BERLIN (Dow Jones)--Volkswagen will in Niedersachsen Batteriezellen für Elektroautos produzieren. Zusammen mit einem Partner plane der DAX-Konzern die Fertigung der Zellen am Standort Salzgitter, teilte der Konzern am Vorabend der am Dienstag stattfindenden Hauptversammlung mit. Dazu habe der Aufsichtsrat ein Investitionsvolumen von knapp 1 Milliarde Euro bewilligt. Den Namen des künftigen Partners nannte VW nicht.
"Im Rahmen unserer umfangreichen Elektro-Offensive wollen wir unsere Batteriekapazitäten im Rahmen von strategischen Partnerschaften absichern", sagte VW-Aufsichtsratsvorsitzender Hans Dieter Pötsch laut Mitteilung. Der Beschluss sei ein Durchbruch für die Batteriezellproduktion in Niedersachsen, fügte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hinzu. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Batteriezellproduktion in Deutschland zu wettbewerbsfähigen Bedingungen stattfinden kann", so Weil.
VW will damit als erster Autohersteller in die Fertigung von Batteriezellen einsteigen, die bislang noch von asiatischen Zulieferern bezogen werden. Diese Abhängigkeit will der Konzern angesichts seiner angekündigten Elektrooffensive beseitigen. Zudem fördert die Politik mit finanziellen Mitteln den Aufbau einer Zellfertigung als Schlüsseltechnologie in Europa. VW erforscht seit längerem im Standort Salzgitter eine Zellfertigung in einer Pilotanlage.
VW setzt sich damit auch von vielen Zulieferern ab, die beim Aufbau einer Zellfertigung entweder abgewunken oder noch nicht final entschieden haben. Continental will bisherigen Angaben zufolge nicht vor Ende 2020 über den Einstieg in die Technologie entscheiden und setzt zunächst auf einen Technologiesprung von der derzeit eingesetzten Lithium-Ionen-Technologie zur Festkörperzelle. Bosch hat sich dagegen schon vor einiger Zeit - unabhängig von der Technologie - gegen eine Zellfertigung entschieden.
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May 13, 2019 15:52 ET (19:52 GMT)
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