Halle (ots) - Eines muss man Jens Spahn lassen: Wenn der Gesundheitsminister ein Problem oder Missstände sieht und von einer Lösung überzeugt ist, lässt er nicht locker, sondern handelt. Er legt in einem für die Regierung ungewohnten Tempo Gesetzesvorschläge vor. So jetzt auch geschehen mit der Impfpflicht. Worüber seit Jahrzehnten ohne Ergebnis diskutiert wurde, soll jetzt Realität werden. Eine Impfpflicht ist 50 Jahre nach der Einführung eines Masern-Impfstoffs keine Ultima Ratio mehr, sondern überfällig. Sie rettet Leben.
Doch leider bleibt Spahn auf der Hälfte des Weges stehen. Denn die aktuellen Zahlen zeigen, dass bei den zuletzt aufgetretenen Masernfällen fast die Hälfte der Erkrankten Erwachsene waren. Hier und bei älteren Jugendlichen gibt es weiter erhebliche Impflücken. Da reicht es auch nicht aus, wenn der Gesundheitsminister den Betreuern in Kitas sowie Lehrern und Erziehern ebenso eine Impfpflicht auferlegen will. Der Herdenschutz ist nur gewährleistet, wenn über die gesamte Bevölkerung hinweg eine Impfquote von 95 Prozent erreicht wird.
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Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 hartmut.augustin@mz-web.de
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