Die Wirtschaft Großbritanniens ist im ersten Quartal solide gewachsen. Nach Angaben des Statistikamts ONS vom Freitag stieg die Wirtschaftsleistung (BIP) von Anfang Januar bis Ende März um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Schlussquartal war das Wachstum mit 0,2 Prozent noch deutlich niedriger ausgefallen. Analysten hatten mit der aktuellen Entwicklung gerechnet.
Getrieben wurde das Wachstum zum Jahresstart zum einen durch die Produktion und Lagerhaltung der Unternehmen. Das ONS brachte dies mit dem ursprünglichen Brexit-Termin Ende März in Verbindung. Die Unternehmen haben also aus Sicherheitsgründen auf Halde produziert. Und das in erheblichem Umfang: Das verarbeitende Gewerbe weitete seine Produktion so stark aus wie seit gut 30 Jahren nicht mehr.
Scheinbar unbeeindruckt vom Brexit-Prozess zeigten sich die Verbraucher, die ihre Ausgaben so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr ausweiteten. Der Staat unterstützte das Wachstum ebenfalls durch höhere Ausgaben.
Großbritannien wollte eigentlich zum 29. März aus der Europäischen Union austreten. Allerdings konnte sich das britische Parlament nicht auf einen Ausstiegsvertrag mit der EU einigen. Deshalb wurde der Austritt um rund ein halbes Jahr auf spätestens Ende Oktober verschoben./bgf/jsl/fba
AXC0129 2019-05-10/11:03