Von Olaf Ridder
MÜNCHEN (Dow Jones)--Siemens hat den Arbeitnehmern für ihre Zustimmung zur Abtrennung von der Energiesparte Power & Gas einige Zugeständnisse gemacht. In einer Mitteilung der Gewerkschaft IG Metall heißt es, das neue Siemens-Unternehmen werde seinen Firmensitz in Deutschland haben, tarifgebunden bleiben und die gültigen Abkommen zur Standort- und Beschäftigungssicherung übernehmen. Siemens habe ferner zugestimmt, den verbleibenden industriellen Kern der Siemens AG mit Smart Infrastructures und Digital Industries in dieser Form zu erhalten und auszubauen.
Die Arbeitnehmerseite habe diese Pläne nach intensiver Analyse akzeptiert. "Die Entscheidung über den Carve Out von Gas and Power war alles andere als einfach", sagte IG-Metall-Hauptkassierer Jürgen Kerner, der auch Mitglied im Siemens-Aufsichtsrat ist. "Der Bereich gehört zu den Kernbereichen von Siemens, aber eine Wachstumsstrategie unter Siemens ist trotzdem nicht umsetzbar." Jetzt entstehe ein Unternehmen, "das trotz mancher Unwägbarkeiten insgesamt die besseren Perspektiven für die Beschäftigten bietet".
Allerdings müsse Siemens die nötigen Grundlagen schaffen, damit das neue Unternehmen schnell in neue Geschäfte investiere. Siemens will das unter einem Strukturwandel leidende Kraftwerksgeschäft nebst Hochspannungsnetztechnik, Öl- und Gas-Ausrüstung und der Siemens-Beteiligung am spanischen Windenergiehersteller Siemens Gamesa abspalten und die Mehrheit der Aktien den Siemens-Aktionären übertragen. Ein entsprechender Aufsichtsratsbeschluss fiel am Abend einstimmig.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/sha
(END) Dow Jones Newswires
May 07, 2019 12:35 ET (16:35 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.