DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Hongkong bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag nach Buddhas Geburtstag" geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (13:17 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 2.862,80 -0,34% +14,27% Euro-Stoxx-50 3.376,67 +0,77% +12,50% Stoxx-50 3.093,02 +0,58% +12,06% DAX 12.103,72 +1,08% +14,63% FTSE 7.239,11 +0,44% +7,12% CAC 5.353,95 +0,77% +13,17% Nikkei-225 21.344,92 -0,27% +6,65% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 166,11 -13
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,15 61,70 +0,7% 0,45 +32,4% Brent/ICE 71,01 70,39 +0,9% 0,62 +29,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.285,31 1.284,14 +0,1% +1,17 +0,2% Silber (Spot) 14,79 14,77 +0,1% +0,02 -4,6% Platin (Spot) 862,13 850,00 +1,4% +12,13 +8,2% Kupfer-Future 2,78 2,78 -0,2% -0,00 +5,4%
Die Ölpreise legen etwas zu. Das geringere Angebot, unter anderem als Folge der Sanktionen gegen Iran und Venezuela, dränge den Handelsstreit aktuell in den Hintergrund, sagt Mihir Kapadia, CEO von Sun Global Investments. Zwar gebe es Befürchtungen, dass der Konflikt die Nachfrage mindern könnte, gleichzeitig herrsche aber die Überzeugung, dass der Ausfall iranischer und venezolanischer Öllieferungen die Preise stützen werde.
AUSBLICK AKTIEN USA
An den US-Börsen zeichnen sich zum Start in den Freitagshandel kleine Verluste ab. Auf der Stimmung lastet, dass die US-Regierung im Zollstreit mit China ihre Drohung tatsächlich wahrgemacht hat: Seit dem heutigen Freitag werden höhere Zölle auf chinesische Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar erhoben. Peking hat zwar schon Gegenmaßnahmen angekündigt, bislang aber nicht dargelegt, wie diese aussehen sollen.
Derweil sollen die Verhandlungen zwischen China und den USA, die am Donnerstag in Washington wiederaufgenommen worden waren, am Freitag fortgesetzt werden. Bislang ist nichts über etwaige Fortschritte der Gespräche nach außen gedrungen.
Etwas Ablenkung vom Zollstreit könnten Konjunkturdaten bieten. Vor der Startglocke werden die Verbraucherpreise und die Realeinkommen jeweils aus dem April veröffentlicht.
Daneben gibt der Fahrdienst Uber Technologies das größte Börsendebüt seit 2014 der chinesische Internetkonzern Alibaba den Gang aufs Parkett wagte. Den Ausgabepreis legte Uber am Donnerstag auf 45 Dollar fest und damit ziemlich nahe am unteren Ende der zuvor genannten Spanne von 44 bis 50 Dollar.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Im Laufe des Tages:
- US/Uber Technologies Inc, Erstnotiz an der Nasdaq
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 14:30 Verbraucherpreise April PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 14:30 Realeinkommen April
