Großes Spektakel an der Wall Street: Die New
Yorker Börse empfängt mit riesigem Firmenbanner den
US-Fahrdienstvermittler Uber
Das Uber-Management um Vorstandschef Dara Khosrowshahi läutete wie traditionell üblich die New Yorker Börsenglocke, um den Handelstag zu eröffnen. Allerdings hatte Uber seine Aktien nicht so erfolgreich wie vom Unternehmen erhofft bei Investoren losschlagen können. Der Ausgabepreis wurde am Vorabend auf 45 Dollar je Aktie festgelegt und bewegt sich damit am unteren Ende der anvisierten Preisspanne von 44 bis 50 Dollar. Uber erlöst rund 8,1 Milliarden Dollar (7,2 Mrd Euro).
Angesichts der schlechten Stimmung am Markt hatte sich bereits
abgezeichnet, dass die Nachfrage nach den Papieren eher verhalten
sein dürfte. Uber bringt es dennoch auf eine beachtliche
Gesamtbewertung von etwa 82 Milliarden Dollar und stemmt damit den
größten Börsengang seit dem des chinesischen Amazon
Aufgrund der jüngsten Verluste an den Börsen war in den vergangenen
Tagen schon spekuliert worden, dass der Zeitpunkt für Ubers Premiere
sich als unglücklich erweisen könnte. Für Skepsis sorgte auch schon
länger, dass Ubers kleinerer Rivale Lyft
Uber lockt Anleger mit starkem Wachstum. 2018 stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar. Im Fahrdienst-Kerngeschäft geriet das Wachstum in den letzten Quartalen allerdings ins Stocken. Zudem steckt Uber tief in den roten Zahlen. Ohne Sondererlöse durch den Verkauf von Geschäftsteilen fiel im vergangenen Jahr ein Minus von fast 1,9 Milliarden Dollar an.
Nach Informationen des "Wall Street Journal" geriet Uber im ersten Quartal sogar noch tiefer in die Verlustzone. In den zwölf Monaten bis Ende März wurden demnach 3,7 Milliarden Dollar eingebüßt - ein Rekordminus für Unternehmen im Jahr vor ihrem Börsengang. Zudem geriet die vor zehn Jahren gegründete Firma durch ihre aggressive Expansion, bei der sie sich mitunter nicht besonders um Regeln und Gesetze scherte, in viele Konflikte mit Behörden rund um den Globus.
Mitgründer und Chef Travis Kalanick musste nach einer Reihe von
Skandalen gehen. Seinem Nachfolger Dara Khosrowshahi gelang es zwar,
den Ruf etwas aufzupolieren und einige Auseinandersetzungen wie etwa
einen Rechtsstreit um Roboterauto-Patente mit der Google
Bei der Börsenpremiere stellt sich für Anleger indes vor allem die Frage, ob Uber schwarze Zahlen liefern kann. Khosrowshahi warnte bereits vor Monaten, Uber sei nichts für Investoren, die "ein vorhersehbar profitables Unternehmen wollen". Auch im Wertpapierprospekt wird darauf hingewiesen, dass ungewiss ist, ob Uber jemals die Gewinnzone erreichen wird. Solche Warnungen sind bei verlustreichen Start-ups zwar gängig, doch bei einer Firma der Größe Ubers sollten Aktionäre ihnen durchaus Beachtung schenken./hbr/DP/tav
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AXC0219 2019-05-10/15:58