Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HANDELSSTREIT - Deutsche Wirtschaftsforscher warnen vor negativen Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China auch auf Deutschland. "Die Gefahr ist groß, dass massiver wirtschaftlicher Schaden für die Weltwirtschaft entsteht. Auch für die deutsche Wirtschaft hat der Konflikt zwischen den USA und China hohe Kosten", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Zollstreit schaffe Unsicherheit und reduziere dadurch die Investitionen. "Deutsche Unternehmen exportieren aus den USA nach China und sind so durch die Eskalation des Handelskonflikts direkt beeinträchtigt." (Funke Mediengruppe)
INVESTITIONEN - Die exportstarken Dax-Konzerne erhöhen ihre Investitionen in den Vereinigten Staaten. Damit sollen die Folgen des Handelskonflikts abgemildert werden. Nach Handelsblatt-Recherchen investieren die 25 Dax-Konzerne mit nennenswertem US-Geschäft aktuell einen zweistelligen Milliardenbetrag, um ihre Kapazitäten in der größten Volkswirtschaft der Welt auszubauen. Die Deutsche Telekom will 5,7 Milliarden Dollar in ihre US-Mobilfunktochter investieren, Covestro baut in Texas für 1,5 Milliarden Dollar eine Anlage für chemische Vorprodukte - und RWE setzt auf alternative Energien: "Wir wollen in den USA in den nächsten Jahren voraussichtlich mehrere Milliarden Euro in den Ausbau des Geschäfts investieren", kündigte RWE-Finanzchef Markus Krebber an. BMW, Daimler und VW investieren Milliarden in ihre US-Standorte. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass Trump die angedrohten Strafzölle auf europäische Autoimporte nicht erhebt. An diesem Samstag läuft eine entsprechende Frist ab. (Handelsblatt S. 4/FAZ S. 19)
FORSCHUNG - Unternehmen und öffentliche Hand haben ihre Ausgaben für Forschung erstmals auf mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesteigert. Das zeigt die neue Jahresabrechnung 2017, die der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft erstellt hat. (FAZ S. 17)
LEHRLINGE - Erstmals soll es in Deutschland eine gesetzliche Untergrenze für die Bezahlung von Auszubildenden geben. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bestätigte am Montag Berichte, wonach sie die Einführung einer Mindestausbildungsvergütung plane. Auszubildende im ersten Lehrjahr sollen demnach von 2020 an mindestens 515 Euro erhalten. In den Folgejahren soll sich dieser Lohn dann erhöhen auf bis zu 620 Euro 2023. Bereits am Mittwoch soll der Gesetzentwurf vom Bundeskabinett beschlossen werden. (SZ S. 1)
GRUNDERWERBSTEUER - Die Steuerberater lehnen die geplante Verschärfung der Grunderwerbsteuer ab. Weil sie die geplanten Regelungen für kaum mehr handhabbar halten, schlägt der Präsident ihrer Kammerorganisation, Raoul Rielinger, einen anderen Weg vor: "Eigentlich sollte man die Grunderwerbsteuer abschaffen und durch die Umsatzsteuer ersetzen - und dafür einen Satz von 3,5 Prozent festlegen", sagte er. (FAZ S. 17)
EZB - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung von Experten absehbar eine grundlegende Debatte über ihre Strategie führen - ähnlich wie in den USA die Notenbank Fed. Das prognostizierten Ökonomen gestern beim 23. Finanzmarkt-Roundtable des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), der DekaBank und der Börsen-Zeitung. Finnlands Zentralbankchef Olli Rehn, ein möglicher Kandidat für die Nachfolge von EZB-Präsident Mario Draghi, plädiert für eine solche Strategiediskussion. Andere Notenbanker sind bislang aber noch skeptisch. Die Ökonomen sprachen sich gegen eine Änderung des 2-Prozent-Inflationsziels aus. Zur sogenannten Preisniveausteuerung gingen die Meinungen auseinander. (Börsen-Zeitung S. 7)
WASSERSTRASSEN - Deutschlands Wasserstraßen sind marode. Binnenschiffer warnen vor dem Totalausfall einzelner Kanäle, die Industrie fürchtet um die Warenversorgung. Welche Folgen die jahrelange Mangelverwaltung hat, zeigt sich am wichtigen Wesel-Datteln-Kanal. (SZ S. 16)
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May 14, 2019 00:23 ET (04:23 GMT)
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