US-Außenminister Mike Pompeo will bei seinem ersten offiziellen Besuch in Russland mit seinem Kollegen Sergej Lawrow über mögliche Auswege aus der Vielzahl internationaler Krisen sprechen. Die beiden Politiker kommen am Dienstag in Sotschi am Schwarzen Meer zusammen, um etwa über die Lage in Venezuela, in Syrien und in der Ukraine zu sprechen. Sie hatten sich erst in der vergangenen Woche in Finnland bei einem Treffen der Außenminister des Arktischen Rates ausgetauscht. Zudem wird Pompeo auch ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin haben, wie der Kreml am Montagabend mitteilte.
Minister Lawrow sagte vor dem neuen Treffen, dass Russland auch an Gesprächen über eine atomare Abrüstung interessiert sei. Aktuell geht es dabei um die Zukunft des New-Start-Vertrags über die Kontrolle atomarer Angriffswaffen.
Der Vertrag von 2010 sieht vor, die Nukleararsenale auf je 800 Trägersysteme und 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe zu verringern. Er läuft 2021 aus, kann aber verlängert werden. Nach Meinung von Militärexperten rennt beiden Seiten die Zeit davon, weil in den USA im kommenden Jahr ein neuer Präsident gewählt wird und das Land dann eher mit innenpolitischen Fragen beschäftigt sein könnte.
Russland sieht den Besuch von Pompeo in Krisenzeiten als wichtiges Signal und einen Versuch, die gespannten Beziehungen in bessere Bahnen zu lenken. Moskau hofft demnach darauf, dass es nach einem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Putin am 3. Mai Fortschritte im Verhältnis beider Länder geben könnte. Bei vielen internationalen Konflikten verfolgen Moskau und Washington entgegengesetzte Interessen./mau/DP/fba
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