Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
THYSSENKRUPP - Mit einem radikalen Strategieschwenk will Thyssen-Krupp-Chef Guido Kerkhoff den Niedergang des Traditionsunternehmens stoppen. Der angeschlagene Dax-Konzern soll in eine Holding umgebaut werden, die für einzelne Geschäftsfelder neue Eigentümer und Partner sucht. Die Aufzugssparte - als wertvollsten Teil des Konglomerats - will Kerkhoff an die Börse bringen. "Das werden wir schnellstmöglich angehen", sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. Anders als zuvor geplant will Kerkhoff nun am Stahlgeschäft festhalten. Neben dem Aufzugsgeschäft dürfte sich Thyssen-Krupp Konzernkreisen zufolge von Teilen seiner Komponenten- und der Anlagenbausparte trennen. Zum Verkauf dürfte auch die Werftensparte stehen, die zuletzt einige Großaufträge hatte verbuchen können. Den Umbau will Kerkhoff in den nächsten beiden Jahren weitgehend umsetzen. In dem Zuge will er 1,5 Milliarden Euro sparen, 6.000 der rund 160.000 Arbeitsplätze sollen deshalb abgebaut werden. Die IG Metall trägt den Plan mit, obwohl betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen sind. Wie die Hauptaktionäre Krupp-Stiftung und Cevian begrüßte auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Pläne. (Handelsblatt S. 4//FAZ S. 17/SZ S. 15)
BAYER - Der Pharmakonzern Bayer treibt die Teilverkäufe voran. In den nächsten Wochen könnte bereits der Verkauf des Chemieparkbetreibers Currenta perfekt gemacht werden, an dem Bayer 60 Prozent hält. Den Kreisen zufolge liefern sich die Private-Equity-Firmen EQT und Macquarie ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Verkauf soll ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro haben. Für die Tiermedizin hat das Bayer-Management bisher noch mehrere Optionen geprüft, jetzt aber steht fest, dass die Sparte Animal Health verkauft wird. Bayer will dazu bis zum Sommer das Info Memorandum an Kaufinteressenten versenden. In Finanzkreisen wird mit einem Verkaufspreis zwischen sechs und sieben Milliarden Euro gerechnet. Auch hier haben Finanzinvestoren die größten Chancen. Mit den Milliarden-Einnahmen will Bayer Schulden senken und die Bilanz stärken - auch für mögliche hohe Rechtskosten in den USA. (Handelsblatt S. 16)
BMW - Die sinkende Nachfrage und drohende US-Autozölle machen der Branche zu schaffen. Premiumhersteller vertagen Investitionen in neue Fabriken. So diskutiert und analysiert BMW noch, ob in Ungarn ein neues Werk errichtet werden soll. Konkurrent Mercedes ist schon einen Schritt weiter. Den Ausbau der Vorzeigefabrik im ungarischen Kecskemét haben die Daimler-Manager vorerst gestoppt. Per Vorstandsbeschluss wurde die Inbetriebnahme des zweiten Werks um mindestens ein Jahr nach hinten verschoben, heißt es aus Konzernkreisen. (Handelsblatt S. 18)
SPARKASSEN - "Jetzt ist die Zeit für die Sparkassen-Zentralbank", sagte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, in einem Interview. Denn damit könnten die Sparkassen die Risiken der Landesbanken besser steuern. "Die Interessen von Sparkassen und Bundesländern sind schon unterschiedlich. Ich bin der festen Überzeugung, dass beide Gruppen ihre jeweils spezifischen Interessen besser verfolgen können, wenn wir die Sphären schrittweise trennen". (FAZ S. 22)
FRESENIUS - Fresenius-Chef Stephan Sturm kritisiert die Folgen des neuen Pflegekräftegesetzes: "Wir müssen uns tatsächlich die Frage stellen, inwieweit das Ganze finanzierbar ist. Wenn alle Pflegekräfte in bestimmten Abteilungen komplett von den Kassen erstattet werden, wie es das Gesetz vorsieht, ist das eine Abkehr vom Gedanken, Verschwendung zu vermeiden. Ich bin gespannt, wie sich das auf die Kosten im System und die Krankenkassenbeiträge auswirken wird". Sinkende Beiträge seien kaum zu erwarten. (Welt S. 14)
TRUMPF - Auf dem Höhepunkt des Erfolgs sieht sich der Maschinenbauer Trumpf gerüstet für eine Krise. Allerdings ist gar nicht klar, ob sie überhaupt kommen wird. Immer noch stehen alle Zeichen auf Wachstum. Am Stammsitz Ditzingen ist die Belegschaft in den letzten drei Jahren um ein Viertel gewachsen. Allerdings sind in den Auftragsbüchern die Pluszeichen verschwunden, sagte Finanzgeschäftsführer Lars Grünert. (FAZ S. 26)
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May 13, 2019 00:23 ET (04:23 GMT)
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