Der Werbevermarkter Ströer
Das Kerngeschäft von Ströer ist Außenwerbung mit großformatigen Werbetafeln, -plakaten und -bannern. Hinzu kommen Litfaßsäulen und Werbung an Bushaltestellen, Bahnhöfen oder in Fußgängerzonen, die das Unternehmen als Stadtmöbel (Street Furniture) bezeichnet. Insgesamt machte die Außenwerbung mit 143 Millionen Euro zu Jahresbeginn den größten Teil der Erlöse aus.
Zulegen konnte auch die Sparte der digitalen Werbung und Inhalte. Dabei waren für Digitalgeräte optimierte Werbung sowie Videos im öffentlichen Raum besonders gefragt. Ströer vermarktet und betreibt zudem nach eigenen Angaben mehrere tausend Webseiten, darunter auch die von der Deutschen Telekom übernommene Internetseite T-Online.de. Auch der dritte Unternehmensbereich, das unter Dialogmarketing zusammengefasste Geschäft mit dem Telefon- und Direktvertrieb, steuerte zum positiven Ergebnis bei.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um neun Prozent auf 118 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben mit 14,4 Millionen Euro 23 Prozent mehr übrig als im Vorjahresquartal.
Analyst Marcus Diebel der US-Bank JPMorgan sprach in einer ersten Reaktion von einem soliden ersten Quartal. Mit Blick auf die schwachen Werbetrends anderer Medienunternehmen in Deutschland hätten die vergangenen drei Monate erneut die Stärke des Geschäftsmodells von Ströer unterstrichen. Analystin Katherine Tait von der US-Investmentbank Goldman Sachs zeigte sich ebenfalls zufrieden. Das starke Wachstum habe sich über alle Bereiche hinweg erstreckt. Sie bemängelte jedoch den zurückhaltenden Ausblick.
Co-Konzernchef Christian Schmalzl peilt für das erste Halbjahr ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von rund sieben Prozent an, also in etwa den Wert vom ersten Quartal. Das bereinigte Ebitda soll im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Sein Kollege an der Unternehmensspitze, Udo Müller, wies auf "sehr erfreuliche Auftragseingänge" für das gesamte kommende Geschäftsjahr hin.
An der Börse brach die Aktie zu Handelsbeginn kurzzeitig um fast vier Prozent ein, sie erholte sich dann aber schnell wieder. Zuletzt lag das Papier 0,33 Prozent im Plus./elm/tav/fba
ISIN DE0007493991
AXC0223 2019-05-14/12:40