Die deutsche Industrie hat positiv überrascht und dürfte das Wirtschaftswachstum der gesamten deutschen Wirtschaft gestützt haben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Mittwoch lag die Herstellung des verarbeitenden Gewerbes im März 0,5 Prozent höher als im Vormonat. Analysten hatten im Mittel einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Allerdings wurde zugleich der Zuwachs im Vormonat von 0,7 auf 0,4 Prozent korrigiert.
Im ersten Quartal stieg die Gesamtproduktion nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums um ebenfalls 0,5 Prozent. Der Zuwachs geht jedoch vor allem auf einen starken Anstieg der Bauproduktion zurück. In der Industrie verringerte sich die Produktion dagegen leicht. Das Ministerium spricht deshalb von einer "gedämpften Industriekonjunktur".
Bankökonomen kommentierten die Zahlen positiv. Die Volkswirte von der Allianz rechnen aufgrund der Daten mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft im ersten Quartal von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das wäre mehr, als Analysten noch vor wenigen Wochen erwartet hatten. Experte Ralph Solveen von der Commerzbank erwartet ein Wachstum von 0,3 Prozent, "wobei die Risiken wohl sogar eher in einem noch etwas stärkeren Zuwachs liegen".
Die höheren Wachstumserwartungen für die deutsche Wirtschaft kommen nicht ganz überraschend. Schon das Wachstum im Euroraum hat mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen. Fachleute konnten sich den Wert von Ende April nur durch ein halbwegs solides Wachstum in Deutschland erklären, das zum Zeitpunkt der Euroraum-Zahlen aber noch nicht bekannt war. Das Statistische Bundesamt will die Zahlen am kommenden Mittwoch präsentieren./bgf/jsl/fba
AXC0145 2019-05-08/10:20