(neu: Aktienkurs, Aussagen aus Telefonkonferenz, Analystenstimmen)
ESSEN (dpa-AFX) - Sinkende Erträge im Kunden- und Netzgeschäft haben
das Ergebnis des Energieversorgers Eon
Für die Eon-Aktie ging es nach anfänglichen Kursgewinnen wieder
abwärts. Am Vormittag schwankte sie bei 9,52 Euro um den Schlusskurs
vom Vortag, gehörte damit aber immer noch zu den stärksten Werten im
schwächelnden Dax
In den Monaten Januar bis März erzielte Eon ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) von 1,2 Milliarden Euro und damit 8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Montag in Essen mitteilte. Der Konzernüberschuss wurde mit 393 Millionen mehr als halbiert. Dabei wirkten sich eine höhere Steuerquote und die Kosten der Umstrukturierung im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme des Konkurrenten Innogy negativ aus. Bereinigt um Sondereffekte sank der Nettogewinn um 11 Prozent auf 650 Millionen Euro. Der Konzernumsatz stieg um 5 Prozent auf 9,16 Milliarden Euro.
Analysten bewerteten die Zahlen als im Rahmen der Erwartungen. Das britische Kundengeschäft habe die Entwicklung gebremst, schrieb JPMorgan-Analyst Christopher Laybutt in einem ersten Kommentar. Den bestätigten Ausblick für das Gesamtjahr wertete er jedoch als beruhigend. Sein Kollege Alberto Gandolfi von Goldman Sachs wertete jedoch den höheren Schuldenstand als negativen Faktor.
Das operative Ergebnis im Kundengeschäft sackte im ersten Quartal von 392 Millionen auf 219 Millionen Euro zusammen. Vor allem in Großbritannien stehen die Gewinne unter Druck und nahmen um 90 Millionen Euro ab. Der britische Markt gehört schon seit längerem zu den Sorgenkindern der Energieversorger. Auch Innogy klagt dort über schlechte Geschäfte. "Großbritannien ist ein schwieriger Markt, das brauchen wir nicht schönreden", sagte Finanzvorstand Marc Spieker in einer Telefonkonferenz. Die Entwicklung sei nicht befriedigend. Eon habe im Jahresverlauf 200 000 Kunden verloren.
Eon hat bereits Umbaumaßnahmen angekündigt, die im Jahresverlauf "voll greifen" sollen. Die Kosten will Spieker jedoch darüber hinaus weiter senken. Zudem kündigte der Manager Gespräche mit dem britischen Regulierer an. Im Jahresverlauf geht Spieker von einer Stabilisierung der Entwicklung aus. Nichtsdestotrotz dürfte das Ergebnis des britischen Vertriebsgeschäfts im gesamten Jahr schwächer ausfallen als im Vorjahr.
Aber auch im deutschen Markt verzeichnete Eon einen Ergebnisrückgang. Dieser, so Spieker, sei jedoch nur von zeitweiliger Dauer, da das Unternehmen gestiegene Netzentgelte erst mit Zeitverzögerung an die Kunden weiterreichen könne. Der Rückgang soll sich im Jahresverlauf voraussichtlich vollständig ausgleichen. Eon konnte in Deutschland 100 000 Kunden dazugewinnen.
Das Netzgeschäft, das den Löwenanteil zum Ergebnis beiträgt, verzeichnete leichte Rückgänge. Dagegen warfen die erneuerbaren Energien dank höherer Strommengen mehr ab.
An ihrer Jahresprognose hält die Eon-Führung fest. Eon erwartet dabei ein Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau in der Mitte der prognostizierten Spanne. So geht der Konzern für 2019 von einem bereinigten Ebit von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro aus, der bereinigte Nettogewinn soll zwischen 1,4 und 1,6 Milliarden Euro liegen. Zudem will Eon eine fixe Dividende von 0,46 Euro zahlen.
Die geplante Übernahme des Konkurrenten Innogy
Die Innogy-Übernahme gehört zu einem groß angelegten Geschäftetausch
zwischen der Innogy-Mutter RWE
ISIN DE000ENAG999 DE000A2AADD2
AXC0123 2019-05-13/10:53