Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte die Normalisierung ihrer Geldpolitik nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann fortsetzen, sobald die Inflationsaussichten das erlauben. Weidmann sagte in Düsseldorf laut vorab verbreitetem Redetext: "Aufgabe der Geldpolitik ist es, die Preisstabilität im Euroraum zu sichern. Das bedeutet, auf den schwachen binnenwirtschaftlichen Preisdruck zu reagieren, aber auch den Weg der Normalisierung weiter zu beschreiten und nicht unnötig hinauszuschieben, sofern es die Inflationsaussichten zulassen."
Laut Weidmann hat der volkswirtschaftliche Stab der EZB seine Inflationsprojektionen im April vor allem wegen des kurzfristig schwächeren Wachstums gesenkt. Und so erklären sich Weidmann zufolge auch die im März angekündigten neuen Maßnahmen, das heißt, die Änderung der Forward Guidance zu den Zinsen.
Die "Wachstumsdelle" im Euroraum wiederum führt Weidmann maßgeblich auf Deutschland zurück. Hier habe nicht nur die Autoindustrie Probleme gehabt, sondern die Exporte hätten unter einer schwächeren Auslandsnachfrage gelitten und der Konsum der privaten Haushalte habe sich nur träge entwickelt.
Allerdings geht der Bundesbank-Präsident davon aus, dass diese Schwäche nicht lange anhalten wird. "Aus heutiger Sicht spricht einiges dafür, dass die Wirtschaft nur eine vorübergehende Schwächephase erlebt und nach dem Durchhänger wieder Fahrt aufnehmen wird", sagte er.
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May 02, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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