
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion deutet auf Wachstumsüberraschung im ersten Quartal
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im März besser als erwartet entwickelt, was für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal eine positive Überraschung in den Bereich des Möglichen rücken lässt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg sie gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 0,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sich im Februar ein Plus von 0,2 Prozent ergeben hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von 0,5 Prozent prognostiziert.
ING: Positive deutsche BIP-Überraschung im ersten Quartal möglich
ING hält nach dem unerwarteten Anstieg der deutschen Produktion im März eine Wachstumsüberraschung im ersten Quartal für möglich. "Die Euroraum-Wirtschaft hat mit einem Quartalswachstum von 0,4 Prozent bereits positiv überrascht, es könnte sein, dass Deutschland in der nächsten Woche wieder als Bestschüler dasteht", schreibt ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski in einem Kommentar.
Commerzbank: BIP steigt im ersten Quartal etwas stärker als erwartet
Die Commerzbank rechnet nach dem unerwarteten Anstieg der deutschen Produktion im März damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal etwas stärker als bisher erwartet gestiegen ist. Volkswirt Ralph Solveen schreibt in einem Kommentar: "Auf Basis der heutigen Zahlen zeichnet sich ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal ab, wobei die Risiken wohl sogar eher in einem noch etwas stärkeren Zuwachs liegen."
DIW: Konjunkturbild freundlicher als öffentlich diskutiert
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat angesichts der neuesten vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Produktionszahlen ein positiveres Bild der deutschen Konjunkturentwicklung gezeichnet. "Das konjunkturelle Bild ist freundlicher, als es derzeit öffentlich diskutiert wird", sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen.
EZB teilt bei Dollar-Tender 49,7 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 49,7 Millionen US-Dollar an drei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten zwei Banken eine Summe von 54,7 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 2,89 (zuvor: 2,92) Prozent.
Förderbank Baden-Württemberg zu Recht unter direkter Aufsicht der EZB
Die Förderbank des Landes Baden-Württemberg ist zu Recht unter die direkte Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) gestellt worden. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wies eine Klage der Landeskreditbank (L-Bank) gegen ihre Einstufung als "bedeutendes Institut" zurück, mit der die direkte EZB-Aufsicht verbunden ist. Die Bank war der Auffassung, dass eine nationale Bankenaufsicht ausreichend sei.
Scholz will neue internationale Offensive für Mindestbesteuerung
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich für eine internationale Mindestbesteuerung stark gemacht, mit der verhindert werden soll, dass sich Konzerne ihren Steuerpflichten entziehen. Bei einem Symposium zur Steuerpolitik forderte der SPD-Politiker eine "neue internationale Offensive" und warb für ein von Deutschland in der Diskussion verfolgtes Konzept einer effektiven Mindestbesteuerung.
Finanzstaatssekretär mahnt zu gerechterer Besteuerung von Konzernen
Das Bundesfinanzministerium will in der Debatte um eine Besteuerung besonders der Digitalwirtschaft "Gerechtigkeitsaspekten eine noch größere Bedeutung geben". Das kündigte Finanzstaatssekretär Rolf Bösinger bei einem Symposium zur internationalen Steuerpolitik im Finanzministerium an. Das Zusammenwachsen der Völker werde nur dann gelingen. "Die Arbeiten an einem Konzept zur fairen Besteuerung der digitalen Wirtschaft sollen bis 2020 abgeschlossen werden", sagte Bösinger. Im Kern gehe es um eine faire Aufteilung des Steuersubstrats.
Kabinett beschließt Erhöhung des Wohngelds
Das Bundeskabinett hat eine Erhöhung des Wohngelds beschlossen, von der rund 660.000 Haushalte profitieren sollen. Angesichts steigender Wohnkosten, die besonders die einkommensschwachen Haushalte betreffen, hatte die große Koalition eine Anpassung versprochen.
Rund 900.000 Deutsche leben im EU-Ausland
Rund 900.000 deutsche Staatsbürger haben 2018 im EU-Ausland gelebt. Zu den beliebtesten Zielländern gehörten Österreich und Großbritannien, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. In der Alpenrepublik lebten demnach 187.000 Deutsche, ein Plus von 5.000 oder 3 Prozent im Vergleich zu 2017. Die Zahl der Deutschen, die nach Österreich ziehen, nimmt seit Jahren zu.
