FRANKFURT (Dow Jones)--Thyssenkrupp wird nach dem Scheitern des Stahl-Joint-Ventures und der abgesagten Aufteilung insgesamt 6.000 Stellen weltweit abbauen, um das Unternehmen profitabler zu machen. Rund 2.000 Stellen davon werden wie ohnehin vorgesehen im Stahlbereich abgebaut, sagte Thyssenkrupp-Vorstandschef Guido Kerkhoff in einer telefonischen Pressekonferenz. Insgesamt beschäftigt das Essener Unternehmen rund 160.000 Mitarbeiter. Das Stahlgeschäft wird in diesem Quartal wieder in den Konzern eingegliedert.
Wo die Stellen gestrichen werden, wollte Personalvorstand Oliver Burkhard noch nicht sagen. Rund 4.000 Jobs stehen aber in Deutschland zur Disposition. Ein nicht unbedeutender Teil dürfte auf die Verwaltung entfallen, wo die Kosten noch einmal um mehr als 180 Millionen auf unter 200 Millionen Euro sinken sollen.
Über die genauen Modalitäten würden ab sofort Gespräche mit der Arbeitnehmerseite geführt. Ziel sei eine Grundlagenvereinbarung, wie sie auch für das geplatzte Stahl-Joint-Venture vorgesehen war. Burkhard wollte angesichts des "schon recht tiefgreifenden Einschnitts" nicht ausschließen, dass es auch zu betriebsbedingten Kündigungen kommt.
Stahl-Betriebsratschef Tekin Nasikkol warnte davor, das Scheitern des Joint Ventures jetzt "auf den Deckel der Beschäftigten" zu schreiben. IG-Metall-Bezirksleiter Knut Giesler forderte, die Einnahmen aus einem Börsengang der Aufzugssparte ausschließlich für die Stabilisierung des Konzerns einzusetzen. "Eine Ausschüttung an die Aktionäre darf es nicht geben."
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/sha
(END) Dow Jones Newswires
May 10, 2019 08:15 ET (12:15 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.