Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Chefvolkswirt Peter Praet hat sich erneut zurückhaltend zur Einführung eines Systems abgestufter Einlagenzinsen im Euroraum geäußert. Praet sagte bei einer Veranstaltung in Frankfurt: "Wenn wir etwas ändern wollen, dann brauchen wir immer eine geldpolitische Begründung. Selbst für einen abgestuften Zins müssen wir eine geldpolitische Begründung haben."
Experten der Europäischen Zentralbank (EZB) prüfen derzeit, ob es eine Beibehaltung des negativen Einlagensatzes notwendig macht, eventuelle negative Nebenwirkungen abzumildern. Allerdings müssten diese Nebenwirkungen geldpolitisch relevant sein, was derzeit nicht zu erkennen ist.
In der jüngsten Quartalsumfrage zur Kreditvergabe gaben die Banken allerdings an, dass der Negativzins zu einer höheren Kreditvergabe führe. Praet sagte, der Sinn des Negativzinses sei, dass die Leute das Geld jetzt ausgeben, anstatt es zu sparen.
Auch das deutsche EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hatte sich kürzlich skeptisch zur Einführung abgestufter Einlagenzinsen geäußert.
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May 06, 2019 12:09 ET (16:09 GMT)
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