
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Verbraucherpreise steigen im April stärker als erwartet
Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im April etwas stärker als erwartet gestiegen, was hauptsächlich an den Dienstleistungspreisen lag. Nach Mitteilung von Eurostat erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,7 (März: 1,4) Prozent. Die Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel stiegen mit einer Jahresrate von 1,2 (0,8) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Teuerungsraten von 1,6 und 1,1 Prozent prognostiziert.
Barclays sieht Schwanengesang der Euro-Kerninflation
Investoren sollten nach Aussage von Barclays den unerwartet deutlichen Anstieg der Kerninflation im April nicht überbewerten. Volkswirt Fabio Fois schreibt in einem Kommentar: "Wir erwarten, dass Gesamt- und Kerninflation im Mai auf 1,3 und 0,95 Prozent sinken werden." Der Anstieg im April sei von kalendersensitiven Komponenten getrieben gewesen. Barclays sieht die Kerninflation in den Jahren 2019 und 2020 bei 1,1 und 1,2 Prozent.
Nordea: Deutsche Pauschalreisepreise treiben Euro-Inflation
Der unerwartet deutliche Anstieg der Euroraum-Kerninflation im April ist nach Aussage von Nordea-Volkswirt Anders Svendsen alleine auf die höheren Pauschalreisepreise in Deutschland (plus 11,2 Prozent Jahresrate) zurückzuführen. Svendsen schreibt in einem Kommentar: "Die Abwärtsrisiken bestehen fort und halten den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) aufrecht, ihre Politik weiter zu lockern, wenn die Inflation ab Mai weiter unter den Stabsprojektionen liegen sollte."
Commerzbank: Euroraum-Kernteuerung fällt im Mai auf 1,0 Prozent
Die Commerzbank erwartet, dass die Kernteuerung im Euroraum im Mai wieder auf 1,0 Prozent fallen wird, nachdem sie im März von eben diesem Wert auf 0,8 Prozent gefallen und im April auf 1,2 Prozent gestiegen ist. Volkswirt Christoph Weil erklärt das in einem Kommentar mit den verzerrenden Wirkungen des Osterfestes und schreibt: "Die unterliegende Inflation ist unverändert schwach. Die höheren Lohnabschlüsse haben selbst im Dienstleistungssektor bislang nicht zu einem nachhaltig höheren Preisauftrieb geführt.
Pkw-Markt in Deutschland weiter im Rückwärtsgang
In Deutschland sind auch im April weniger Personenkraftwagen (Pkw) zugelassen worden. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) sanken die Neuzulassungen im Jahresvergleich um 1,1 Prozent auf 310.715 Einheiten. Im Jahresverlauf ergab sich damit ein Rückgang um 0,2 Prozent.
Hohe Inflation in der Türkei trotz schrumpfender Wirtschaft
Die Inflationsraten in der Türkei bleiben trotz einer schrumpfenden Wirtschaft sehr hoch. Wie die Statistikbehörde berichete, ging die jährliche Teuerung im April auf 19,5 von 19,7 Prozent im März zurück. Nach einer Umfrage von Foreks hatten Ökonomen eine Rate von 20,2 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vormonat nahmen die Verbraucherpreise im April um 1,7 Prozent zu nach 1,0 Prozent im März. Die Prognose hatte auf 2,2 Prozent gelautet.
Weidmann: Zinsstaffelung würde Banken kaum entlasten
EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hat sich skeptisch zu der Idee geäußert, die Banken durch ein System abgestufter Einlagenzinsen von den ertragsmindernden Auswirkungen des Negativzinses zu entlasten. Weidmann sagte in Frankfurt laut dem veröffentlichten Redetext: "Im Verhältnis zum Zinsüberschuss der Banken sind diese Zahlungen klein. Insofern wären auch die potenziellen Entlastungen durch eine Zinsstaffelung, wie sie derzeit diskutiert wird, zwar sicher spürbar, aber letztlich überschaubar."
Merkel empfängt US-Außenminister Pompeo am Dienstag in Berlin
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft am Dienstagabend den amerikanischen Außenminister Mike Pompeo zu Gesprächen über aktuelle internationale Fragen in Berlin. "Da gibt es genügend Themen, die besprochen werden können, ohne dass ich dem Gespräch vorgreifen kann", erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag. "Die USA waren, sind und bleiben Deutschlands engster außereuropäischer Partner."
Juso-Chef Kühnert bekräftigt Äußerungen zu Kollektivierungen und Kapitalismus
Juso-Chef Kevin Kühnert hat in der von ihm ausgelösten Debatte über Kollektivierungen und den Kapitalismus seine Äußerungen bekräftigt. "Ich habe das sehr ernst gemeint, was ich formuliert habe", sagte Kühnert dem Magazin Spiegel. "Ich habe keine Lust mehr darauf, dass wir wesentliche Fragen immer nur dann diskutieren, wenn gerade Friedenszeiten sind, und im Wahlkampf drum herumreden."
Städtetag weist Alleingänge bei Grundsteuerreform zurück
Der Deutsche Städtetag hat die Forderung Bayerns nach einer Öffnungsklausel bei der Grundsteuerreform scharf kritisiert und schnell eine einheitliche Regelung gefordert, um Bürokratie zu vermeiden. "Alleingänge, wie von Bayern verlangt, helfen nicht weiter", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Welt. "Wir brauchen eine bundeseinheitliche Regelung für die Grundsteuer." Ein einheitliches Recht halte den Bürokratie- und Verwaltungsaufwand in Grenzen, vor allem im Vergleich zu 16 verschiedenen steuerlichen Bewertungsregelungen.
Studie: Junge Europäer fühlen sich EU generell stark verbunden
Junge Europäer fühlen sich der EU einer Umfrage zufolge generell stark verbunden, fordern zugleich allerdings mehr Gehör im Europaparlament. Die Zustimmung zur EU von 16- bis 26-Jährigen sei auch in diesem Jahr weiterhin sehr hoch, wie die TUI-Stiftung in Hannover unter Verweis auf ihre Studie "Junges Europa" mitteilte. Der Wert liege zwischen 61 Prozent in Schweden und Italien sowie 79 Prozent in Spanien.
Verluste für Tories und Labour bei Kommunalwahlen in Großbritannien
Quittung für ihren verfahrenen Brexit-Kurs: Die regierenden Tories und die oppositionelle Labour-Partei haben bei den Kommunalwahlen in Großbritannien Verluste erlitten. Die Konservativen unter Premierministerin Theresa May verloren nach jüngsten Auszählungsergebnissen hunderte Sitze in den Kommunalparlamenten und die Kontrolle über zahlreiche Bezirksverwaltungen, wie der Rundfunksender BBC berichtete. Labour konnte aus dieser Schwäche jedoch kein Kapital schlagen.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Einkaufsmanagerindex Service Apr 50,4
GB/Einkaufsmanagerindex Service Apr PROG: 50,5
GB/Einkaufsmanagerindex Service März war 48,9
Schweiz Apr Verbraucherpreise +0,2% gg Vormonat
Schweiz Apr Verbraucherpreise +0,7% (PROGNOSE: +0,6%) gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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May 03, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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