DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Hongkong bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag nach Buddhas Geburtstag" geschlossen.
TAGESTHEMA
Im Handelskonflikt mit China steigert US-Präsident Donald Trump den Druck auf die Volksrepublik auf ein Maximum. Kurz nach der jüngsten Verhandlungsrunde beider Länder ordnete er am Freitag an, eine Zollerhöhung auf so gut wie alle bislang noch ausgenommenen chinesischen Importe vorzubereiten. Chinas Chefunterhändler Liu He lehnte ungeachtet dessen Zugeständnisse bei "wichtigen Prinzipien" ab. Nachdem Trump die zweitägigen Verhandlungen mit China im Kurzbotschaftendienst Twitter zunächst als "offen und konstruktiv" gelobt hatte, läutete er eine nächste Eskalationsstufe ein. Der Präsident habe angeordnet, das Verfahren zur Ausweitung der Sonderzölle auf fast alle verbliebenen Einfuhren aus China einzuleiten, teilte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer mit. Es gehe um Waren im Wert von rund 300 Milliarden Dollar (268 Milliarden Euro). Die Handelsgespräche zwischen den USA und China wurden am Freitag ohne greifbares Resultat geendet. Finanzminister Steven Mnuchin und Robert Lighthizer, der US-Handelsbeauftragte der USA, hatten sich Donnerstagabend und dann Freitagmorgen mit dem chinesischen Vizepremier Liu He in Washington getroffen. Die jüngste Runde der Gespräche zwischen den USA und China ist nach Angaben beider Seiten allerdings positiv verlaufen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine wichtigen Konjunkturdaten angekündigt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.858,20 -0,99% Nikkei-225 21.175,38 -0,79% Hang-Seng-Index FEIERTAG Kospi 2.080,96 -1,28% Shanghai-Composite 2.908,83 -1,03% S&P/ASX 200 6.286,30 -0,39%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Abwärts geht es an den Aktienmärkten in Ostasien zu Wochenbeginn, allerdings können sich die Indizes von ihren Tagestiefs wieder etwas erholen. Erneut sind es die Entwicklungen rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China, die auf der Stimmung lasten. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump den Druck auf China weiter erhöht. Er drängte, möglichst bald einem Handelsabkommen zuzustimmen, da sich ansonsten die Konditionen verschlechtern würden. Zuvor hatte er angeordnet, eine Anhebung der Zölle auf so gut wie alle bislang noch ausgenommenen chinesischen Importe vorzubereiten. Erst am Freitag hatten die USA Strafzölle auf weitere chinesische Waren deutlich erhöht. Der als Fluchtwährung gesuchte Yen kann die jüngsten Gewinne verteidigen. Der Dollar zeigt sich mit 109,75 Yen in etwa auf dem Niveau vom Freitag. Für die Softbank-Aktie geht es nach dem schwachen Uber-Börsendebüt am Freitag um 3,2 Prozent nach unten. Der Kurs des Fahrdienstes fiel zum Handelsende an der Wall Street auf 41,57 Dollar und damit 7,6 Prozent unter Ausgabepreis - und dieser hatte schon ziemlich nahe am unteren Ende der zuvor genannten Spanne gelegen. Auf dem aktuellen Kursniveau wurde Uber mit rund 77 Milliarden Dollar bewertet. Ursprünglich hatte das Unternehmen 90 bis 100 Milliarden Dollar angestrebt, seine Ansprüche nach dem misslungenen IPO des Wettbewerbers Lyft aber zurückgeschraubt. Softbank ist mit 16,3 Prozent an Uber beteiligt. Die Aktien von Toshiba können sich von anfänglichen Verlusten erholen und drehen 0,6 Prozent ins Plus. Das Unternehmen hat im späten Verlauf die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr bekannt gegeben.
