ZÜRICH (Dow Jones)--Die Weiterführung der US-chinesischen Handelsgespräche hat Anleger am Donnerstag am schweizerischen Aktienmarkt nicht beruhigen können. Denn ab Freitag gelten die erhöhten Zölle auf chinesische US-Importe, wie aus Regierungsdokumenten hervorging. Während US-Präsident Donald Trump dem Verhandlungspartner den Bruch der Absprachen vorwarf, kündigte das chinesische Handelsministerium bereits Vergeltungsmaßnahmen an. Die Hoffnung auf einen "Deal" in letzter Sekunde schwand und mit den deutlich nach unten abdrehenden US-Börsen am Nachmittag geriet auch die eidgenössische Börse unter Druck. Der Franken wertete als "Fluchtwährung" in unruhigen Zeiten zu US-Dollar und Euro auf und verstärkte somit den Abwärtsdruck.
Der SMI stürzte um 2 Prozent auf 9.430 Punkte ab. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und ein -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 67,00 (zuvor: 43,98) Millionen Aktien. Andere Themen schafften es kaum aus dem Schatten des Handelsstreits - so zum Beispiel die als stark bezeichneten Geschäftszahlen von Zurich Insurance.
Vor allem der zuversichtliche Ausblick, die bisherigen Jahresziele sogar übertreffen zu können, wurde im Handel positiv aufgenommen. Dennoch verlor der Titel mit dem Gesamtmarkt letztlich 1,7 Prozent. Laut Jefferies war die Bestätigung der Unternehmensziele von Zurich für das Geschäftsjahr zwar positiv, doch ließen die Konsenserwartungen den Schluss zu, dass dies bereits eingepreist sei.
Swiss Life hielten sich mit einem Abschlag von 0,9 Prozent etwas besser. Der Lebensversicherer steigerte in der ersten Periode die Prämieneinnahmen deutlich. Der Pharmakonzern Novartis erwirbt von seinem japanischen Wettbewerber Takeda das Medikament Xiidra zur Behandlung des Trockene-Augen-Syndroms. Die Schweizer überweisen dafür bis zu 5,3 Milliarden US-Dollar. Die Entscheidung rückte laut Vontobel den laufenden Transformationsprozess bei Novartis ins Rampenlicht. Die Analysten sahen die Transaktion als strategisch passend an. Dennoch verlor die Aktie mit der negativen Marktstimmung 2,2 Prozent.
Bei Adecco half selbst eine Hochstufung der Credit Suisse nichts, der Wert büßte 2,1 Prozent ein. Unter den Nebenwerten brachen Schmolz + Bickenbach mit einem schwachen Ausblick um 5,7 Prozent ein. Perrot Duval haussierten dagegen um 40,3 Prozent, die Beteiligungsgesellschaft verkauft die Infranor-Gruppe für 33,7 Millionen Franken nach China.
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May 09, 2019 11:43 ET (15:43 GMT)
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