Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp
Das bereinigte Ergebnis sank um knapp 30 Prozent auf 353 Millionen Euro. Unter den Thyssenkrupp-Geschäften erreichte die Werftensparte nach einem leichten Verlust im Vorjahresquartal eine schwarze Null. Die Aufzugsparte verzeichnete einen leichten Ergebnisrückgang. Im Anlagenbau weitete sich der Verlust jedoch aus - hier wirkten sich niedrigere Margen bei Projekten negativ aus. Deutliche Rückgänge verzeichnete das Komponentengeschäft, dass unter der konjunkturellen Eintrübung litt, sowie die Stahlsparte, die unter anderem eine geringere Nachfrage aus der Automobilindustrie verzeichnete.
Der Nettoverlust belief sich auf 99 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 240 Millionen Euro im Vorjahr. Negativ wirkten sich dabei auch die Erhöhung der Rückstellung für eine erwartete Kartellstrafe im Stahlgeschäft auf etwas mehr als 100 Millionen Euro aus. Der Umsatz nahm leicht um 2 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang um 1 Prozent auf rund 10,4 Milliarden Euro. Die Stahlsparte wird dabei für das zweite Quartal weiterhin als "nicht fortgeführtes Geschäft bilanziert - trotz des geplatzten Zusammenschlusses mit dem europäischen Geschäft von Tata Steel. Der Bereich soll zum dritten Quartal wieder eingegliedert werden. Dann würden auch die derzeit ausgesetzten planmäßigen Abschreibungen auf die Sparte wieder auf der Konzernebene wirksam, erläuterte Thyssenkrupp. Diese würden sowohl das Ergebnis im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres als auch den Vorjahreszeitraum nachträglich belasten.
Thyssenkrupp hatte am Freitag für einen Paukenschlag gesorgt und
sowohl die geplante Stahlfusion mit Tata Steel als auch die
vorgesehene Aufteilung des Konzerns abgesagt. So sah das Dax
Mit der Absage der Stahlfusion, der schlechten Ergebnisentwicklung sowie dem schwachen Aktienkurs sah Kerkhoff dann auch keine Chance mehr für seine Aufspaltungspläne und vollführte eine 180-Grad-Wende bei der Strategie. Diese sieht nun den Börsengang des Aufzuggeschäfts vor. Die Zentrale soll verschlankt werden, Kosten gesenkt und die übrigen Geschäfte mehr Freiraum erhalten. Für die Komponentensparte und den Anlagenbau sucht Kerkhoff Partner, dabei signalisierte er bereits, dort nicht unbedingt die Mehrheit behalten zu müssen. Zudem sollen 6000 Stellen gestrichen werden, davon wie geplant 2000 in der Stahlsparte. Zwei Drittel des Abbaus entfallen dabei auf Deutschland.
Die Jahresprognose hat der Konzern im Zuge dessen bereits gesenkt. Durch die Wiedereingliederung des Stahlgeschäfts fallen die außerordentlichen Erträge weg, mit denen Thyssenkrupp bereits gerechnet hat. Dazu kommt die erwartete Kartellstrafe. Inklusive des Stahls erwartet das Unternehmen für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr einen Rückgang des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebit) von vergleichbar 1,4 Milliarden auf 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro sowie unter dem Strich einen Verlust. Hier war Thyssenkrupp zuvor von einer deutlichen Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen, als ein Gewinn von 60 Millionen Euro erzielt worden war./nas/he
ISIN DE0007500001 INE081A01012
AXC0056 2019-05-14/07:10