US-NACHBÖRSE
Marriott International hat ein gemischtes Bild des Buchungsgeschäfts gezeichnet, die Aktie legte am Freitag im nachbörslichen Handel auf Nasdaq.com um knapp 1 Prozent zu auf 132,98 Dollar. Die Hotelgruppe wies einerseits ein schwächeres Umsatzwachstum aus Gästeaufenthalten in der jüngsten Berichtsperiode als erwartet aus, sprach aber zugleich von einem stabilen Geschäft angesichts steigender Gebühreneinnahmen. Zudem weitet Marriott seinen Hotelbestand weiter aus. Goldman Sachs lagen gut behauptet im nachbörslichen Markt mit 202,31 Dollar. Die Bank steht laut informierten Personen offenbar kurz vor der Übernahme des Investmentmanagers United Capital Financial, der es auf ein betreutes Vermögen von 24 Milliarden Dollar bringt. Goldman Sachs soll dafür mehrere hundert Millionen Dollar zu zahlen bereit sein.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.942,37 0,44 114,01 11,21 S&P-500 2.881,40 0,37 10,68 14,94 Nasdaq-Comp. 7.916,94 0,08 6,35 19,32 Nasdaq-100 7.586,53 0,05 3,79 19,85 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 782 Mio 827 Mio Gewinner 1.911 1.223 Verlierer 1.013 1.676 Unverändert 98 109
Etwas fester - Die Börse legte eine Achterbahnfahrt hin. Zwar galten seit Freitag die zusätzliche Zölle auf US-Importe chinesischer Güter, doch im späten Geschäft keimte wieder Hoffnung auf. Zwar endeten die Handelsgespräche ohne greifbares Resultat. US-Präsident Trump sprach aber von "offenen und konstruktiven Gesprächen" und davon, dass die Zölle auch wieder zurückgenommen werden könnten, je nach dem, was in künftigen Verhandlungen passiere. Diese Worte hievten die US-Börsen nach zuvor deutlichen Verlusten ins Plus. Zunächst hatte alles nicht so rosig geklungen: Denn Trump hatte die Öffentlichkeit auf eine langwierige Auseinandersetzung eingestimmt und betont, dass er keine Eile bei den Verhandlungen habe. Diese Aussagen hatten die Börse zuvor noch deutlich belastet. Daneben galt das Hauptaugenmerk dem Börsendebüt von Uber. Der Kurs fiel zum Handelsende auf 41,57 US-Dollar und damit 7,6 Prozent unter Ausgabepreis - und dieser hatte schon ziemlich nahe am unteren Ende der zuvor genannten Spanne gelegen. Auf dem aktuellen Kursniveau wurde Uber mit rund 77 Milliarden Dollar bewertet. Ursprünglich hatte das Unternehmen 90 bis 100 Milliarden Dollar angestrebt. Viacom hatte im zweiten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet, die Aktie gewann 2,6 Prozent. News Corp hatte in seinem dritten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet. Die Aktie stieg um 4,1 Prozent. Symantec brachen um 12,5 Prozent ein. Die Software-Gesellschaft lieferte schwache Gewinnkennziffern ab und verschreckte mit einem ebenso mauen Ausblick.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,25 0,0 2,25 105,2 5 Jahre 2,25 1,2 2,24 33,1 7 Jahre 2,35 1,5 2,34 10,3 10 Jahre 2,46 2,0 2,44 1,6 30 Jahre 2,88 1,3 2,87 -18,9
Staatsanleihen gewannen infolge der niedrigen Inflationsdaten zunächst an Attraktivität, drehten dann aber mit der gestiegenen Risikobereitschaft bei Aktien ins Minus.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:29 % YTD EUR/USD 1,1229 -0,1% 1,1236 1,1230 -2,1% EUR/JPY 123,24 -0,1% 123,38 123,23 -2,0% EUR/GBP 0,8632 -0,1% 0,8643 0,8630 -4,1% GBP/USD 1,3008 +0,0% 1,3002 1,3013 +2,1% USD/JPY 109,75 -0,0% 109,79 109,77 +0,1% USD/KRW 1175,20 -0,4% 1175,20 1175,65 +5,5% USD/CNY 6,8576 +0,5% 6,8240 6,8025 -0,3% USD/CNH 6,8900 +0,5% 6,8556 6,8236 +0,3% USD/HKD 7,8487 +0,0% 7,8486 7,8483 +0,2% AUD/USD 0,6974 -0,3% 0,6997 0,7000 -1,0% NZD/USD 0,6579 -0,4% 0,6602 0,6600 -2,0% Bitcoin BTC/USD 7.114,26 -0,5% 7.151,26 6.297,51 +91,3%
Der US-Dollar neigte mit niedrigen Inflationsdaten zur Schwäche. Die Verbraucherpreise aus dem April waren weniger stark gestiegen als erwartet - auch in der Kernrate. US-Präsident Trump nahm die Daten zum Anlass, Zinssenkungen ins Gespräch zu bringen. Der ICE-Dollarindex fiel um 0,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit dem 18. April. Der Euro stieg leicht. Die Fluchtwährung Yen kann ihre Gewinne vom Freitag behaupten in Asien zu Wochenbeginn behaupten.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,80 61,80 0% 0,00 +30,7% Brent/ICE 70,87 70,62 +0,4% 0,25 +28,7%
Das geringere Angebot, unter anderem als Folge der Sanktionen gegen Iran und Venezuela, dränge den Handelsstreit aktuell in den Hintergrund, sagte Mihir Kapadia, CEO von Sun Global Investments. Zwar gebe es Befürchtungen, dass der Konflikt die Nachfrage mindern könnte, gleichzeitig herrsche aber die Überzeugung, dass der Ausfall iranischer und venezolanischer Öllieferungen die Preise stützen werde. Der Preis für WTI sank um 0,1 Prozent auf 61,66 Dollar. Brent legte um 0,3 Prozent auf 70,62 Dollar zu.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.284,70 1.286,01 -0,1% -1,31 +0,2% Silber (Spot) 14,70 14,78 -0,5% -0,08 -5,1% Platin (Spot) 853,15 864,76 -1,3% -11,61 +7,1% Kupfer-Future 2,77 2,79 -0,5% -0,01 +5,1%
Zinssenkungsfantasien und Dollar-Schwäche stützten den Goldpreis, der um 0,2 Prozent auf 1.287 Dollar pro Feinunze zulegte. Auch die Ungewissheit über den Fortgang des Handelsstreits half dem Edelmetall. Auf Wochensicht zog der Preis um 0,5 Prozent an.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
KRISE VENEZUELA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 13, 2019 01:38 ET (05:38 GMT)
Im festgefahrenen Machtkampf in Venezuela sucht der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaido den direkten Kontakt zum US-Militär. Er habe seinen Gesandten in Washington angewiesen, Kontakt zum Chef des für Lateinamerika zuständigen Südkommandos der US-Streitkräfte (Southcom) mit dem Ziel einer Kooperation aufzunehmen, sagte Guaido.
