
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Bund und Länder einigen sich auf künftige Hochschulförderung
Bund und Länder haben sich nach langwierigen Verhandlungen auf die künftige Förderung der Hochschulen geeinigt. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vereinbarte mit den Wissenschaftsministern der Länder eine Nachfolgeregelung für den im kommenden Jahr auslaufenden Hochschulpakt. Demnach will der Bund dauerhaft rund 2 Milliarden Euro jährlich beisteuern, um die Qualität der Studienplätze zu verbessern und mehr unbefristete Stellen an den Hochschulen schaffen zu können.
Scholz: Ressorts müssen nach Steuerschätzung Prioritäten setzen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat angesichts der sich abzeichnenden schlechteren Entwicklung bei den Steuereinnahmen gefordert, dass seine Kabinettskollegen ihre Ausgabenpläne auf den Prüfstand stellen. "Meine Überzeugung ist, dass wir dann überall hinschauen müssen", sagte Scholz im Deutschlandfunk laut einer von dem Sender verbreiteten Mitschrift. "Alle Ressorts müssen noch mal gucken, ob sie vielleicht nicht doch ein paar Projekte haben, die auch ein bisschen später kommen können."
Scholz: Haben Banken-Fusionsgespräche "von außen beobachtet"
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine aktive Rolle in den Gesprächen über einen Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank bestritten, zugleich aber seine Forderung nach einer starken Bank aus Deutschland bekräftigt. "Es haben zwei privatwirtschaftliche Unternehmen darüber gesprochen, ob sie sich zusammentun sollen", sagte Scholz im Deutschlandfunk laut einer von dem Sender verbreiteten Mitschrift. "Wir haben das von außen beobachtet."
Nahles fordert Mietenstopp für fünf Jahre
Als Reaktion auf die steigenden Wohnkosten hat sich SPD-Vorsitzende Andrea Nahles für eine Deckelung der Mietpreise innerhalb der nächsten fünf Jahre ausgesprochen. Nach dem Ende der SPD-Klausurtagung in Leipzig sagte die Sozialdemokratin, dass man das anpacken müsse, was rechtlich möglich sei, um die zunehmende Wohnkostenproblematik in den Griff zu bekommen. Mieten sollen demnach auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben, wobei eine Inflationsanpassung möglich sein soll.
BDI sieht Altmaiers Industriestrategie kritisch
Die deutsche Industrie hat die industriepolitische Strategie von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und deren Fokussierung auf die Stärkung von europäischen Champions kritisiert. In einem am Freitag veröffentlichten 31-seitigen Positionspapier legt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) im Gegenzug seine eigenen Vorstellungen zu einer nationalen Industriepolitik vor. Darin bemängelt der Verband besonders, dass Altmaier den für die deutsche Wirtschaft so wichtigen Mittelstand in seinen Überlegungen kaum miteinbezogen hat.
Expertenkonferenz in Prag warnt vor Sicherheitsrisiken bei 5G-Technik
Experten aus etwa drei Dutzend Ländern haben vor Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit der neuen 5G-Technik gewarnt. Das "umfassende Risiko des Einflusses eines Drittlands" müsse beim Einsatz der Technologie mit berücksichtigt werden, heißt es in den am Freitag vorgestellten sogenannten Prager Empfehlungen. In der tschechischen Hauptstadt diskutierten seit Donnerstag Vertreter aus 32 Ländern unter anderem der EU und der Nato über die Sicherheit von 5G-Netzwerken.
Norwegens Staatsfonds macht wieder hohen Gewinn
Norwegens Staatsfonds hat wieder Plus gemacht: In den ersten drei Monaten des Jahres belief sich der Gewinn aus Anlagen in Aktien auf 738 Milliarden Kronen (76 Milliarden Euro) - "das beste Quartal in Kronen in unserer Geschichte", wie Fonds-Chef Yngve Slyngstad mitteilte. Der Gewinn gleicht den im Vorjahr erlittenen Verlust mehr als aus.
US-Jobmarkt schafft im April mehr Stellen als erwartet
Das US-Jobwachstum hat im April überraschend kräftig angezogen, während die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit 50 Jahren fiel. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 263.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs von 190.000 Jobs erwartet. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 16.000 Jobs nach oben revidiert: Das Ministerium meldete für März nun ein Stellenplus von 189.000 (vorläufig: 196.000) und für Februar von 56.000 (vorläufig: 33.000).
Fed/Evans plädiert für Zinssenkung bei anhaltend schwacher Inflation
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans, plädiert dafür, eine Zinssenkung für den Fall zu prüfen, dass die Inflation nicht wieder anzieht. Der Pfad der Zinsentwicklung hänge entscheidend von dem Signal ab, dass sich die Kerninflation beschleunige, sagte der Notenbanker, der aktuell stimmberechtigt im zinsgebenden Offenmarktausschuss der US-Notenbank ist. Wenn die wirtschaftliche Aktivität nachlasse oder die Teuerung oder die Inflationserwartungen niedrig blieben, müsse die Geldpolitik abwarten oder sogar lockerer werden, um ihre Ziele zu erreichen, sagte Evans.
ISM-Index für US-Dienstleister fällt im April unerwartet
Das Wachstum in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im April verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 55,5 (Vormonat: 56,1). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 57,0 prognostiziert.
Markit: US-Dienstleister verlieren im April an Schwung
Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im April gedämpfter als im Vormonat gezeigt, dabei aber die Prognosen übertroffen. Der von IHS Markit für den Service-Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 53,0 von 55,3 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 52,8 vorhergesagt. Vorläufig war für April ein Wert von 52,9 ermittelt worden.
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May 03, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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