FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Scheitern des Stahl-Joint-Venture mit Tata und dem Strategieschwenk hält Thyssenkrupp weiter Ausschau nach Partnern. "Natürlich schauen wir, ob es beim Stahl alternative Konsolidierungsoptionen gibt", sagte Vorstandschef Guido Kerkhoff dem Handelsblatt. "Bei der aktuellen Haltung der EU-Kommission sehe ich da allerdings keine Möglichkeiten für große Zusammenschlüsse. Deshalb werden wir da in einer Mehrheitsposition bleiben."
Anders sehe es beim Komponentengeschäft aus. "Hier sind wir nicht so groß und müssen in einigen Bereichen Restrukturierungen vornehmen. Wenn wir hier künftig eine Partnerschaft eingehen, dann müssen wir nicht unbedingt die Mehrheit halten." Das sei mit flexiblem Portfoliomanagement gemeint.
Thyssenkrupp hatte neben der Absage des Joint Venture am Freitag angekündigt, den Konzern neu zu organisieren. Die einzelnen Bereiche sollen mehr unternehmerische Freiheit bekommen, Kosten sollen gesenkt und Stellen abgebaut werden. Zudem soll das lukrative Aufzuggeschäft an die Börse gebracht werden.
Zu Zeitplan und Volumen des IPO sagte Kerkhoff im Handelsblatt-Gespräch nichts Konkretes: "Zu Datum und Umfang werde ich mich nicht äußern. Wir wissen, wie man so etwas vorbereitet. Das werden wir schnellstmöglich angehen und dann sehen, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist." Auf die Frage, ob es zwei oder drei Jahre dauern würde, sagte er: "Das kriegen wir schneller hin."
Die Neuausrichtung will er selbst umsetzen. "Ich habe keine Absicht zu gehen. Wir als Vorstand haben die Strategie gemeinsam entwickelt und wir wollen diesen Weg nun auch gemeinsam gehen", so der Manager.
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May 12, 2019 11:38 ET (15:38 GMT)
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