FRANKFURT (Dow Jones)--Ein hochrangiger Porsche-Manager hat den ehemaligen Audi-Chef Rupert Stadler vor Abgastricks bei Ottomotoren gewarnt, berichtet die "Bild am Sonntag" (BamS). Dies gehe aus dem Abhörprotokoll eines Telefonats vom 8. Juni 2018 hervor. Darin informiert der Porsche-Mitarbeiter Stadler ausführlich über eine umstrittene Funktion zur Reinigung des Ottopartikelfilters. Bei einer Aktivierung würde der Ausstoß von Stickoxiden (NOx) um das bis zu Fünffache erhöht. Besonders im innerstädtischen Verkehr sei dies kritisch.
Wie die Zeitung berichtet erklärte der Manager gegenüber Stadler, dass Porsche die Funktion nicht verwenden werde und man dies offiziell entschieden habe. Allerdings würde Audi dies anders sehen und die Funktion einsetzen. Dies halte er für einen Fehler, da bei Aufdeckung der Funktion der Eindruck entstehen könnte, dass etwas Ähnliches wie im Dieselskandal auch bei Ottomotoren genutzt wird.
Stadler erklärte in dem Telefonat, dass er die Funktion nicht kenne, aber um die Schwierigkeiten mit dem Ottopartikelfilter wüsste. Gegenüber der BamS sagte ein Audi-Sprecher, dass so kurzfristig Fragen zu dem "Detailthema" nicht beantwortet werden können. Aus Konzernkreisen hieß es, dass die Funktion eingesetzt wird und rechtlich vertretbar sei.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/mod
(END) Dow Jones Newswires
May 05, 2019 07:23 ET (11:23 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.