WAHL SÜDAFRIKA
Die südafrikanische Regierungspartei ANC hat bei der Parlamentswahl trotz Verlusten ihre absolute Mehrheit verteidigt.
POLITIK USA
Im Streit um die Steuererklärungen von US-Präsident Donald Trump haben die US-Demokraten im Repräsentantenhaus zwei hochrangige Regierungsmitglieder vorgeladen. Der Vorsitzende des für Steuerrecht zuständigen Ausschusses, Richard Neal, erklärte, er habe Vorladungen an Finanzminister Steven Mnuchin und den Chef der Bundessteuerbehörde IRS, Charles Rettig, ausgestellt. Beide hatten zuvor zwei vom Repräsentantenhaus gesetzte Fristen zur Übergabe von Trumps Steuererklärungen der letzten sechs Jahre verstreichen lassen.
POLITIK USA II
Sonderermittler Robert Mueller wird doch nicht am Mittwoch vom US-Kongress zu seinem Abschlussbericht zur Russland-Affäre befragt. Der mit Spannung erwartete Auftritt Muellers werde nicht in der nächsten Woche stattfinden, sagte der Vorsitzende des Justizausschusses im Repräsentantenhaus, Jerry Nadler, am Freitag vor Journalisten. Mit Mueller werde noch über den Termin verhandelt, darüber hinaus liefen noch Gespräche mit dem Justizministerium.
HANDELSSTREIT USA / CHINA
Während des G20-Gipfels in Japan im kommenden Monat könnten US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Kollege Xi Jinping direkte Gespräche über den Handelsstreit der beiden Länder führen. Die Chancen, dass sich die beiden Staatschefs in Osaka am 28. und 29. Juni persönlich unterhalten, seien "wahrscheinlich ziemlich groß", sagte Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow im Sender Fox News. Mit einer anderen Äußerung löste Kudlow Verwunderung im republikanischen Lager aus - indem er einräumte, die Zölle würden beide Seiten beeinträchtigen.
ZOLLSTREIT USA / EU
Angesichts der Eskalation im Handelsstreit zwischen China und den USA rechnet EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström nicht damit, dass US-Präsident Donald Trump in dieser Woche auch noch Zölle auf Autoimporte aus der EU verhängt. "Die Deadline für die Autozoll-Entscheidung ist der 18. Mai, aber die Frist kann verlängert werden", sagte Malmström der "Süddeutschen Zeitung".
ATOMABKOMMEN IRAN
US-Außenminister Mike Pompeo kommt am Montag zu Gesprächen über den Iran nach Brüssel. Dort kommen um 10.00 Uhr die EU-Außenminister zusammen, um über Iran zu beraten, nachdem das Land kürzlich angekündigt hat, bestimmte Auflagen aus dem Atomabkommen nicht mehr einzuhalten. Die USA verstärken derweil ihre Militärpräsenz in der Region und verlegen ein Kriegsschiff sowie ein Flugabwehrraketensystem dorthin.
DAIMLER
Der chinesische Daimler-Partner Baic wolle eine Beteiligung von bis zu 5 Prozent an Daimler erwerben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider.
VOLKSWAGEN
Die US-Börsenaufsicht SEC hat sich beim Thema Volkswagen eine Rüge bei Gericht eingefangen. US-Distriktrichter Charles Breyer warf die Frage auf, warum die SEC so lange gewartet hat, um den Konzern wegen des Vorwurfs des Betruges von US-Anleiheinvestoren zu verklagen.
GOLDMAN SACHS
steht nach Angaben informierter Personen kurz vor der Übernahme des Vermögensverwalters United Capital.
UBER
Der mit Spannung erwartete Megabörsengang des US-Fahrdienstvermittlers Uber geriet zum Debakel. Der erste Kurs wurde mit 42 Dollar festgestellt, der letzte mit 41,57. Damit lag er um 7,6 Prozent unter dem Ausgabepreis. Der Börsenwert des Unternehmens beträgt damit etwa 77 Milliarden Dollar.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 13, 2019 01:38 ET (05:38 GMT)
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