Der wieder hochkochende Zollstreit hat am Montag an der Wall Street die Anleger verunsichert. US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag den Druck auf China erhöht und so die Sorge der Anleger vor einem Handelskrieg zurückgebracht. Für Entlastung sorgte dann aber ein Bericht im Handelsverlauf, wonach eine chinesische Delegation in dieser Woche dennoch zu neuen Verhandlungen in die USA reisen soll.
Der Dow Jones Industrial
"Die Börsen bewerten die Gespräche als noch nicht geplatzt", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Zuvor hatte Trump am Sonntag mit Hinweis auf von ihm vermisste Fortschritte in den Handelsgesprächen mitgeteilt, dass bereits bestehende Sonderzölle auf Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar ab diesem Freitag von 10 auf 25 Prozent angehoben werden sollen.
Auch die übrigen New Yorker Indizes schlossen am Montag mit
Verlusten, aber deutlich erholt von ihrem Tagestief. Der breiter
aufgestellte S&P 500
Ihre Spuren hinterließen die Handelssorgen am Montag vor allem bei
Industrieaktien wie 3M
Analystin Alexandra Walvis von Goldman Sachs erwartet aber vor allem
die Textilbranche als besonders stark betroffen von einer möglichen
Zollerhöhung, da sie derzeit noch besonders viel aus China
importiere. Namentlich erwähnte die Expertin vor allem das
Textilunternehmen Yeti, dessen Aktien um mehr als 4 Prozent
absackten. Im Dow waren Nike
Auf der Verliererseite stand im Dow auch die Boeing
Dem Druck gänzlich entziehen konnten sich die Aktien von Chevron
Am Markt ein zentrales Thema war außerdem der im Wochenverlauf
erwartete Börsengang von Uber
Die Sorge vor einer schärferen Gangart von Trump bewegte neben den Aktien auch die Anleihen- und Devisenmärkte. US-Rentenpapiere dienten den Anlegern als "sicherer Hafen". Richtungweisende zehnjährige Anleihen kletterten um 7/32 auf 101 3/32 Punkte. Ihre Rendite fiel umgekehrt auf 2,50 Prozent.
Der Euro holte zeitweise Verluste wegen des Zollstreits im New Yorker Handel wieder auf. Zuletzt wurden 1,1202 US-Dollar für ihn gezahlt - und damit in etwa soviel wie zur gleichen Zeit am Freitag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1199 (Freitag: 1,1155) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8929 (0,8965) Euro gekostet./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
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