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen halten am Freitagmittag an den Gewinnen fest. Treibend wirkt die Hoffnung, dass es schon bald eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China geben wird. Daneben stützen Aussagen der chinesischen Zentralbank PBOC, die ihre Bereitschaft zu geldpolitischen Lockerungen signalisierte. Unter den Einzelwerten haussieren Thyssenkrupp um rund 20 Prozent. Der Industriekonzern vollzieht eine Strategie-Kehrtwende und gibt die geplante Aufspaltung auf. Er will stattdessen das Aufzuggeschäft an die Börse bringen und für die übrigen Geschäfte eine Holdingstruktur aufsetzen. Kering steigen um 1,8 Prozent. Der französische Luxusgüterhersteller hat einen Streit über Steuerforderungen mit der italienischen Steuerbehörde gegen die Zahlung von 1,25 Milliarden Euro beigelegt. Altice gewinnen nach Vorlage guter Zahlen und der Bestätigung ihrer Prognose 5,6 Prozent. Die Zahlen der Deutschen Post (plus 0,6 Prozent) bewegen sich laut DZ Bank im Rahmen der Erwartungen. Gea (plus 8,8 Prozent) hat nach mehreren Gewinnwarnungen nun positiv überrascht. Gute Zahlen treiben auch Bechtle um 7,2 Prozent nach oben. Die British-Airways-Mutter IAG hat weniger unter der Konjunktureintrübung gelitten als befürchtet; die Aktie steigt um 3,3 Prozent. Wegen unspektakulärer Zahlen gibt der Kurs des spanischen Telekomkonzerns Telefonica um 0,2 Prozent nach. Thomas Cook ziehen mit Übernahmespekulationen um 6 Prozent an. Im Handel wird auf einen Bericht auf skynews.com verwiesen, wonach Richard Bransons Virgin Atlantic Interesse an dem Langstreckengeschäft von Thomas Cook hat. Die Prosieben-Aktien treiben Aufkauffantasien um 4,9 Prozent. Der "Platow Brief" nennt ganz allgemein Private Equity als potenziellen Interessenten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.19 Uhr Do, 17.03 Uhr % YTD EUR/USD 1,1225 +0,06% 1,1226 1,1231 -2,1% EUR/JPY 123,27 +0,15% 123,18 123,03 -2,0% EUR/CHF 1,1386 0,0% 1,1387 1,1384 +1,2% EUR/GBP 0,8630 +0,09% 0,8633 0,8626 -4,1% USD/JPY 109,81 +0,08% 109,73 109,55 +0,2% GBP/USD 1,3007 -0,04% 1,3003 1,3020 +1,9% Bitcoin BTC/USD 6.272,26 +2,68% 6.266,01 5.991,26 +68,6%
Die noch laufenden Handelsgespräche lassen die Devisenkurse mehr oder weniger auf der Stelle treten. Auch nachdem die jüngsten Strafzölle der USA auf chinesische Waren in Kraft getreten sind, ist die Mehrheit der Marktteilnehmer überzeugt, dass die Verhandlungen letztlich zu einer Beilegung des Handelsstreits führen. Außerdem warte der Markt ab, wie die von China angedrohten Vergeltungsmaßnahmen ausfallen würden, heißt es.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat einige Aktienmärkte in Ostasien am Freitag heftig schwanken lassen. Besonders die Börsen in Schanghai und Hongkong erholten sich im späteren Verlauf dank beruhigender Aussagen der chinesischen Notenbank. Die sagte einerseits, durch die Strafzölle könne das BIP-Wachstum rund 0,3 Prozent verlieren, andererseits hieß es aber auch, die Auswirkung sei kontrollierbar und die Zentralbank habe genügend Spielraum, um die heimische Wirtschaft zu stützen. Am Tokioter Aktienmarkt reagierten Takeda mit etwas Verspätung doch noch darauf, dass Novartis das Medikament Xiidra zur Behandlung des Trockene-Augen-Syndroms für bis zu 5,3 Milliarden Dollar von den Japanern erwirbt. Takeda verteuerten sich um 4,0 Prozent. In Seoul erholten sich Samsung Electronics um 1,1 Prozent, nachdem die Aktie am Vortag über 4 Prozent eingebüßt hatte, belastet von einem vorsichtigeren Ausblick des Wettbewerbers Intel.
