Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BAYER - Der zu Bayer gehörende Agrarkonzern Monsanto hat offenbar auch in Deutschland Listen über seine Gegner und Kritiker erstellen lassen. Es sei damit zu rechnen, dass solche Aufstellungen in nahezu allen EU-Mitgliedstaaten angelegt wurden, gab Bayers neuer Cheflobbyist, Matthias Berninger, am Montag zu. Der am Wochenende in Frankreich aufgeflammte Skandal weitet sich damit aus. Monsanto hatte dort im Jahr 2016 Informationen über Journalisten, Politiker und Umweltaktivisten gesammelt. Der US-Konzern, der im vergangenen Sommer von Bayer übernommen wurde, hatte die Listen bei der amerikanischen PR-Agentur Fleishman Hillard in Auftrag gegeben und dabei mit einer Tochter des Werbekonzerns Publicis kooperiert. Nach Angaben von Bayer hat es sich um einen europaweiten Auftrag gehandelt. Ziel der Amerikaner sei es gewesen, Einfluss auf die Debatte um Monsantos Unkrautvernichter Glyphosat zu gewinnen, der in der EU eine neue Zulassung benötigte. Details zu möglichen Listen in Deutschland liegen Bayer angeblich noch nicht vor. (Handelsblatt S. 19/FAZ S. 26)
TUI - Eigentlich sollte Dieter Zetsche schon im vergangenen Herbst an die Spitze des TUI-Aufsichtsrats rücken. Doch Stimmrechtsberater aus Großbritannien machten den Plan zunichte. Solange Zetsche Daimler-Vorstandschef sei, so ihr Argument, könne er nicht gleichzeitig den Aufsichtsrat eines großen Unternehmens leiten. Jetzt aber ist der Weg frei für Zetsche im Aufsichtsrat der TUI. (FAZ S. 24)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn AG hat am Montag ihre Pläne für den Bau des Abstellbahnhofs im Projekt Stuttgart 21 zur Genehmigung vorgelegt. Er soll auf dem rund zehn Hektar große Areal des alten Güterbahnhofs in Stuttgart-Untertürkeim gebaut werden. Als größtes Hemmnis gilt der Artenschutz für rund 4.400 streng geschützte Mauereidechsen und seltene Wildbienenarten. Die Bahn will per Ausnahmegenehmigung alle Eidechsen umsiedeln, räumt aber ein, dass die Ausweichflächen deutlich zu klein sind. Alternativ würden die Echsen auf der Baufläche belassen, was sie wohl nicht überleben würden. Bund für Umwelt und Naturschutz und Naturschutzbund Deutschland erwägen für diesen Fall Klagen bis zur Europäischen Gerichtshof, was Stuttgart 21 insgesamt verzögern könnte. Stuttgart-21-Projektchef Manfred Leger erklärte, dass Stuttgart 21 auch dann in Betrieb gehen werde, wenn der Abstellbahnhof in Stuttgart gar nicht oder verzögert in Betrieb gehen würde. Dann, so Leger, würden Züge weit außerhalb der Landeshauptstadt abgestellt werden. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)
HUAWEI - Die Europäer gehen einen eigenen Weg in der Causa Huawei. Die USA verlangen, dass andere Länder Huawei aus ihren Kommunikationsnetzen verbannen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien planen jedoch keinen kompletten Ausschluss des chinesischen Konzerns vom 5G-Ausbau. Und Huawei versucht weiter, den Bund auf seine Seite zu ziehen. Dem Innenministerium bieten die Chinesen eine Vertrauenswürdigkeitserklärung an. (Handelsblatt S. 6)
UNIPER - Die Mitarbeiter des Stromproduzenten Uniper befürchten die Zerschlagung des Konzerns - und haben wohl allen Anlass dazu. Bereits seit eineinhalb Jahren schwelt ein Konflikt zwischen Management und Anlegern, der auf dem Aktionärstreffen eskalieren könnte. Zwei Aktionäre haben brisante Anträge zur Abstimmung gestellt, die Uniper die Selbstständigkeit nehmen würden. (Handelsblatt S. 18)
BERTELSMANN - Die Konkurrenz der Tech-Konzerne macht dem Familienunternehmen Bertelsmann zu schaffen. CEO Thomas Rabe fordert nun einen Kulturwandel: mehr Kreativität, mehr Unternehmertum. Und nicht zuletzt: mehr Technologie. Auf einer Tagung schwor er seine Top-Manager ein. (Handelsblatt S. 16)
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May 14, 2019 00:20 ET (04:20 GMT)
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