GBC-Analyst Matthias Greiffenberger hat im Interview mit Marcus Hauser, Vorstand der Baumot Group AG, über den neuen Auftrag aus Großbritannien sowie die generellen Geschäftschancen mit Technologien für die Abgasnachbehandlung gesprochen.
GBC: Am 16.04. konnten Sie eine dynamische Auftragsentwicklung im Vereinigten Königreich vermelden. Hier sprechen Sie von mehreren hundert Stadtbussen und einem Umsatz im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Gleichsam stellen Sie weitere 1.500 bis 2.000 potenzieller Busse in Aussicht. Wie wahrscheinlich sehen die Gewinnung weiterer Aufträge in Großbritannien und von welchem Zeithorizont kann hier ausgegangen werden?Marcus Hausser: Wir wurden gerade von Skania in UK offiziell als Partner für deren Retrofit-Programm für Busse vorgestellt. Auch mit weiteren OEMs sind wir zu diesem Thema in engen Gesprächen. Außerdem bauen wir unseren Vertrieb weiter aus, um noch stärker vor Ort bei den Entscheidern in den Städten und Kommunen präsent zu sein. Von daher gehe ich davon aus, dass wir hier weiteres Potenzial erschließen werden.GBC: Anfangs haben Sie in Großbritannien noch auf Stadtbusse fokussiert. Wie konnten Sie nun auch den Auftrag für die Überlandbusse gewinnen?Marcus Hausser: Wir haben uns über die Jahre einen sehr guten Ruf in UK erarbeitet. Schon bei der Euro IV Umrüstung vor einigen Jahren konnten wir sehr viele Busbetreiber von der Qualität der Baumot-Produkte überzeugen. Das zahlt sich heute aus. Auch haben wir durch den Aufbau unseres Application- und Installation-Centres in Silverstone ein klares Bekenntnis zum UK-Markt gezeigt. Die Kunden wissen zu schätzen, dass wir mit einer kompetenten Mannschaft und Infrastruktur vor Ort vertreten sind und uns schnell um alle Aufgaben kümmern können.GBC: Wie bilden Sie logistisch solche Großaufträge ab? Rüsten die Busbetreiber die Busse mit Ihrem System nach oder haben Sie Werkstätten vor Ort?Marcus Hausser: Wir sind in unserer Niederlassung in Silverstone in der Lage auch große Flotten in relativ kurzer Zeit umzurüsten. Daneben haben wir mobile Teams und ein ausgedehntes Partnernetzwerk aus erfahrenen lokalen Bus-Werkstätten, die ebenfalls große Flotten umrüsten können. Vor allem durch das Partnernetzwerk sind wir in der Lage, Arbeitsspitzen gut abfangen zu können, so dass einerseits keine Wartezeit für den Kunden entsteht, andererseits sich aber unsere Investitionen in die Infrastruktur in Grenzen halten.GBC: Neben dem Vereinigten Königreich kam es in Italien zu einer deutlichen Verschärfung der Abgasnormen. Wäre in Italien eine ähnliche Entwicklung wie in Großbritannien vorstellbar und sind Sie logistisch hierfür bereits entsprechend aufgestellt?Marcus Hausser: Wir erwarten in Italien in den nächsten Jahren tatsächlich eine ähnliche Entwicklung, wie in UK. Und auch dort sind wir ja seit vielen Jahren sehr erfolgreich im Markt präsent. Das heißt, wir werden auch hier auf die guten Erfahrungen bauen, die unsere Kunden mit Baumot haben und mit einem auf den italienischen Markt angepassten Model eines Applikation- und Installations-Zentrums und einem Netzwerk aus Partnern dann auch den Markt dort weiter ausbauen.GBC: Wie laufen die anderen ausländischen Märkte neben Italien und Großbritannien?Marcus Hausser: Der Markt für die Nachrüstung von Abgasnachbehandlungssystemen im Nutzfahrzeugbereich ist inzwischen ein komplett globaler geworden. Das heißt, auch wir orientieren uns weltweit und folgen den für unser Geschäft wichtigen Verschärfungen der jeweiligen Abgasnormen. Technologisch sind wir heute in der Lage, so gut wie jede lokale Anforderung zu erfüllen. Und da wir uns seit Jahren ...Den vollständigen Artikel lesen ...