Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hat sich zurückhaltend zur möglichen Einführung einer Staffelung der Zinsen für Einlagen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) geäußert. Letztendlich seien die Auswirkungen der Zinsstaffelung "überschaubar", sagte Weidmann am Freitag laut Redetext bei einem Auftritt in Frankfurt. Weidmann hat eine zweite Amtszeit als Präsident der Bundesbank begonnen und ist Mitglied im geldpolitischen Rat der EZB.
Zwar räumte Weidmann ein, dass die derzeit diskutierte Maßnahme eine "sicher spürbare Entlastung" für die Geldhäuser zur Folge hätte. Der Währungshüter wies aber gleichzeitig darauf hin, dass die Einführung einer Zinsstaffelung auch negative Effekte hätte. Diese würde nämlich zu einer "Verschiebung der Normalisierungserwartungen" führen. In der Eurozone würde also die Aussicht auf ein Ende der extrem lockeren Geldpolitik weiter in die Zukunft rücken, was eine zusätzliche Belastung für die Banken mit sich bringe.
Derzeit liegt der Leitzins in der Eurozone bei null Prozent. Der Zinssatz für Einlagen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt dagegen im negativen Bereich, bei minus 0,4 Prozent. Das bedeutet, die Banken müssen quasi eine Art Gebühr zahlen, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken. Als mögliche Entlastung der Banken werden derzeit beim Einlagensatz unterschiedliche Zinssätze diskutiert, die abhängig von der Summe der Einlage sind./jkr/jsl/mis
AXC0133 2019-05-03/11:24