Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion steigt im März unerwartet
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im März besser als erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg sie gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 0,9 Prozent unter dem Vorjahr, nachdem sich im Februar ein Plus von 0,2 Prozent ergeben hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von 0,5 Prozent prognostiziert. Den ursprünglich für Februar gemeldeten Zuwachs von 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat revidierten die Statistiker auf 0,4 Prozent.
VP Bank: Deutsche Produktion von Nachholeffekten gestützt
Die liechtensteinische VP Bank erklärt sich den unerwarteten Anstieg der deutschen Produktion im März mit Nachholeffekten. "Nach dem Desaster des WLTP-Abgastests und den fehlenden Autozulassungen legt jetzt die Automobilproduktion einen Zahn zu", schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel in einem Kommentar. Auch die Bauproduktion habe einen nennenswerten Anteil an der unerwartet guten Zahl.
Ifo-Weltwirtschaftsklima im zweiten Quartal leicht erholt
Das Ifo-Weltwirtschaftsklima hat sich im zweiten Quartal 2019 leicht erholt. Der Indikator stieg von minus 13,1 auf minus 2,4 Punkte, nachdem er zuvor viermal in Folge zurückgegangen war. Die Erwartungen für die kommenden Monate haben sich deutlich aufgehellt, teilte das Ifo-Institut mit. Dagegen hat sich die Beurteilung der aktuellen Lage nur leicht verschlechtert. "Im Jahresverlauf dürfte sich damit die Weltkonjunktur allmählich wieder festigen", hieß vom Institut. "Die Weltwirtschaft dürfte den Experten zufolge in diesem Jahr mit 3,4 Prozent wachsen."
Chinas Exporte sinken im April überraschend
Die chinesischen Exporte sind im April entgegen den Erwartungen zurückgegangen. Wie aus offiziellen Daten hervorgeht, sanken die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent. Im März waren sie noch um 14,2 Prozent gestiegen. Vom Wall Street Journal befragte Volkswirte hatten für April einen Anstieg von 1,8 Prozent prognostiziert. Die Importe kletterten um 4,0 Prozent, sie waren im März um 7,6 Prozent gesunken. Hier hatten die Ökonomen ein Minus von 2,7 Prozent prognostiziert.
Neuseeland senkt Leitzins inmitten des globalen Abschwungs
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hat ihren Leitzins erstmals seit 2016 gesenkt. Sie verwies auf die wachsende Unsicherheit über die globalen Wirtschafts- und Handelsaussichten und eine Abschwächung der heimischen Wirtschaft. Der Leitzins wurde um 25 Basispunkte auf 1,50 Prozent zurückgenommen. "Es besteht Unsicherheit über die weltwirtschaftlichen Aussichten. Handelsbedenken bleiben bestehen", sagte RBNZ-Gouverneur Adrian Orr.
API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 2,8 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 6,8 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 2,8 Millionen Barrel nach minus 1,1 Millionen eine Woche zuvor.
Großbritannien nimmt auf jeden Fall an Europawahl teil
Großbritannien wird auf jeden Fall an der Europawahl Ende Mai teilnehmen. Selbst im Falle einer Einigung bei den laufenden Brexit-Verhandlungen, sei die Zeit "bedauerlicherweise" zu knapp, um die notwendigen Schriftstücke zu einem solchen Abkommen vor der Wahl am 23. Mai ratifizieren zu können, sagte Vize-Regierungschef David Lidington im britischen Fernsehen. Premierministerin Theresa May "bedauert zutiefst, dass wir die EU nicht fristgemäß verlassen haben", sagte ihr Sprecher dazu.
US-Außenminister Pompeo überraschend zu Besuch nach Bagdad gereist
Bagdad statt Berlin: Nach der kurzfristigen Absage seines Deutschland-Besuchs ist US-Außenminister Mike Pompeo überraschend in die irakischen Hauptstadt gereist. Dort kam er zu Gesprächen mit Regierungschef Adel Abdul Mahdi und Präsident Barham Saleh über die sich verschärfende Konfrontation zwischen den USA und dem Iran zusammen. Beide Politiker hätten zugesichert, die Interessen Washingtons im Irak zu schützen, sagte Pompeo im Anschluss. Zugleich warnte er vor einem "unmittelbar bevorstehenden" Angriff des Iran.
Iran setzt bestimmte Verpflichtungen aus Atomabkommen aus
Der Iran wird einige seiner Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen aussetzen. Das kündigte das Außenministerium in Teheran an. Die Entscheidung sei vom Hohen Sicherheitsrat des Landes getroffen und den Ländern mitgeteilt worden, die dem Abkommen weiter angehören - Deutschland, Großbritannien, China, Frankreich und Russland.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Verbraucherkredite März plus 10,28 Mrd USD
US/Verbraucherkredite Feb revidiert plus 15,45 Mrd USD (vorl: plus 15,19 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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May 08, 2019 03:00 ET (07:00 GMT)
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