CO2-Emissionen in der EU sinken 2018 um 2,6 Prozent
Die europäische Statistikbehörde Eurostat schätzt, dass die Kohlendioxid-Emissionen (CO2-Emissionen) aus der Verbrennung fossiler Energieträger in der EU im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent gesunken sind. In der Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten haben sich die CO2-Emissionen im vergangenen Jahr verringert. Der stärkste Rückgang wurde in Portugal (minus 9,0 Prozent) verzeichnet, gefolgt von Bulgarien (minus 8,1 Prozent), Irland (minus 6,8 Prozent) und Deutschland (minus 5,4 Prozent).
Trump soll als Unternehmer Milliardenverlust gemacht haben - Presse
US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge als Unternehmer in den 80er und 90er Jahren einen Milliardenverlust eingefahren. Wie die New York Times berichtete, waren die Verluste so hoch, dass Trump jahrelang keine Einkommensteuer zahlen musste. In den Jahren bis 1994 machte Trump demnach einen Verlust von 1,17 Milliarden Dollar und musste deshalb in acht von zehn Jahren keine Einkommensteuer zahlen.
Rouhani: Iran hält sich nicht mehr an alle Punkte des Atomabkommens
Der Iran hat angekündigt, dass das Land einige der Verpflichtungen aus dem Atomabkommen von 2015 nicht mehr einhalten wird. Präsident Hassan Rouhani sagte, dass der Schritt nicht bedeute, dass der Iran sich aus dem Atomabkommen zurückziehe, und die Schritte nicht sofort gegen die Vereinbarung verstießen. Aber Rouhani warnte vor einem schrittweisen Rückzug aus weiteren Verpflichtungen, wenn europäische Länder ihren Verpflichtungen nicht nachkommen
Frankreich schließt EU-Sanktionen gegen Iran nicht aus
Nach der Ankündigung des Iran zur Aussetzung von Teilen des internationalen Atomabkommens schließt Frankreich EU-Sanktionen nicht aus. "Das ist eines der Dinge, die geprüft werden", sagte die französische Verteidigungsministerin Florence Parly in französischen Medien. Wenn die Verpflichtungen aus dem Atomvertrag nicht eingehalten würden, "stellt sich natürlich diese Frage", betonte sie.
Russland nennt "Druck" der USA auf den Iran "unzumutbar"
Russland hat den "Druck" der USA auf den Iran im Atomkonflikt als "unzumutbar" angeprangert. Präsident Wladimir Putin habe die "unüberlegten und willkürlichen Entscheidungen" Washingtons kritisiert, die zu einem "unzumutbaren Druck" auf den Iran geführt und nun in Teheran "ärgerliche Maßnahmen hervorgerufen" hätten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Russland setze sich weiter für den Erhalt des Atomabkommens mit dem Iran ein.
Netanjahu: Israel wird Iran keine Atomwaffen erlauben
Israel wird dem Iran nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu keine Atomwaffen erlauben. "Heute morgen habe ich auf dem Weg hierher erfahren, dass der Iran beabsichtigt, sein Atomprogramm wieder aufzunehmen", sagte Netanjahu bei einer Zeremonie zum Gedenken an die Kriegstoten des Landes. "Wir werden dem Iran nicht erlauben, an Atomwaffen zu kommen."
Iranische Entscheidung zum Atomabkommen löst in Berlin Besorgnis aus
Die Entscheidung der iranischen Führung, einige seiner Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen aussetzen, hat in Deutschland Besorgnis über eine Eskalation der Situation ausgelöst. "Der Rückzug des Iran aus dem wichtigen Nuklearabkommen ist ein folgenschwerer Schritt, der die Sicherheitslage in der gesamten Region verschärft", erklärte außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt.
Bericht: China baut offenbar dritten Flugzeugträger
China baut offenbar an einem dritten Flugzeugträger. Das meldete ein US-Thinktank unter Berufung auf neue Satellitenaufnahmen. Demnach entsteht das Schiff derzeit in einer Werft in der Stadt Schanghai. Die Abteilung ChinaPower des in Washington ansässigen Zentrums für strategische und internationale Studien (CSIS) veröffentlichte Bilder, auf denen zu sehen sein soll, wie der geplante Flugzeugträger namens "Typ 002" entsteht.
+++ Konjunkturdaten +++
Thailands Zentralbank lässt Leitzins unverändert bei 1,75%
US/MBA Market Index Woche per 3. Mai +2,7% auf 418,1 (Vorwoche: 407,2)
US/MBA Purchase Index Woche per 3. Mai +4,2% auf 270,2 (Vorwoche: 259,4)
US/MBA Refinance Index Woche per 3. Mai +0,8% auf 1.238,5 (Vorwoche: 1.228,3)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
May 08, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.