Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Großbritannien, Japan und Südkorea waren die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.39 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.462,95 -1,13% +15,38% Stoxx50 3.166,84 -0,84% +14,74% DAX 12.286,88 -1,01% +16,36% FTSE Feiertag CAC 5.483,52 -1,18% +15,91% DJIA 26.291,41 -0,81% +12,71% S&P-500 2.918,72 -0,91% +16,43% Nasdaq-Comp. 8.078,47 -1,05% +21,75% Nasdaq-100 7.747,78 -1,25% +22,40% Nikkei-225 Feiertag EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 165,49 +27
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,83 61,94 -0,2% -0,11 +31,8% Brent/ICE 70,78 70,85 -0,1% -0,07 +28,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.281,50 1.278,90 +0,2% +2,60 -0,1% Silber (Spot) 14,90 14,93 -0,3% -0,04 -3,9% Platin (Spot) 875,50 871,50 +0,5% +4,00 +9,9% Kupfer-Future 2,84 2,83 +0,4% +0,01 +7,6%
Die Ölpreise litten zunächst stärker unter der Drohung des US-Präsidenten, die Zölle auf chinesische Waren zu erhöhen, machten dann aber etwas Boden gut. Beobachter erklärten die Erholungsbewegung mit Spekulationen, dass Saudi-Arabien sich nicht ohne Weiteres den Forderungen von Präsident Donald Trump beugen werde, die Förderung zu erhöhen, um den sanktionsbedingten Ausfall iranischer Öllieferungen zu kompensieren und die Ölpreise niedrig zu halten.
Gold profitierte etwas von der politischen Unsicherheit, doch dämpfte der vergleichsweise starke Dollar das Interesse an dem Edelmetall.
FINANZMARKT USA
Die überraschende Drohung des US-Präsidenten Donald Trump, neue und höhere Zölle auf chinesische Waren zu erheben, lastet auf der Wall Street. Konjunkturzyklische Werte wie Caterpillar (minus 1,7 Prozent) verlieren am Aktienmarkt besonders heftig, dazu zählt auch der Halbleitersektor, der 2,4 Prozent abgibt. Advanced Micro Devices, Micron Technology und Nvidia sinken um bis zu 4 Prozent. Die Holding-Gesellschaft von Investorenlegende Warren Buffett hat im Auftaktquartal einen deutlichen Nettogewinn erzielt, nachdem im vergleichbaren Vorjahreszeitraum ein Verlust angefallen war. Die B-Aktie von Berkshire Hathaway fällt um 2,8 Prozent. Die Boeing-Aktie gibt um 1,6 Prozent nach. Hier dürfte neben der jüngsten Entwicklung im Zollstreit eine neue schlechte Nachricht zum Flugzeugtyp 737 Max, der mit zwei Abstürzen innerhalb weniger Monate in die Schlagzeilen geraten war, den Kurs belasten. Nach Angaben von Vertretern der Luftfahrtbranche und der US-Regierung wusste Boeing schon 2017 von einem Fehler im Cockpit-Warnsystem, den das Unternehmen aber zunächst verschwiegen habe. Als eine der wenigen Dow-Aktien im Plus legen Chevron um 1,5 Prozent zu. Im Bieterwettstreit um Anadarko hat Occidental die Barkomponente ihres Gebots aufgestockt, die Gesamthöhe der Offerte bleibt zwar unverändert, liegt aber über dem Gebot von Chevron. Occidental ziehen um 1,1 Prozent an, Anadarko um 3,7 Prozent.
Die verunsicherten Anleger suchen ihr Heil derweil in vermeintlich sicheren Anlagen, wie etwa Staatsanleihen. Steigende Notierungen drücken die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 3,7 Basispunkte auf 2,48 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:15 US/Liberty Global Inc, Ergebnis
Im Laufe des Tages:
- US/Sprint Corp, Ergebnis 1Q
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die europäischen Börsen reagierten zunächst mit heftigen Verlusten auf die jüngste Eskalation im Handelsstreit USA-China, verringerten aber ihre Verluste, als die US-Aktienmärkte zum Handelsstart nicht so heftig wie befürchtet nachgaben. Schwächster Sektor waren Automobilwerte, die stark vom Chinageschäft abhängen und im Schnitt 2,1 Prozent verloren. Auch der Luxusgütersektor war betroffen: Hier büßten etwa LVMH und Kering 3 und 2,5 Prozent ein. Chipaktien litten neben der jüngsten Eskalation des Handelsstreits unter der Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums. Nach Einschätzung von IHS Markit werden die Umsätze in der Branche 2019 um 7,4 Prozent auf 446 Milliarden Dollar fallen - das wäre das stärkste Minus seit zehn Jahren. Infineon gaben um 2,9 Prozent nach, STMicro um 4,3 Prozent, ASML um 1,7 Prozent und Dialog Semiconductor um 3,1 Prozent. Deutlich im Minus zeigte sich der Stahlsektor mit einer ganzen Reihe von Hiobsbotschaften. So hat die "FT" berichtet, die EU-Kommission werde die erhoffte Stahlfusion von Tata und Thyssenkrupp ablehnen. Dazu hat Arcelormittal, die Produktion