CREDIT
Uneinheitlich zeigen sich am Freitag die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen. Die Unsicherheit über den Ausgang des China-US-Handelsstreits führt auch zu zurückhaltendem Handel. Generell werde noch nicht mit dem Schlimmsten gerechnet, jedoch habe sich dadurch auch der Markt geändert. Die Verschärfung des Konflikts habe Schockwellen durch die Märkte geschickt und das Niedrig-Vola-Umfeld abrupt beendet, unterstreichen die Strategen der Commerzbank. Der Credit-Bereich sei zwar demgegenüber exponiert, jedoch könnte aber gerade der Investment-Grade-Bereich im Euro von der Flucht in Qualität profitieren. Insgesamt raten die Strategen zu einem defensiven Vorgehen am Markt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Thyssenkrupp sagt Teilung ab und will Aufzüge an die Börse bringen
Kehrtwende bei Thyssenkrupp: Der Industriekonzern gibt die für 2020 geplante Aufspaltung auf. Er will stattdessen das Aufzuggeschäft an die Börse bringen und für die übrigen Geschäfte eine Holdingstruktur aufsetzen. Einen entsprechenden Vorschlag will der Vorstand dem Aufsichtsrat unterbreiten, heißt es in einer Adhoc-Mitteilung des Konzerns. Als Begründung führt Thyssenkrupp an, dass die geplante Fusion ihres Stahl-Geschäftes mit Tata scheitern wird. Nach einem Gespräch mit der EU-Kommission in Brüssel habe sich gezeigt, dass die Wettbewerbsbedenken trotz weiterer Zugeständnisse nicht ausgeräumt seien. Weitere Zusagen seien nicht mehr möglich, ohne die wirtschaftliche Logik zu gefährden. Gleichzeitig erhöht Thyssenkrupp die Rückstellungen für ein Kartellverfahren gegen das Unternehmen wegen Preisabsprachen im Geschäft mit Grobblechen um 100 Millionen Euro. Damit sei die Gesamtsumme jetzt so hoch angesetzt wie das erwartete Bußgeld.
Hochtief steigert operativen Gewinn im ersten Quartal - Agentur
Der Baukonzern Hochtief hat im ersten Quartal einem Agenturbericht zufolge mehr verdient. Der operative Konzerngewinn sei zu Jahresbeginn um 25 Prozent auf 133 Millionen Euro gestiegen, berichtet Reuters unter Berufung auf Dokumente, die auf der Webseite des Konzerns kurzzeitig veröffentlicht worden seien. Ein Sprecher von Hochtief lehnte auf Anfrage von Dow Jones Newswires eine Stellungnahme zu dem Reuters-Bericht ab.
Baywa will Tankstellen-Tochter Tessol verkaufen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 10, 2019 07:19 ET (11:19 GMT)
Der Agrarhändler Baywa ist auf der Suche nach einem Käufer für seine Tankstellen. Wie das Unternehmen mitteilte, will es seine hundertprozentige Konzerntochter Tessol Kraftstoffe, Mineralöle und Tankanlagen GmbH abgeben. Die geplante Transaktion sei Teil einer Kapitalumschichtung im Portfolio, um die strategischen Geschäftsfelder auszubauen. Die Gespräche mit potenziellen Investoren werden "demnächst" beginnen.
IT-Dienstleister Bechtle profitiert von E-Commerce
Der IT-Dienstleister Bechtle hat im ersten Quartal 2018 dank einer guten Entwicklung im Bereich IT-E-Commerce die Erwartungen erfüllt. Die Zielsetzung für das laufende Jahr hat das im TecDAX und MDAX notierte Unternehmen bekräftigt. Im ersten Jahresviertel stieg der Umsatz um 29,8 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro und überschritt erstmals die Umsatzmilliarde in einem ersten Quartal.
ENBW kommt im ersten Quartal weiter voran - Prognose bestätigt
Der Energieversorger ENBW hat dank der guten Entwicklung in den Geschäftsbereichen Netze und Erneuerbare Energien im ersten Quartal mehr umgesetzt und operativ mehr verdient. Unter dem Strich ergab sich wegen eines deutlich besseren Finanzergebnisses eine Gewinnverdopplung. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen, das umfangreich in Wachstumsfelder investiert.
Gea bestätigt Prognose - 200 bis 250 Stellen fallen weg
Der Anlagenbauer Gea hat im ersten Quartal bei einer kleinen Umsatzsteigerung operativ weniger verdient. Die im Februar gesenkte Jahresprognose hat weiter Bestand. Im Zuge des Mitte März angekündigten Konzernumbaus werden nun weltweit 200 bis 250 Stellen gestrichen.
