Der Sozialverband VdK begrüßt die geplante Anhebung des Wohngelds, die das Bundeskabinett an diesem Mittwoch beschließen will. "Da bezahlbarer Wohnraum immer knapper wird, sind viele Menschen auf staatliche Hilfen wie das Wohngeld angewiesen, um ihre Miete bezahlen zu können", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der Deutschen Presse-Agentur. "Durch regelmäßige Anpassungen kann sichergestellt werden, dass das Wohngeld auch in Zukunft einkommensschwache Haushalte entlastet."
Vom staatlichen Zuschuss Wohngeld profitieren Haushalte mit geringem Einkommen, die zur Miete oder im eigenen Eigentum wohnen und keine Unterstützung wie zum Beispiel Hartz IV bekommen. Zum 1. Januar 2020 soll der staatliche Mietzuschuss für einen Zwei-Personen-Haushalt von 145 Euro auf 190 Euro im Monat steigen. Von der Neuregelung sollen nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) Hunderttausende Geringverdiener-Haushalte profitieren. Das gehe aus einer entsprechenden Kabinettsvorlage von Bundesbauminister Horst Seehofer (CSU) hervor.
Bentele betonte allerdings auch, das Wohngeld allein sei keine Lösung für das Problem explodierender Mieten. "Die Politik darf nicht länger zusehen, wie der Markt dafür sorgt, dass Wohnen zum unbezahlbaren Luxus wird. Der Wohnungsmarkt darf nicht länger ein gewinnbringendes Spekulationsgeschäft für Investoren sein", sagte sie.
Ende 2017 bezogen nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund 592 000 Haushalte Wohngeld, 1,4 Prozent aller privaten Haushalte. Anders als bisher soll die Höhe laut RND künftig alle zwei Jahre an die Entwicklung von Bestandsmieten und Einkommen angepasst werden. Zuletzt war das Wohngeld Anfang 2016 angepasst worden./hrz/DP/zb
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