz und der Diskontsatz stiegen im gleichen Ausmaß auf 3,00 und 1,00 Prozent. Seit 2017 erhöht die Notenbank die Zinsen schrittweise.
Auftragseingang der US-Industrie steigt deutlicher als erwartet
Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im März deutlicher als erwartet erhöht. Nach Angaben des Handelsministeriums stieg er gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von nur 1,5 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein Minus von 0,3 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Abnahme von 0,5 Prozent berichtet worden.
US-Produktivität wächst mit höchstem Tempo seit 2010
Die Effizienz der US-Beschäftigten hat sich im ersten Quartal 2019 mit dem höchsten Tempo seit fast einem Jahrzehnt verbessert und die Voraussetzungen für ein stärkeres Lohnwachstum und eine anhaltende wirtschaftliche Expansion geschaffen. Die Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA wuchs nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 3,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das ist die höchste Rate seit dem dritten Quartal 2010. Der Zuwachs entsprach den Erwartungen von Ökonomen.
Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stagniert
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 27. April auf dem Stand der Vorwoche verharrt. Die Zahl stagnierte auf saisonbereinigter Basis bei 230.000 Anträgen, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 215.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert mit 230.000 bestätigt.
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May 02, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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