Godewind erwartet "starkes" Wachstum und will Dividende zahlen
Die Godewind Immobilien AG hat einen guten Jahresauftakt hingelegt und einen Gewinn verbucht. Der Immobilienbestand wurde weiter ausgebaut, und der Konzern rechnet für das laufende Jahr mit einem "starken" Wachstum. Zudem soll für 2019 erstmals eine Dividende ausschüttet werden. Der Bürobestand lag Ende März bei 451 Millionen Euro. Das seit 2018 börsennotierte Unternehmen habe mit den IPO-Erlösen nach eigenen Angaben ein "ertrags- und substanzstarkes Portfolio" aufgebaut.
Jungheinrich wächst trotz "herausforderndem Marktumfeld"
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat im ersten Quartal trotz eines "zunehmend herausfordernden Marktumfeldes" Umsatz und Ergebnis gesteigert, auch beim Auftragseingang wurde ein deutliches Plus verzeichnet. Für das laufende Jahr zeigt sich der Vorstand jedoch zurückhaltend. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das SDAX-Unternehmen jedoch.
Va-Q-Tec verdreifacht die Marge
Unterstützt von starkem Wachstum im Servicegeschäft und mit Hilfe von Kostensenkungen in Einkauf und Produktion hat die Va-Q-Tec AG im ersten Quartal das operative Ergebnis (EBITDA) auf 2,2 Millionen Euro gut verdreifacht. Die entsprechende Umsatzrendite erreichte 13 Prozent, wie das Unternehmen aus Würzburg mitteilte. Anfang 2018 war die Marge bis auf 4 Prozent eingebrochen.
Danske findet in Krisenzeit in früherem ABN-Amro-Manager neuen CEO
Die von einem Geldwäsche-Skandal erschütterte Danske Bank hat einen neuen Chef gefunden und setzt nun auf einen ehemaligen Manager der niederländischen ABN Amro. Zum ersten Juni werde der Niederländer Chris Vogelzang den Posten des CEO übernehmen, teilte die Danske Bank mit, die sich im Oktober mit sofortiger Wirkung von ihrem Chef Thomas Borgen im Zusammenhang mit dem Geldwäsche-Skandal getrennt hatte. Jesper Nielsen übernahm vorübergehend die Führung der größten Bank Dänemarks und soll nun zu seinem Posten als Head of Banking DK zurückkehren.
Telefonica steigert Ergebnis und bestätigt Ausblick
Der spanische Telekomkonzern Telefonica hat im ersten Quartal mehr verdient und den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigt. Der Nettogewinn verbesserte sich auf 926 Millionen Euro gegenüber 837 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz kletterte auf organischer Basis um 3,8 Prozent auf 11,98 Milliarden Euro, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 1 Prozent auf 4,26 Milliarden Euro zulegte. Zudem bestätigte der Konzern seinen Ergebnis- und Dividendenausblick für 2019.
Amazon-Chef Bezos stellt Mondlanderprojekt "Blue Moon" vor
Amazon-Chef Jeff Bezos hat das Mond-Landegerät "Blue Moon" vorgestellt, mit dem sein Unternehmen Blue Origin sich am neuen Wettlauf zum Mond beteiligen will. "Es ist ein unglaubliches Gefährt, und es wird zum Mond fliegen", sagte der Multimilliardär bei der Präsentation in Washington am Donnerstag. "Es ist an der Zeit, zum Mond zurückzukehren - diesmal, um zu bleiben", verkündete Bezos.
Suzuki sieht wegen Steuererhöhung in Japan nur leichtes Wachstum
Der japanische Autobauer Suzuki hat in seinem vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 unter Währungsabwertungen, insbesondere bei der indischen Rupie, und höheren Aufwendungen gelitten und weniger verdient. Für das laufende Jahr zeigt sich Japans viertgrößter Autobauer nur verhalten optimistisch.
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May 10, 2019 07:19 ET (11:19 GMT)
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