wegen der schwachen Nachfrage in Europa gekürzt. Arcelor verloren 2,4 Prozent und Thyssenkrupp 3,5 Prozent. Berichte über angeblich "aufgeblähte" Ergebniskennziffern bei der australischen Tochter Cimic in den zurückliegenden zwei Jahren drückten die Hochtief-Aktie um 8,6 Prozent. Gegen den allgemeinen Trend an den Gesamtmärkten ging es für Telenor um 4,7 Prozent nach oben. Die Norweger stehen vor einer Neuaufstellung ihres Asien-Geschäfts und wollen dieses mit der malaysischen Telekom-Gruppe Axiata in einer bargeldlosen Transaktion verschmelzen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:32 Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,1201 +0,19% 1,1192 1,1196 -2,3% EUR/JPY 124,12 +0,39% 123,93 124,44 -1,3% EUR/CHF 1,1396 +0,24% 1,1371 1,1385 +1,2% EUR/GBP 0,8554 +0,69% 0,8531 0,8513 -5,0% USD/JPY 110,81 +0,17% 110,63 111,16 +1,1% GBP/USD 1,3096 -0,48% 1,3119 1,3152 +2,6% Bitcoin BTC/USD 5.701,26 -0,71% 5.637,76 5.707,26 +53,3%
Die mit der jüngsten Entwicklung im Handelsstreit gestiegene politische Unsicherheit verschafft Fluchtwährungen wie dem Yen und dem Dollar Zulauf. Die US-Währung profitiere überdies weiter von dem im Vergleich zu anderen Industrieländern höheren Zinsniveau und der starken US-Wirtschaft.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben zu Wochenbeginn nach der von US-Präsident Donald Trump überraschend angekündigte Erhöhung der Einfuhrzölle auf chinesische Waren teils massiv nachgegeben. Nicht hilfreich für die Stimmung dürfte daneben gewesen sein, dass Nordkorea am Wochenende inmitten der festgefahrenen Atomverhandlungen mit den USA neue Waffentests vorgenommen hat. Derweil hat die chinesische Notenbank (PBoC) weitere Anstrengungen unternommen, um die Kreditvergabe an kleine Unternehmen weiter anzukurbeln. Damit hat sie laut Marktbeobachtern möglicherweise auch versucht, den Markt und den Yuan etwas zu stützen. Keinen großen Einfluss hatten neue Konjunkturdaten aus China. Der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich im April marginal auf 54,5 Punkte. Der offizielle Einkaufsmanagerindex war im April auf 54,3 (Vormonat: 54,8) Punkte gesunken. Unter den Einzelwerten knickte der Aktienkurs des australischen Rohstoffkonzerns Lynas um 4,1 Prozent ein. Lokale Medien hatten Regierungsbeamte zitiert, wonach keine Abfallimporte des Förderers von seltenen Erden aus dem Werk in Malaysia erlaubt werden sollen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Lufthansa-Vorstandsmitglied Thorsten Dirks bleibt länger Eurowings-CEO
Der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG hat den Vertrag mit Thorsten Dirks vorzeitig um drei Jahre bis zum 30. April 2023 verlängert. Damit setzt das Vorstandsmitglied als CEO von Eurowings den Turnaround fort, wie die Lufthansa mitteilte. Dirks ist seit dem 1. Mai 2017 Mitglied des Vorstands der Lufthansa und verantwortet seitdem das Vorstandsressort "Eurowings".
Merck KGaA stärkt Materialgeschäft mit kleinem Zukauf
Der Pharma- und Technologiekonzern Merck KGaA kauft das an der Nasdaq gelistete Unternehmen Intermolecular Inc. Der Kaufpreis von 1,20 US-Dollar je Aktie entspreche einem Eigenkapitalwert von ungefähr 62 Millionen US-Dollar, wie die Darmstädter mitteilten. Die Führung von Intermolecular hat der Akquisition bereits zugestimmt.
Volkswagen steigt ins Geschäft mit Elektrorollern ein
Volkswagen steigt künftig ist das Geschäft mit Elektro-Tretrollern ein. Der Autokonzern kooperiere in dem Bereich mit dem chinesischen Unternehmen Niu, bestätigte ein Sprecher des Wolfsburger Konzerns. Ein konkretes Projekt sei derzeit in Planung. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Zuerst hatte die Zeitung Die Welt von der Partnerschaft von VW mit dem chinesischen Start-up im Geschäft mit E-Scootern berichtet.
Vonovia: COO Freiberg scheidet nach HV aus; Nachfolger benannt
Klaus Freiberg wird am 16. Mai mit Ablauf der Hauptversammlung aus dem Vorstand der Vonovia ausscheiden. Der 57-Jährige bleibe Vonovia auch nach seinem Ausscheiden in beratender Funktion verbunden, teilte das Bochumer Immobilienunternehmen mit. Freiberg leitete zuletzt als Chief Operating Officer (COO) unter anderem die Segmente Bewirtschaftung und Value-Add in Personalunion.
Hochtief-Aktie nach Vorwurf von Cimic-Bilanzfehlern unter Druck
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May 06, 2019 12:40 ET (16:40 GMT)
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